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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aus.
    „Bist du okay?“, fragte Colt.
    „Ja.“ Sie atmete laut aus. Ihr Magen hatte sich verkrampft, aber abgesehen davon war sie heil. „Ja. Und du?“
    „Mir geht es blendend.“ Er packte mit beiden Händen ihr Gesicht und zog sie trotz des sich sträubenden Sicherheitsgurts so nah an sich heran, dass er sie küssen konnte. „Verdammt noch mal, Lieutenant“, sagte er und küsste sie noch einmal hart. „Du hast keine Miene verzogen. Komm, lass uns zusammen durchbrennen.“
    „Habe ich dir nicht gesagt, dass du damit aufhören sollst?“ Für eine Frau, die daran gewöhnt war, ihre Gefühle unter Kontrolle zu haben, war es schwierig zu entscheiden, was sie tun sollte, wenn sie gleichzeitig den Drang zu lachen und zu schreien verspürte. Sie schob Colt weg. „Willst du mich jetzt vielleicht endlich aus diesem Ding aussteigen lassen? Ich würde nämlich ganz gern wieder mal festen Boden unter den Füßen spüren.“
    „Aber ja.“ Er machte die Tür auf und half ihr sogar beim Aussteigen. „Ich gebe nur noch rasch unsere Position durch“, sagte er.
    „Gut.“ Althea sog gierig die frische kalte Bergluft ein und probierte ihre Beine aus. Nicht besonders wacklig, entdeckte sie erfreut. Alles in allem hatte sie ihre erste – und hoffentlich einzige – Bruchlandung sehr gut überstanden. Was allein Colts Verdienst war, erkannte sie, während sie sich umschaute. Er hatte entschieden, was zu tun war, und dafür gesorgt, dass es klappte.
    Sie fiel nicht auf die Knie, um den Boden zu küssen, aber sie war dankbar, ihn unter ihren Füßen zu spüren. Hinzu kam, dass die Aussicht herrlich war. Es war ein ringsum von Bergen und Wäldern umgebenes windgeschütztes Fleckchen, über ihnen spannte sich ein wolkenlos blauer Himmel, und die Luft war so herrlich frisch, dass sie die Sinne weckte. Wenn sie nur ein bisschen Glück hatten, würde in einer Stunde ein Rettungsteam da sein, was der Grund dafür war, dass Althea es sich leisten konnte, die Landschaft zu genießen, ohne von der Einsamkeit überwältigt zu werden.
    Sie war vollkommen im Einklang mit sich und der Natur, als sie Colt aus dem Cockpit klettern hörte. Sie lächelte ihn sogar an.
    „Wann kommen sie?“
    „Wer?“
    „Na, das Rettungsteam. Du weißt schon, diese selbstlosen Helden, die Leute aus so brenzligen Situationen wie der, in der wir uns im Moment befinden, herausholen.“
    „Ach die. Gar nicht.“ Er ließ einen Schraubenschlüssel auf den Boden fallen, dann kletterte er wieder ins Cockpit, um eine kleine Leiter zu holen.
    „W…was?“, brachte Althea mühsam heraus, nachdem sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. Sie wusste, dass es Einbildung war, aber plötzlich schienen die Berge höher in den Himmel zu wachsen. „Willst du damit sagen, dass uns niemand hier rausholt? Ist die Funkverbindung abgerissen?“
    „Nein, gar nicht.“ Colt stieg auf die Leiter und machte die Klappe über dem Motor auf. Aus seiner Gesäßtasche schaute ein alter Lumpen heraus. „Ich habe ihnen gesagt, dass ich versuchen will, den Schaden gleich an Ort und Stelle zu reparieren, und dass ich mich wieder melde.“
    „Du hast ihnen gesagt …“ Sie fuhr so schnell herum, dass sie beide überrascht waren. Ihr erster Boxhieb, der ihn von der Leiter holte, traf seine linke Niere. „Du Idiot ! Was soll das heißen, du willst den Schaden gleich an Ort und Stelle reparieren!“ Sie holte wieder aus, aber diesmal duckte er sich mehr verblüfft als verärgert blitzschnell weg. „Das ist nicht einfach eine alte Karre, die auf dem Highway ihren Geist aufgeben hat, Nightshade! Wir haben keinen verdammten Platten, ist dir das eigentlich klar?“
    „Na ja, schon“, erwiderte er vorsichtig, während er bereits mit der nächsten Attacke rechnete. „Ich glaube, es ist der Vergaser.“
    „Du glaubst es …“ Ihr Atem kam zischend zwischen ihren Zähnen heraus, und ihre Augen verengten sich gefährlich. „Das ist es. Ich werde dich mit meinen bloßen Händen erwürgen.“
    Sie stürzte sich auf ihn. Colt traf eine blitzschnelle Entscheidung, indem er herumwirbelte und es zuließ, dass sie beide von der Wucht des Aufpralls zu Boden gezerrt wurden. Kaum zwei Sekunden später wurde ihm klar, dass die Lady im Nahkampf alles andere als eine Niete war. Er musste einen Faustschlag aufs Kinn einstecken, bei dem seine Zähne laut klapperten. Es sah ganz danach aus, als ob es an der Zeit wäre, sich nach Kräften zur Wehr zu setzen.
    Er schlang seine Beine um sie und drehte

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