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Die Todesspirale

Die Todesspirale

Titel: Die Todesspirale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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Ulrika Weissenberg sei von ihrer Idee, Teile der Frühjahrsshow aufzuführen, nicht abzubringen gewesen. Sie hatte argumentiert, die Aufführung sei die beste Art, Noora zu ehren, und zudem für alle Beteiligten ein heilsames Erlebnis, da Noora gewissermaßen mit ihnen liefe. Der Einzige, der sich nicht überreden ließ, war Janne.
    «Ich glaube, ich bekomme übermorgen Halsschmerzen oder verstauche mir den Knöchel. Zur Beerdigung komme ich natürlich, aber aufs Eis will ich nicht.»
    Als ich mich erkundigte, wie viel sie von dem Streit gehört habe, seufzte sie.
    «Das meiste hab ich wohl mitbekommen, ich glaube, das hatte ich dir auch schon gesagt, aber angeschaut habe ich mir die Szene nicht. Diese Auseinandersetzungen hab ich oft genug mit angehört. Es wäre übrigens nicht das erste Mal, dass Ulrika handgreiflich wurde. Ich rede nicht gern darüber, es klingt, als wollte ich sie anschwärzen.»
    «Besser, du sagst mir alles. Hast du gehört, was Noora gesagt hat? Womit könnte sie Ulrika zu der Ohrfeige provoziert haben?»
    «Wahrscheinlich war es das, was sie über Janne sagte. So ungefähr, Ulrika solle sich nicht einbilden, Janne kaufen zu können, sie wäre eine brünstige alte Schnepfe, die die Wech-seljahre längst hinter sich hätte. Noora war manchmal ziemlich unverschämt.»
    Tyrannische alte Hexe, so hatte Ulrika Nooras Worte wie-dergegeben. Ich hätte mir denken können, dass Noora sich rotziger ausgedrückt hatte.
    «Übrigens, erinnerst du dich noch halbwegs an die Zeit vor zwei Jahren im Frühling?»
    «Als ich in der neunten Klasse war? Wieso?»
    «War damals irgendetwas mit Noora? Denk in aller Ruhe nach, wir können morgen darüber sprechen. Wenn du damals Tagebuch geführt hast, lies es dir durch.»
    «Auf Anhieb fällt mir jedenfalls nichts ein. Gegen Ende des Frühjahrs hat Nooras Mutter diesen Teräsvuori kennen gelernt. Kommst du übrigens zur Beerdigung?»
    «Ich denke schon.»
    Eigentlich hätte ich mich gern davor gedrückt. Die Schwangerschaft hatte mich entsetzlich rührselig gemacht, ich würde garantiert in Tränen zerfließen.
    «Wir haben heute Abend um acht noch eine Probe. Früher ging es nicht, weil Eishockeylegende Jari Kurri persönlich den Junioren Unterricht gibt. Dagegen kam selbst Ulrika nicht an.»
    Nein, allmächtig war selbst Ulrika nicht, sie hätte Hanna auch nicht von ihrer Tat abhalten können, dachte ich, als ich auflegte. Ein schwacher Trost. Für den Nachmittag verabredete ich mich mit Kati Järvenperä in der Kanzlei der Sommeruniversität. Ich wollte sie noch einmal zu dem Leichen-fund befragen.
    Koivu kam mit den Unterlagen, um die ich ihn gebeten hatte, und verkündete, er habe Appetit auf die versprochene Salamipizza. Also fuhren wir nach Kauniainen in eine Pizzeria, wo er sich nach kurzem Zögern ein Bier zum Essen bestellte.
    «Als homöopathisches Mittel. Was die Krankheit verursacht, das heilt sie auch», witzelte er.
    Nachdem er die halbe Pizza vertilgt hatte, erzählte er mir von seiner Sauftour mit Puupponen und Pihko. Auch wenn er es nicht zugab, gewann ich doch den Eindruck, dass Pihko und er sich vor allem deshalb so wüst betrunken hatten, weil ihnen Teräsvuoris Tod an die Nieren gegangen war.
    «Aber wie du Ström mit Bier und Ketchup begossen hast, das war das Ereignis des Jahres!», sagte er und steckte das letzte Stück Pizza in den Mund. Von meiner Pastaportion war noch die Hälfte übrig, ich konnte einfach nicht mehr.
    «Na ja … Ist Pertsa nochmal zurückgekommen?»
    «Nee, der hat sich aus dem Staub gemacht. Deswegen war’s ja so lustig.»
    Koivus Handy klingelte, er wurde im Präsidium verlangt, sodass wir nicht mehr darüber reden konnten, warum ich Pertsa mit Bier getauft hatte. Es war auch besser so.
    Bis zum Beginn der Besprechung studierte ich die Akten, die mich so fesselten, dass ich fast die Zeit vergaß. Dann musste ich auch noch zur Toilette. Als ich endlich den Pausenraum betrat, waren alle anderen bereits da. Taskinen wirkte fröhlich und aufgekratzt.
    «Liebe Kollegen, da Maria nun auch hier ist, können wir wohl anfangen.»
    «Maria mit dem Kinde», spöttelte Lähde und rückte ein Stück zur Seite. Ich setzte mich nur zögernd zu ihm, unter den gegebenen Umständen war er der zweitschlimmste Ne-benmann nach Ström.
    «Wie ihr wisst, stehen im Präsidium zurzeit einige Beförderungen an. Unser oberster Chef, der Polizeipräsident, geht Anfang Oktober in Pension. Sein Nachfolger wird der jetzige Kripochef, Kriminalrat

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