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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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den Füßen aneinander gekettet.
    »Bloß ein Höflichkeitsbesuch«, antwortete Siobhan, in der Hoffnung, nicht allzu überrascht zu klingen. Bain hatte ihr gesagt, die beiden SDEA-Männer würden den ganzen Nachmittag außer Haus sein. Claverhouse zog seinen Mantel aus und hängte ihn über einen Kleiderständer. Orminston, im Outdoorlook, behielt seine Jacke an, die Hände in den Taschen vergraben.
    »Und wie geht’s Ihrem Schatzi?«, fragte Claverhouse. Siobhan runzelte die Stirn. Meinte er Bain?
    »Wurde zuletzt in Tulliallan gesichtet«, fügte Orminston hinzu.

    »Ich hab gehört, er ist jetzt mit jemandem in seiner Altersklasse zusammen«, sagte Claverhouse betont beiläufig. »Könnte mir vorstellen, dass Sie deshalb stinksauer sind, Shiv.«
    Siobhan sah zu Bain, der rot anlief und sich anschickte, ihr beizustehen. Es gelang ihr, den Kopf gerade so deutlich zu schütteln, dass er es mitbekam. Sie sah Bain plötzlich als Schuljungen vor sich, wie er gehänselt wurde und sich zur Wehr setzte, dadurch aber nur noch mehr Spott erntete.
    »Und wie steht’s mit Ihrem Liebesleben, Claverhouse?«, konterte sie. »Behandelt Ormie Sie auch ordentlich?«
    Claverhouse schnaubte nur. Er war immun gegen solche Scherze.
    »Und nennen Sie mich gefälligst nicht Shiv«, fügte sie hinzu. Ein Handy begann leise zu klingeln. Es war ihres, und sie kramte es aus den Tiefen ihrer Tasche hervor.
    »Clarke«, meldete sie sich.
    »Sie baten um Rückruf«, sagte eine Stimme. Sie wusste sofort, wer dran war: Cafferty. Es dauerte einen Moment, bis sie die Fassung wiedergewonnen hatte.
    »Es geht um MG Cabs«, sagte sie.
    »MG? Ellen Dempseys Firma?«
    »Edward Marber ist mit einem ihrer Wagen nach Hause gefahren.«
    »Und?«
    »Und wir finden es einen sonderbaren Zufall, dass MG Cabs dieselben Initialen hat wie Ihr Maklerbüro.« Siobhan hatte die Männer um sie herum vergessen. Sie konzentrierte sich ausschließlich auf Caffertys Worte und seinen Tonfall.
    »Aber genau das ist es: ein Zufall. Mir selbst ist das vor einer Weile auch aufgefallen, und ich habe sogar überlegt, den Namen zu klauen.«
    »Und warum haben Sie es nicht getan, Mr Cafferty?« Siobhan bemerkte, dass Bain plötzlich an ihr vorbeischaute.
Sie drehte sich um und sah, dass Claverhouse zur Salzsäule erstarrt war.
    Weil er jetzt wusste, wer am Apparat war.
    »Ellen hat Freunde«, antwortete Cafferty.
    »Was für Freunde?«
    »Solche, mit denen man sich nicht gern anlegt.« Sie sah im Geist sein süffisantes Lächeln.
    »Ich bezweifle, dass es jemand gibt, mit dem Sie sich nicht anlegen würden, Mr Cafferty«, erwiderte sie. »Sie behaupten also, dass Sie nichts mit MG Cabs zu tun haben?«
    »So ist es.«
    »Aus reiner Neugier:Wer hat an jenem Abend das Taxi gerufen?«
    »Ich nicht.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet.«
    »Wahrscheinlich Marber selbst.«
    »Sie haben es aber nicht gesehen?«
    »Sie gehen also davon aus, dass MG Cabs etwas mit der Sache zu tun hatte?«
    »Ich gehe von überhaupt nichts aus, Mr Cafferty. Ich führe ordnungsgemäße Ermittlungen durch.«
    »Kaum zu glauben.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Jahrelange Zusammenarbeit mit Rebus - und seine Methoden haben überhaupt nicht auf Sie abgefärbt?«
    Sie würdigte ihn keiner Antwort. Etwas anderes war ihr eingefallen. »Woher haben Sie meine Handynummer?«
    »Ich hab auf dem Revier angerufen, einer Ihrer Kollegen hat sie mir gegeben.«
    »Wer?« Ihr gefiel nicht, dass Cafferty sie nun jederzeit anrufen konnte.
    »Ähm... den Namen hab ich vergessen.« Sie wusste, dass er log. »Ich beabsichtige nicht, Ihnen auf die Pelle zu rücken.«
    »Das würde ich Ihnen auch nicht raten.«

    »Sie haben wirklich mehr Haare auf den Zähnen als so mancher von uns auf dem Kopf.«
    »Auf Wiederhören, Mr Cafferty.« Sie beendete das Gespräch und schaute dann noch einen Moment lang auf das Display, weil sie sich fragte, ob er noch einmal anrufen würde.
    » Mr Cafferty nennt sie ihn!«, schimpfte Claverhouse. »Was wollte er von Ihnen?«
    »Ich hatte um Rückruf gebeten.«
    »Wusste er, wo Sie sind?«
    »Ich glaube nicht.« Sie überlegte. »Nur Davie Hynds weiß, dass ich hierher wollte.«
    »Und ich«, fügte Bain hinzu.
    »Und du«, räumte sie ein. »Er hat meine Handynummer von jemandem in St. Leonard’s bekommen. Ich glaube nicht, dass er wusste, wo ich bin.«
    Claverhouse lief im Zimmer auf und ab. Orminston hingegen lehnte sich mit seinem massigen Körper gegen einen Tisch, die Hände noch immer in

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