Die Tochter Des Praesidenten
Ski laufen. Was er auch tun wird …”
“Aber er wird mich die ganze Zeit nicht aus den Augen lassen.”
“Das ist sein Job”, entgegnete der Präsident. Sie seufzte. “Es sind doch nur fünf Tage.”
Ashley gab auf. “Na ja, ich bin dir jedenfalls dankbar, dass du mich mit meinen Freunden verreisen lässt, Daddy.”
“Ruf mich an falls es Probleme gibt, Kleines.”
Die wird es bestimmt geben, dachte sie resigniert.
Am nächsten Morgen trafen Ron und Nick früh genug am Flughafen ein, um mit den dortigen Sicherheitskräften alles für den Abflug ihres Schützlings vorzubereiten. Danach warteten sie in einem der Coffee Shops auf die Ankunft Ashleys.
Als sie eintraf, brachte ihr Leibwächter sie bis zur Sperre und nickte seinen beiden Kollegen zu. Sie nahmen sie auf der anderen Seite im Empfang.
“Ich hätte Sie fast nicht erkannt”, sagte sie und starrte auf die ungewohnte Aufmachung der beiden Männer. Sie trugen Pullover, Jeans, Stiefel und Parkas. “Sie sehen aus, als könnten Sie es kaum abwarten, die Skier anzuschnallen, Ron.”
Er lachte. “Vergessen Sie’s. Ich muss nur so aussehen.”
Sie trug eine Skimütze, die ihr Haar vollständig verbarg, und die obere Hälfte ihres Gesichts war hinter einer großen Sonnenbrille verschwunden. Der Rest ihres Outfits glich dem, was die meisten Winterurlauber an diesem Morgen trugen.
Sie drehte sich zu Nick. “Wie ich höre, sind Sie ein erfahrener Skiläufer.”
“Nicht gerade olympiareif, aber es macht mir Spaß.”
“Deshalb wurden Sie für diese Reise ausgewählt.”
Er grinste. “Ich weiß. Ich habe nicht erwartet, dass Sie mich ausdrücklich anfordern.”
“Gut, dann verstehen wir uns.” Sie kehrte ihm den Rücken zu. “Oh, da kommen die anderen.
Sie müssen zusammen zum Flughafen gefahren sein.” Sie eilte hinüber, und die jungen Leuten umarmten sich begeistert. Ashley schien sich an diesem Morgen über alles und jeden zu freuen.
Nur über ihn nicht.
Hatte er etwas anderes erwartet?
Im Trubel der Begrüßungen und Vorstellungen musterte Nick die übrigen Mitreisenden unauffällig.
Es waren drei Männer und zwei Frauen.
Jack, etwa Mitte zwanzig, offensichtlich der Wortführer, groß, dunkelhaarig, athletisch und gut aussehend.
Derek, jünger als Joe, mittelgroß, ein lustiger Typ.
Craig, etwa in Dereks Alter, rotes Haar, ebenfalls mittelgroß, sonniges Gemüt.
Erin, Anfang zwanzig, eine gertenschlanke Brünette mit sinnlichem Blick und einem scheuen Lächeln.
Trish, in Ashleys Alter, eine kleine Blondine, die gern flirtete und es genoss, wenn die Blicke der Männer über ihre enge Jeans und den figurbetonten Pullover glitten.
Alle wussten Bescheid, warum Ron und Nick mit in den Urlaub flogen, und ihnen war anzumerken, dass sie es spannend fanden, mit Leibwächtern zu verreisen. Jeder versicherte den beiden Agenten, dass er aufmerksam und wachsam sein würde.
Als sie sich anstellten, um an Bord des Flugzeugs zu gehen, schüttelte Ron den Kopf.
“Wissen wir eigentlich, worauf wir uns mit diesen Kids eingelassen haben?” fragte er Nick.
Nick lächelte. “Ich könnte mir vorstellen, dass es kein sehr erholsamer Urlaub wird.”
“Hast du die Blicke gesehen, die diese Trish dir zugeworfen hat?”, flüsterte Ron.
“Leider nicht”, erwiderte Nick belustigt.
“Sie sah aus, als wollte sie dich auffressen, wüsste aber nicht, in was sie zuerst beißen sollte.”
Nick spürte, wie er errötete. “Hör auf, Ron.”
Sie begrüßten die Crew und suchten ihre Plätze. Trish und Ashley saßen am Gang und am Fenster auf einer Seite von Reihe 18, Joe und Derek auf der anderen Seite. Brian und Erin saßen hinter Joe und Derek, Ron und Nick hinter Trish und Ashley.
Joe drehte sich zu Brian um. “Wollen wir die Plätze tauschen?” Brian warf Erin einen fragenden Blick zu. Sie lächelte.
“Gern”, sagte Brian und trat auf den Gang.
Ron beugte sich zu Nick. “Soll ich auch mit jemandem tauschen?”
“Hör auf, Stevenson!”
Ron lachte. “War nur ein Angebot.”
Nick holte die Notizen heraus, die er sich gemacht hatte. Sie würden nonstop nach Denver fliegen. Dort würde die Gruppe ein eigenes Blockhaus beziehen.
Er kannte die Gegend, war aber seit Jahren nicht mehr dort gewesen. Und fast genauso lange hatte er nicht mehr auf Skiern gestanden. Er konnte nur hoffen, dass Miss Ashley nicht vorhatte ihn mit rasanten Abfahrten zu beeindrucken.
Zuzutrauen war es ihr.
3. KAPITEL
Denver International Airport Montag, 28.
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