Die Tochter Des Praesidenten
Colorado gewesen war, war eine imposante Erscheinung. Groß und schlank, und er wirkte, als würde er sich auch auf dem Rücken eines Pferdes zu Hause fühlen.
Nick hatte angenommen, dass jeder, der seiner Tochter missfiel, auch dem Präsidenten missfallen würde. Umso erstaunlicher war die herzliche Begrüßung.
“Ich freue mich sehr, Sie kennen zu lernen, Logan. Ich habe viel Gutes über Sie gehört und möchte Ihnen dafür danken, dass Sie Ihren Urlaub abgesagt haben, um hier auszuhelfen.”
Dem Mann entging offenbar kaum etwas.
“Ich freue mich, hier zu sein, Mr. President”, erwiderte Nick und nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie Ro n ihm zuzwinkerte.
Was ging hier vor?
“Ich weiß, dass Sie zum Skilaufen in die Colorado Rockys wollten”, fuhr Präsident Sullivan fort.
“In meinem Beruf muss man flexibel sein, Sir”, sagte Nick.
“Setzen Sie sich. Mal sehen, ob wir nicht das eine mit dem anderen verbinden können.”
Sullivan nahm hinter seinem Schreibtisch Platz, die beiden Agenten in den Sesseln davor.
“Ich habe Präsident Sullivan bereits erklärt, dass ich in Florida aufgewachsen bin und noch nie auf Skiern gestanden habe”, sagte Ron lächelnd.
Nick wartete.
Seufzend schüttelte Sullivan den Kopf. “Gentlemen, Kinder können einem viel Freude, aber auch große Sorgen bereiten.”
Oho, dachte Nick, jetzt kommt’s.
“Ja, Sir”, sagte er nur.
“Ashley will nicht mit der Familie verreisen. Ray Clarke hat uns auf seine Yacht eingeladen, um den Jahreswechsel im Golf von Mexiko zu verbringen.”
Nick wusste, dass Clarke und Sullivan auf dem College Zimmergenossen gewesen und seitdem enge Freunde waren. Clarke hatte es in der Immobilienbranche zu einem Vermögen gebracht.
“Ashley will mit ihren Freunden in den Wintersport”, erzählte ihr Vater.
Nick warf Ron einen kurzen Blick zu, doch der schaute gebannt auf den Präsidenten.
“Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hat, aber sie hat mein Einverständnis bekommen, in Colorado Urlaub zu machen. Ich bin auch einverstanden, dass sie dabei nicht rund um die Uhr von einem Agententeam beschützt wird”, fuhr Sullivan fort.
Er hob die Hände, um den Protest der beiden Männer zu unterbinden. “Ich kenne sämtliche Argumente, die dagegen sprechen, glauben Sie mir. Aber ich weiß auch, dass Ashley manchmal einfach nicht zur Vernunft zu bringen ist… wie diesmal. Einerseits hat sie ein Recht auf ihre Privatsphäre, andererseits muss sie beschützt werden.”
Sullivan schaute aus dem Fenster. Erst nach einer Weile drehte er sich wieder zu den Agenten um. “Schließlich ist es mir gelungen, sie zu einem Kompromiss zu bewegen. Sie wird auf dieser Reise von zwei Agenten begleitet werden. Die beiden werden an sämtlichen Aktivitäten teilnehmen und sich in die Gruppe integrieren, damit sie nicht weiter auffallen.”
Nick beugte sich vor. “Damit war sie einverstanden?”
Sullivan lächelte. “Sagen wir, ihr blieb nichts anderes übrig.”
“Sie möchten, dass Ro n und ich Ashley begleiten.”
Der Präsident nickte. “Ich habe mit Ihrem Gruppenleiter gesprochen und er hat mir sie empfohlen, Logan. Sie sind nicht nur in Colorado aufgewachsen, Sie laufen auch Ski. Ron kann Sie ablösen, wenn Sie abends von den Pisten heimkehren, damit Sie nicht vierundzwanzig Stunden im Dienst sein müssen.”
“Wer übernimmt die Nachtschicht?”
“Sie beide werden mit im Chalet wohnen, das Ashley und ihre Freunde gemietet haben.
Außer Ihnen beiden werden noch sechs Freunde meiner Tochter mit nach Colorado fliegen.”
“Weiß Ashley, dass Ron und ich sie beschützen werden?”, fragte Nick.
Sullivan schüttelte den Kopf. “Noch nicht.”
“Wann reisen wir ab?”
“Offiziell verbringt Ashley den Urlaub mit uns. Sie wird wie immer inkognito unterwegs sein. Ihr Flug geht morgen Vormittag. Die Gruppe wird zusammen reisen und Ashley wird eine Studentin wie jede andere sein.”
Präsident Sullivan stand auf und gab den Agenten die Hand. “Ich hoffe, Sie beide werden den Urlaub in meinem Heimatstaat ge nießen. Ich gebe zu, mir fehlt das Skilaufen auch.”
Die beiden Männer verließen das Oval Office. “Glaubst du, sie wird diesmal freundlicher zu dir sein?”, fragte Ron leise.
Nick lächelte. “Na ja, viel schlimmer kann es nicht werden.”
Schmunzelnd machten sie sich auf die Suche nach ihrem Schützling.
“Nein! Nein und noch mal nein, Dad! Du musst einen anderen finden!” Ashley drehte sich zu ihrem Vater um. Sie war
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