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Die Töpfchenhexe in Mexiko

Die Töpfchenhexe in Mexiko

Titel: Die Töpfchenhexe in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Ruoff
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lag ein Geschenk auf ihrem Stuhl: ein von den Indianerfrauen gewebter toter Rock, auf dem vorne das genaue Abbild Schluribumbis zu sehen war.
    Das war also der Grund für sein Verschwinden gewesen! Die Indianerfrauen hatten ihn beim Weben immer anschauen müssen. Der Kater war riesig stolz.
    Die Töpfchenhexe probierte gleich diesen schönen Rock an, er paßte tadellos.

    »Das bin ganz genau ich«, sagte Schluribumbi, »sieh her, sogar meinen weißen Fleck hier auf dem Bauch haben sie mit hineingewebt .«

    Nach einer Woche konnte die Töpfchenhexe wieder normal gehen. Und jetzt genoß sie ihren Besuch in Kalix -Ha- Hucla erst so richtig. Suseldrus und Schluribumbi, die schon alles erkundet hatten, zeigten ihr das Dorf und führten sie auch in den angrenzenden Wald. Suseldrus und Schluribumbi waren ein Stück vorgegangen. Die Töpfchenhexe blieb plötzlich stehen und bückte sich. Sie hatte etwas gefunden.
    Eine kleine handgeschnitzte Holzpuppe war es. Die Töpfchenhexe sah die Puppe unter einem Blätterhaufen liegen und hob sie auf.
    Die Puppe war schwarz angemalt, nicht größer als eine Hand, und auf der schwarzen Farbe waren rote, grüne, gelbe und blaue Tupfen.
    »Suseldrus, Schluribumbi, seht doch mal her !« rief die Töpfchenhexe.
    Die beiden kamen gelaufen, und Suseldrus nahm der Töpfchenhexe die Puppe aus der Hand.
    »Die gehört Ku - hix - haux -li«, sagte er, »der Häuptling muß sie im Wald verloren haben .«
    »Hat die Puppe irgendeine besondere Bedeutung ?« fragte die Töpfchenhexe. Suseldrus nickte.
    »Diese Puppe hat bestimmt eine besondere Bedeutung, denn Ku - hix - haux -li hat sie immer in der Tasche .«
    »Und nun ?« fragte die Töpfchenhexe.
    »Nun bringen wir die Puppe Ku - hix - haux -li. Vielleicht hat er sie noch gar nicht vermißt .«
    Der Häuptling hatte die Puppe wirklich noch nicht vermißt . Er freute sich sehr, als die Töpfchenhexe, Suseldrus und Schluribumbi kamen und ihm die Puppe wiederbrachten.
    Zum Dank lud er alle drei ein, mit ihm Tee zu trinken und dazu kleine Maiskuchen zu essen. Die Maiskuchen schmeckten gut und der Tee fremdartig.
    Die Töpfchenhexe nahm einen kleinen Schluck und noch einen und versuchte herauszufinden, aus welchen Kräutern der Tee wohl gekocht war.
    Während die Töpfchenhexe langsam und prüfend den Tee trank, ließ sie ihre Blicke durch die Hütte des Indianerhäuptlings schweifen.
    Da entdeckte sie etwas. Und vor Aufregung verschluckte sie sich beinahe. Die Töpfchenhexe wies auf ein Regal: » Suseldrus — da — da steht es !«
    Suseldrus hatte sich mit dem Häuptling unterhalten. Ku - hix - haux -li erklärte dem Zauberer gerade, welche Bedeutung die Holzpuppe hatte. Jetzt unterbrachen sie das Gespräch, und Suseldrus schaute ebenfalls auf das Regal. Dort stand das Töpfchen O-die- wip - tie !
    Auch Suseldrus war überrascht, das Töpfchen O-die- wip - tie , das er nur aus Büchern kannte, so unvermutet vor sich zu sehen. Ku - hix - haux -li holte das Töpfchen herunter. Er reichte es der Töpfchenhexe.

    Andächtig hielt die Töpfchenhexe das Töpfchen O-die- wip - tie in den Händen. Es sah genau aus wie das Töpfchen in dem Mexikobuch. Nur innen war es rot angemalt. Als die Töpfchenhexe die rote Farbe anschaute, wurde sie plötzlich ganz fröhlich.
    Sie schob das Töpfchen O-die- wip - tie Suseldrus zu und fragte ihn, ob auch er vom Betrachten der roten Farbe besonders fröhlich würde.
    Auch Suseldrus wurde beim Anschauen der roten Farbe vergnügt. Verwundert fragte der Zauberer den Häuptling, ob das wohl Einbildung sei.
    Der Häuptling erklärte Suseldrus, daß es keine Einbildung sei. Er sagte:
    »Die rote Farbe in dem Töpfchen bedeutet die Zukunft. Wenn man diese rote Farbe ein Weilchen betrachtet, dann wird man vergnügt, weil die Zukunft schön ist und man sich auf die Zukunft freuen soll .«
    Diese Erklärung übersetzte Suseldrus der staunenden Töpfchenhexe.
    »Und wenn das Töpfchen O-die- wip - tie , das Töpfchen der Vergangenheit, auch eine Zukunft hat, gibt es dann auch die Gegenwart auf dem Töpfchen ?« fragte die Töpfchenhexe.
    Suseldrus übersetzte die Frage.
    Zur Antwort nickte der Häuptling. Er strich mit dem Finger über den Rand des Töpfchens, der rauh und rissig war.
    »Dieser rauhe Rand des Töpfchens bedeutet die Gegenwart. Denn in der Gegenwart ist manchmal nicht alles so schön und das Arbeiten oft mühsam .«
    Die Töpfchenhexe betrachtete lange und aufmerksam das Töpfchen O-die- wip - tie .

    Am

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