Die tödliche Bedrohung
interessanten Fettnapf getreten. Sie konnte nicht widerstehen, noch ein bisschen darin herumzutrampeln.
„Colt und ich kennen uns schon seit einer Ewigkeit“, sagte sie zu Althea. „Als Teenager war ich heillos in ihn verknallt.“ Sie grinste Colt übermütig an. „Und jetzt warte ich schon seit Jahren darauf, dass er sich das zunutze macht.“
„Wirklich?“ Althea tippte sich mit einem Finger an die Lippen. „Er kommt mir gar nicht vor wie jemand, der schwer von Begriff ist. Vielleicht ein bisschen schwerfällig, aber nicht begriffsstutzig.“
„Stimmt. Ist er nicht süß?“ Sie zwinkerte Althea zu.
„Auf eine höchst offenkundige Art“, stimmte Althea zu, erfreut über Colts sichtliches Unbehagen. „Was hältst du davon, wenn wir beide nachher zusammen was trinken gehen? Es hört sich an, als ob wir uns eine Menge zu erzählen hätten.“
„Das glaube ich auch.“
„Und ich glaube nicht, dass dies hier der geeignete Ort ist, um private Verabredungen zu treffen.“ Colt, der merkte, dass er ausgezählt war, schob die Hände in die Hosentaschen. „Althea sieht aus, als hätte sie zu tun.“
„Oh, ein paar Minuten habe ich schon noch. Was führt dich her, Natalie?“
„Die Arbeit. Es ist immer schön, wenn man sie mit dem Privatleben verbinden kann. Ich habe in einer Stunde eine kurzfristig anberaumte Besprechung. Häuser zu besitzen ist ein Fulltime-Job. Wenn man keine richtige Verwaltung hat, kann es einem eine Menge Kopfzerbrechen bereiten“, erklärte sie.
„Euch gehört nicht zufällig ein Haus auf der Second Avenue, oder?“, fragte Althea.
„Nein, warum? Ist eins zu verkaufen?“ Ihre Augen begannen zu funkeln, dann lachte sie. „Es ist ein Tick von mir“, erklärte sie. „Ich finde einfach, es hat etwas, Häuser zu besitzen, auch wenn es eine Menge Probleme mit sich bringt.“
„Was ist denn jetzt schon wieder los?“, fragte Boyd und versuchte, wenigstens ein bisschen Interesse für die Liegenschaften, die er zusammen mit seiner Schwester besaß, aufzubringen.
„Der Hausverwalter hat beschlossen, die Mieten zu erhöhen und die Differenz selbst einzustreichen“, berichtete Natalie, deren Augen hart geworden waren und nun einen seltsamen Kontrast zu ihrem sanften, hübschen Gesicht bildeten. „Ich hasse es, wenn man versucht, mich zu verschaukeln.“
„Das ist nur dein Stolz“, sagte Boyd und tippte ihr mit einem Finger auf die Nasenspitze. „Du hasst es, Fehler zu machen.“
„Ich habe keinen Fehler gemacht.“ Sie reckte das Kinn. „Der Mann hatte einen tadellosen Lebenslauf.“ Als Boyd weiterhin grinste, schnitt sie ihm eine Grimasse. „Das Problem ist, dass man einem Hausverwalter eine gewisse Handlungsfreiheit einräumen muss. Man kann schließlich nicht überall gleichzeitig sein. Ich weiß noch gut, dass wir mal einen Verwalter hatten, der in einem Apartment einen florierenden verbotenen Spielsalon unterhielt. Er hatte die Wohnung unter einem falschen Namen angemietet“, fuhr sie jetzt fast belustigt fort. „Er hatte sogar einen Antrag ausgefüllt, komplett, mit gefälschten Referenzen. Er verdiente mit dem Glücksspiel so viel, dass die Miete ganz bequem abfiel. Ich wäre ihm nie auf die Schliche gekommen, wenn die Polizei nicht einen Tipp bekommen hätte und sie daraufhin die Wohnung durchsucht hätten. Am Ende stellte sich heraus, dass er dieselbe Nummer vorher schon zweimal woanders abgezogen hatte.“
„Du lieber Gott.“ Althea schüttelte den Kopf.
„Ach, es war halb so schlimm“, winkte Natalie ab. „Eigentlich war es sogar ziemlich aufregend. Ich war einfach nur … was ist los?“, fragte sie, als sie sah, dass Althea aufsprang.
„Los, gehen wir.“ Colt hatte das Zimmer bereits verlassen.
Althea schnappte sich ihren Mantel und sprintete hinter ihm her. „Boyd, sieh nach, was du über …“
„Nieman“, rief Boyd ihr zu. „Alles klar. Brauchst du Verstärkung?“
„Ich sage dir Bescheid.“
Nachdem der Raum sich geleert hatte, warf Natalie die Hände in die Luft und schaute Cilla an. „Was soll das denn jetzt?“
Cilla zuckte die Schultern. „Cops.“ Es sagte alles.
12. KAPITEL
Ich fasse es nicht, dass wir nicht schon viel eher darauf gekommen sind.“ Colt knallte die Autotür hinter sich zu und fuhr aus der Parklücke. Diesmal machte er sich gar nicht erst die Mühe, den Strafzettel unter dem Scheibenwischer wegzunehmen.
„Es ist nur ein Verdacht“, erinnerte sie ihn. „Kann immer noch sein, dass wir uns
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