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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie nach einem kurzen, heftigen Ringkampf auf den Rücken. „Hör sofort auf, hast du verstanden? Sonst wird noch irgendwer verletzt.“
    „Da hast du verdammt recht.“
    Da er mit Vernunft offensichtlich nicht weiterkam, brachte er sein ganzes Gewicht zum Einsatz, indem er sich, ihre Handgelenke mit den Händen umschließend, auf sie setzte und sich über sie beugte. Sie bäumte sich zweimal auf in dem Versuch, ihn abzuwerfen, dann lag sie still. Sie wussten beide, dass sie sich nur ausruhte und in der Zwischenzeit fieberhaft nach einem Ausweg suchte.
    „Hör zu.“ Er ließ sich noch einen Moment Zeit, um wieder zu Atem zu kommen, dann sagte er direkt in ihr Ohr: „Es ist einfach das Vernünftigste.“
    „So ein Blödsinn.“
    „Lass es mich erklären. Und wenn du dann immer noch anderer Meinung bist, müssen wir uns eben etwas anderes überlegen. Okay?“ Als sie nicht reagierte, fuhr Colt mit zusammengebissenen Zähnen fort: „Versprich mir, dass du nicht mehr zuschlägst, bevor ich fertig bin.“
    Es war ein Jammer, dass er in diesem Moment ihren Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. „Okay“, stieß Althea hervor. Vorsichtig zog Colt sich zurück, bis er ihr Gesicht sehen konnte. Er hatte sich halb aufgerichtet, als sie blitzschnell das Bein anwinkelte und mit dem Knie zustieß.
    Der scharfe Schmerz, der ihn durchzuckte, bewirkte, dass ihm die Luft wegblieb. Er ließ von ihr ab und krümmte sich auf dem Boden zusammen.
    „Das war kein Schlag, sondern ein Tritt“, sagte sie. Vor dem Aufstehen nahm sie sich die Zeit, ihre Haare und ihren Parka glatt zu streichen. „So, Nightshade, und jetzt lass hören.“
    Er hob nur eine Hand, gab ein paar jaulende Laute von sich und wartete darauf, dass der Sternenregen, der vor seinen Augen tanzte, nachließ. „Du könntest deine Nachkommenschaft gefährdet haben, Thea“, stieß er hervor. Er zog sich mühsam auf die Knie hoch, wobei er so flach wie möglich atmete. „Das war unfair.“
    „Manchmal geht es eben leider nicht anders.“
    Nachdem er neue Kräfte gesammelt hatte, warf er ihr einen bitterbösen Blick zu. „Das zahle ich dir heim. Wir sind unverletzt“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Zumindest war ich es bis vor einer Minute noch. Das Flugzeug ist nicht beschädigt. Wenn du dich umschaust, müsste dir eigentlich auffallen, dass hier kein zweites Flugzeug landen kann, weil nicht genug Platz ist. Sie könnten uns einen Hubschrauber schicken, um uns herauszuholen, aber warum sollte man so einen Aufwand machen, wo eine gute Chance besteht, dass ich den Schaden selbst reparieren kann.“
    Vielleicht hat er ja recht, dachte Althea. Ganz vielleicht. Aber das änderte nichts an einer schlichten Tatsache. „Du hättest mich vorher fragen müssen. Ich bin nämlich auch noch da, Nightshade. Du hattest kein Recht, einfach über meinen Kopf hinweg zu entscheiden.“
    „Mein Fehler.“ Er drehte sich um und ging – humpelte – zurück zu der Leiter. „Ich bin eben einfach davon ausgegangen, dass du ein rationaler Mensch bist und außerdem eine Angestellte im öffentlichen Dienst, die nicht will, dass andere Angestellte im öffentlichen Dienst sie ganz unnötigerweise retten müssen. Und dort hinter diesem Gebirgskamm könnte Liz sein, verdammt noch mal.“ Unter ohrenbetäubendem Geklapper kramte er einen Engländer aus der Werkzeugkiste. „Ohne sie fliege ich nicht zurück.“
    Oh, dass er diesen Knopf irgendwann drücken würde, hätte sie sich gleich denken können. Althea schaute wütend in den dunkelgrünen Wald. Und genauso hätte sie sich denken können, dass er sie diese schreckliche Besorgnis in seiner Stimme hören und seine entschlossen blitzenden Augen sehen lassen würde.
    Und natürlich war er im Recht.
    Seinen Stolz hinunterschlucken zu müssen, war die bitterste aller Pillen. Althea biss die Zähne zusammen und tat es, indem sie sich umdrehte, sich neben die Leiter stellte und sagte: „Also gut, es tut mir leid. Ich hätte nicht so wütend werden dürfen.“
    Seine Antwort war nur ein Brummen.
    „Tut es noch weh?“
    Er schaute auf sie herunter, mit einem Glitzern in den Augen, das schwächere Frauen bestimmt veranlasst hätte, auf der Stelle zu kuschen. „Nur beim Luftholen.“
    Sie lächelte und tätschelte sein Bein. „Versuch einfach an etwas anderes zu denken. Soll ich dir irgendwas reichen?“
    Seine Augen verengten sich, bis sie nur noch schmale blaue Schlitze waren. „Kennst du den Unterschied

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