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Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin

Titel: Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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und wenn wir uns je in einem eurer finsteren Wälder treffen sollten, dann werde ich gern auf dein Angebot zurückkommen. Doch heute Nacht wird mir die Schulter dieser jungen Frau mehr als genügen«, erwiderte Biredh.
    Der Farwier schien nach einer passenden Antwort zu suchen. Doch offenbar fiel ihm keine ein. Er verschwand grußlos in der Nacht.
    Biredh lächelte hintersinnig. »Ich bin seit drei Tagen hier, und das war das erste Mal, dass er mir Hilfe angeboten hat. Liegt das an mir – oder an ihm, Maru Nehis?«
    Maru zuckte mit den Schultern. »Woher soll ich das wissen, Biredh? Ich kenne diesen Farwier doch erst seit eben.«
    »Wenn du es nicht weißt, dann betrachte es als Rätsel. Die Lösung könnte dich überraschen.«
    »Ich hoffe«, sagte Maru gähnend, »diese Aufgabe hat bis morgen Zeit. Wir sind den ganzen Tag geritten, und ich sehne mich nach etwas Schlaf.«
    Sie traten vor die Hütte. Maru war beinahe überrascht, dass es nicht regnete. Die Wolkendecke war aufgerissen. Einzelne Sterne blinkten hervor. Das Dorf lag in fast völliger Dunkelheit. Nur aus drei oder vier Häusern drang etwas Licht. Maru hoffte, dass eines davon Hiris Hütte war. Der Boden war nass und rutschig, und sie musste aufpassen, wohin sie trat. Sie kamen nur langsam voran. Plötzlich blieb Biredh stehen. »Warte einen Augenblick, Maru Nehis.«
    »Was ist?«
    »Dein Onkel.«
    Erst jetzt fiel Maru auf, dass Tasil nicht hinter ihnen war. Er war der letzte ihrer Gruppe gewesen. Sie drehte sich um. Das Samnath hinter ihnen lag in Dunkelheit. Also waren der Edaling und Skeda auch schon gegangen. Offenbar hatten sie es eilig
gehabt. Es war still, nur das leise Murmeln des Flusses war zu hören.
    »Wo ist er?«, fragte Maru.
    »Es könnte wichtig für dich sein, das herauszufinden, Mädchen«, sagte Biredh leise.
    »Gut, dann bringe ich dich schnell zu Hiri und...«
    Biredh unterbrach sie: »Was glaubst du? Wer von uns beiden findet den Weg besser in dieser Finsternis? Du – oder ein Blinder?«
    »Aber der Boden ist tückisch.«
    »Ich habe meinen Stock – und ich bin blind, nicht hilflos. Also lauf, aber sei vorsichtig. Hüte dich vor den Schatten.« Und mit diesen Worten ließ er sie stehen.
     
    Kaum hatte sie sich umgedreht, als sich neue Wolken vor die Sterne schoben. Es wurde stockfinster – und unvermittelt setzte der Regen wieder ein. Maru tastete sich vorsichtig zurück zum Samnath. Dann blieb sie stehen. Sie hörte etwas. Zwei Männer, die miteinander flüsterten, aber das Rauschen des Regens übertönte das Gesagte. Leise huschte sie näher heran, bis sie die Stimmen verstehen konnte. Um Deckung musste sie sich nicht sorgen. Die Nacht war so pechschwarz geworden, dass sie ihre eigene Hand nicht vor Augen sah.
    Das Gespräch war offenbar schon längere Zeit im Gange. Das Erste, was Maru hörte, war: »... sie sieht dir nicht besonders ähnlich.«
    »Sie kommt mehr nach ihrem Vater.«
    »Nun, Tasil aus Urath, ich habe Augen im Kopf. Ich weiß nicht, wer sie ist, aber ich behaupte, dass kein Tropfen Blut deines Volkes in ihren Adern fließt.«
    »Glaube, was du willst, ehrwürdiger Taiwe, ich weiß, was ich weiß.«

    Es gab eine kurze Pause. Maru tastete sich langsam weiter voran. Sie spürte Holz. Das mussten die Stufen zum Samnath sein. Maru ging dahinter in Deckung – für alle Fälle.
    »Entscheidend ist, dass sie noch mit keinem Mann gemein war, und so ist es doch, oder?«
    Maru traute ihren Ohren nicht. Taiwe wollte wissen, ob sie noch Jungfrau war?
    »Das habe ich inzwischen begriffen, würdiger Ältester«, spottete Tasil. »Dennoch, sie steht nicht zur Verfügung.«
    Zur Verfügung? Wofür? Worüber redeten die beiden bloß? Maru bekam ein flaues Gefühl im Magen. Der Regen wurde stärker. Die beiden Männer standen vermutlich unter dem Dachüberstand des Samnath und somit im Trockenen. Maru hatte dieses Glück nicht.
    »Ich habe dich beobachtet, Tasil aus Urath. Ich habe deine schnellen Hände und deine wachsamen Augen gesehen, und ich habe deine wohlbedachten und listigen Fragen gehört. Du verstehst es, Menschen zu täuschen und deine Absichten zu verschleiern. Wie harmlos du von der todbringenden Bestie geplaudert hast! Aber ich habe dich durchschaut, Urather. Du bist aus einem einzigen Grund in dieses Dorf gekommen. Nicht, weil es auf dem Weg nach Ulbai liegt, und nicht, weil du von der Erwachten gehört hast.«
    »Wie klug du bist«, lautete die spöttische Antwort.
    Taiwe schwieg einen Augenblick, und Maru

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