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Die Töpfchenhexe in Mexiko

Die Töpfchenhexe in Mexiko

Titel: Die Töpfchenhexe in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Ruoff
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sie wollten doch die Indianerfrau und ihren Bruder am Flughafen treffen.
    Doch dort war außer einem kleinen verbeulten Auto nichts zu sehen.
    Als sie näher kamen, hörten sie fröhliche mexikanische Musik. Hinter dem Auto hockte ein Indianer am Boden und hielt ein kleines Kofferradio in den Händen. Und im Auto entdeckten sie gleichzeitig die beiden leeren Körbe.
    Es war das Auto von Pa-paa-keh , der schon auf die drei gewartet hatte und sich freute, daß sie endlich gekommen waren. Pa-paa-keh setzte sich ans Steuer, Suseldrus daneben, und die Indianerin setzte sich mit der Töpfchenhexe und dem Kater nach hinten zu den Körben.
    Als Pa-paa-keh losfuhr, sang die Töpfchenhexe ganz leise:

    » Tri-tri-tra-tri – tri
    Töpfchen O-die- wip - tie .«

    »Sagtest du etwas ?« fragte Schluribumbi.
    »Nein, nichts«, antwortete die Töpfchenhexe und schloß die Augen.
    Sie dachte an ihre Hütte im Wald mit den einhundert Töpfchen, die mit einer Decke zugedeckt waren, damit sie in ihrer Abwesenheit nicht verstauben sollten. Und dann dachte sie voll Sehnsucht an das schöne Töpfchen O-die- wip - tie . Ob sie es wohl jemals zu sehen bekommen würde?
    Bald hatten sie die Stadt verlassen, die Erde war eigenartig rosa gefärbt, und große Kakteen säumten den Weg. Als es anfing dunkel zu werden, lenkte Pa-paa-keh sein kleines Auto an den Straßenrand und hielt an.
    Hinten aus dem Auto holte er ein Zelt und baute es auf. Suseldrus wollte ihm helfen, doch Pa-paa-keh wollte es alleine machen.
    Die Töpfchenhexe streckte sich und schaute sich die Gegend an. Im Hintergrund sah sie große Felsen, vor ihnen die rote Erde und überall Kakteen, die fast so groß wie kleine Häuser waren.
    Die Töpfchenhexe ging mit Suseldrus auf die Kakteen zu, um sie näher anzuschauen, und Schluribumbi schlich ihnen nach. Plötzlich miaute er ganz jämmerlich. Er war auf einen kleinen Kaktus getreten und hatte nun einen Stachel in der Pfote. Die Töpfchenhexe hob ihn auf, und Schluribumbi hielt Suseldrus die Pfote hin. Aber weder Suseldrus noch die Töpfchenhexe konnten den Stachel sehen.
    Sie gingen zurück zu Pa-paa-keh , der inzwischen das Zelt fertig aufgebaut hatte und sich bereits niedergelegt hatte und schlief. Zwei bunte Wolldecken hatte er als Betten für die Töpfchenhexe und Suseldrus hingelegt und eine kleine für Schluribumbi. Schuribumbi humpelte immer noch.
    Vorsichtig, um Pa-paa-keh und seine Schwester nicht zu wecken, krochen Suseldrus und die Töpfchenhexe in die Decken, und auch Schluribumbi rollte sich in seiner kleinen Wolldecke ein. Pa-paa-keh schnarchte, Suseldrus war auch gerade eingeschlafen, die Töpfchenhexe hatte die Augen geschlossen, als sich Schluribumbi neben ihr bewegte und plötzlich vor Schmerzen laut miaute.
    Die Töpfchenhexe richtete sich auf, Suseldrus wachte auf, und beide beugten sich über den Kater.
    »Jetzt ist der Stachel in meiner Pfote an der Wolldecke hängengeblieben«, mauzte er.
    »Praktischer geht’s doch nicht«, sagte die Töpfchenhexe. Und dann zog sie ganz einfach an der Wolldecke, und mit einem Ruck war der Stachel aus der Pfote draußen.
    In der Wolldecke hing er nun. Das Herausziehen war so schnell gegangen, daß Schluribumbi gar nicht dazu gekommen war: »Mi — auuuuuu « zu schreien. Dann schliefen alle wieder ein.
    Am Morgen bewirtete Pa-paa-keh sie mit geröstetem Maisbrot, und dann fuhren sie noch zwei Tage durch das Land mit den vielen Kakteen und der schönen roten Erde.
    Sie machten kaum eine Pause. Als die Töpfchenhexe dann von weitem das Indianerdorf Kalix -Ha- Hucla sah, bekam sie doch ein bißchen Herzklopfen.
    »Du, Suseldrus, was hast du eigentlich genau mit der Schwester von Pa-paa-keh besprochen? Hast du ihr gesagt, daß wir in ein Indianerdorf möchten, um das Töpfchen O-die- wip - tie zu sehen ?«
    Die Töpfchenhexe sagte »sehen« anstatt »kriegen«, denn sie wußte genau, daß das Töpfchen O-die- wip - tie , das es in jedem Indianerdorf nur einmal gab und das den Indianern besonders viel bedeutete, bestimmt nicht zu bekommen war.
    »Nein«, antwortete Suseldrus, »ich habe nur gefragt, wie wir in ein Indianerdorf kommen könnten, weil wir einmal Zusehen möchten, wie die Töpfchen gemacht werden .« Als sie ankamen, sahen Suseldrus, die Töpfchenhexe und Schluribumbi viereckige Häuser aus getrockneten Lehmziegeln. Vor diesen Häusern saßen Indianerfrauen. Neben sich hatten sie große Klumpen Ton liegen, aus dem sie Töpfchen formten.
    Das war also Kalix -Ha-

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