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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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herumkramte, bis sie eine Dose mit Nüssen und eine Flasche Mineralwasser fand. Als sie den kleinen Kühlschrank öffnete, entdeckte sie ein Glas Kaviar und eine Flasche Beaujolais. „Wem gehört dieses Flugzeug eigentlich?“
    „Einem Freund von Boyd. Ein Wochenendflieger, der glaubt, damit die Frauen, auf die er es abgesehen hat, beeindrucken zu können.“
    Ihre Antwort bestand nur in einem Brummen, während sie sich wieder auf ihren Platz setzte. „Das kann niemand anders als Frank der Lustmolch sein. Er nervt mich schon seit Jahren damit, dass ich mit ihm fliegen soll.“ Sie suchte sich eine Cashewnuss aus.
    „Und? Ist er nicht dein Typ oder was?“
    „Er hat so schrecklich wenig Fingerspitzengefühl. Aber das ist ja typisch Mann.“
    „Ich werde mich zu gegebener Zeit daran erinnern. Gibst du mir auch eine?“
    Sie hielt ihm die Dose mit den Nüssen hin. „Ist das Boulder?“
    „Ja. Ich fliege es von Nordwesten an und drehe dann einen Kreis. Boyd hat erzählt, dass er hier oben ein Ferienhaus hat.“
    „Ja. Wie viele andere auch. Sie sind ganz wild darauf, am Wochenende aus der Großstadt rauszukommen und im Schnee herumzustapfen.“
    „Du kannst dem nichts abgewinnen?“
    „Ich wüsste nicht, wofür Schnee gut sein soll, außer vielleicht zum Ski fahren. Und das Schönste am Ski fahren ist – jedenfalls für mich – ,so schnell wie möglich zur nächsten Hütte zu kommen, um an einem prasselnden Kaminfeuer einen schönen heißen Grog zu trinken.“
    „Ah, du bist also der Abenteuertyp.“
    „Ich liebe Abenteuer. Obwohl die Aussicht, die man von Boyds Hütte aus hat, eigentlich schon ganz schön ist“, räumte sie widerwillig ein. „Und die Kinder finden es natürlich ganz toll.“
    „Dann warst du also auch schon dort.“
    „Ein paar Mal. Aber nach der Schneeschmelze gefällt es mir dort besser, weil dann keine Gefahr mehr besteht, dass die Straßen dicht sind. Ich hasse den Gedanken, irgendwo festzusitzen.“
    „Es könnte von Vorteil sein.“
    „Für mich nicht.“ Sie schwieg eine Weile und schaute auf die Landschaft, die sich unter ihr ausbreitete. „Es ist wirklich schön“, sagte sie. „Besonders von hier oben aus. Wie im Fernsehen.“
    Darüber grinste er. „Dann ist dir Natur aus der Distanz lieber? Ich dachte immer, Stadtmädchen sehnen sich nach ein bisschen Landluft.“
    „Dieses Stadtmädchen hier nicht. Ich würde lieber …“ Das Flugzeug sackte so ruckartig nach unten, dass die Nüsse aus der Dose flogen und Althea sich festhalten musste. „Was zum Teufel war denn das?“
    Colt schaute mit zusammengekniffenen Augen auf seine Instrumente, während er versuchte, das Flugzeug wieder auf Kurs zu bringen. „Ich weiß nicht.“
    „Du weißt es nicht? Was soll das heißen, du weißt es nicht? Du solltest es aber wissen!“
    „Still!“
    Er legte den Kopf schräg und lauschte dem Motorengeräusch. „Wir verlieren Druck“, sagte er mit der eisigen Ruhe, die ihm in der Vergangenheit schon oft das Leben gerettet hatte.
    Sobald ihr klar geworden war, dass es sich nicht um eine tückische Turbulenz, sondern um ein ernsteres Problem handelte, reagierte Althea dementsprechend, indem sie ruhig fragte: „Was machen wir?“
    „Ich werde notlanden müssen.“
    Althea schaute fatalistisch nach unten auf den dichten Wald und die zerklüfteten Berge. „Wo?“, fragte sie.
    „Laut Karte gibt es ein Stück weiter östlich ein kleines Tal.“ Colt änderte seinen Kurs, indem er verschiedene Hebel umlegte. „Pass auf, ob du es irgendwo siehst“, befahl er und schaltete seinen Sprechfunk ein. „Baker Able John three an Boulder Tower.“
    „Da.“ Althea deutete auf einen winzigen schmalen Streifen Land zwischen zerklüfteten Bergen. Colt nickte und fuhr fort, den Tower über sein Problem zu informieren.
    „Verlier jetzt nicht die Nerven“, sagte er zu ihr. „Die Landung wird ein bisschen hart werden.“
    Sie wappnete sich und zwang sich weiter hinzuschauen, als das Land auf sie zugerast kam. „Ich habe mir sagen lassen, dass du gut bist, Nightshade.“
    „Du bist eben dabei, es herauszufinden.“ Er verringerte die Geschwindigkeit, passte sich den Luftströmen an, während er das Flugzeug auf das enge Tal zusteuerte.
    Es ist wie einen Faden in eine Nadel einfädeln, dachte Althea. Und schnappte nach Luft, als das Flugzeug kurz darauf hart auf dem Boden aufsetzte. Die Maschine prallte ab, hüpfte, taumelte, wurde heftig durchgeschüttelt, dann rollte sie langsam

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