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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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entschlossen.
    »Ich bin ganz Ohr.« Denaos warf Kataria ein bissiges Grinsen zu. »Entschuldige, war das eine Beleidigung?«
    »Halt die Klappe!«, fuhr Lenk ihn an, bevor Kataria etwas erwidern konnte. »Schnappt euch eure Waffen und folgt mir!«
     
    Sieh nicht hin, dachte Dreadaeleon, aber gerade hat sich eine Möwe auf deine Schulter erleichtert.
    Er spürte, wie sich seine Halsmuskeln anspannten.
    ICH SAGTE, SIEH NICHT HIN! Er zuckte bei der Lautstärke seiner eigenen Gedanken zusammen. Wenn du hinsiehst, gerätst du in Panik. Und wieso auch nicht? Es klebt da, matschig und vollkommen verseucht mit Krankheiten. Und … ach, das hilft auch nicht. Du musst … schieb es ganz beiläufig weg … versuch ganz gelassen zu bleiben, während du Vogelfäkalien berührst … versuch es einfach …
    Es schien dem Jüngling nur merkwürdig, dass der Vogelkot auf seiner Schulter in diesem Moment nicht der Grund für seine Abneigung gegen die Vögel über ihm war.
    Eher stört mich, dachte er, während er zu dem geflügelten Ungeziefer hinaufsah, dass sie nicht annähernd genug Lärm machen. Ebenso wenig wie der Ozean oder der Wind oder die Seeleute, die sich vor ihm versammelt hatten und bedeutungslose Gebete zu Göttern murmelten, die nicht existierten, zusammen mit der blau gekleideten Frau, die schwor, dass es sie gab.
    Obwohl er bezweifelte, dass selbst die Götter, falsche oder wahre, in diesem Moment genug Lärm hätten machen können, um diese unbehagliche Stille zu übertönen, die zwischen ihm und ihr herrschte.
    Warte, antwortete er auf seine eigenen Gedanken. Du hast das eben doch wohl nicht etwa gesagt statt nur gedacht? Sag ihr nicht, dass die Götter nur erfunden sind! Erinnere dich an das, was letztes Mal passiert ist. Sieh sie an … langsam …
gelassen … also gut, ausgezeichnet, sie scheint dich nicht gehört zu haben, also hast du es vermutlich auch nicht laut ausgesprochen. Moment, nein, sie runzelt die Stirn. Augenblick, hast du immer noch die Vogelkacke auf deiner Schulter? Streif sie ab! Beiläufig! Gelassen!
    Das Problem jedoch blieb bestehen. Selbst nachdem er den weißen Kot von seinem Ledermantel gewischt hatte, sah Asper ihn mit ihren haselnussbraunen Augen finster an. Er räusperte sich und senkte den Blick auf die Planken.
    Barmherzigerweise richtete sie ihre Feindseligkeit nur so lange auf ihn, wie sie brauchte, ihr braunes Haar unter das Stirnband zu schieben. Dann konzentrierte sie sich wieder auf den verbrannten Arm vor ihr, den sie sorgfältig mit Salbe bestrich und verband. Der Besitzer des Arms dagegen starrte Dreadaeleon weiterhin böse an, doch dieser achtete kaum darauf.
    Vermutlich will er, dass du dich entschuldigst, dachte der Jüngling. Verdient hätte er es wohl. Ich meine, immerhin hast du ihn in Brand gesetzt. Er rieb sich die Finger, deren Spitzen immer noch warm waren. Aber was hat er auch anderes erwartet, wenn er sich mitten in den Weg stellt? Er kann von Glück reden, dass er mit einem verbrannten Arm davongekommen ist. Trotzdem, vermutlich würde es ihm gefallen, wenn du dich entschuldigst …
    Falls er es überhaupt registriert, dachte er und seufzte. Hinter dem Mann mit der Brandwunde lagen noch drei andere, die tiefe Schnittwunden, Verletzungen an den Köpfen oder gebrochene Gliedmaßen hatten. Und hinter diesen wiederum lagen vier weitere, deren Wunden bereits verbunden, gesalbt, gewaschen oder genäht waren.
    All diese Verwundeten hatten ihren Tribut gefordert. Er bemerkte es, als Asper wieder in den großen Lederbeutel an ihrer Seite griff und eine frische Bandage herausholte. Ihre Hände zitterten; sie waren schwielig und zeigten Spuren ihrer harten Arbeit.
    Und dennoch , er seufzte erneut, sind sie zum Weinen weich. Er holte tief Luft. Also gut, du musst etwas sagen … das natürlich nicht! Aber irgendetwas. Denk an das, was Denaos immer wiederholt: Frauen sind gefährliche Bestien. Aber du bist ein Magus, ein Mitglied des Venarium. Du fürchtest keine Bestien. Sei einfach … taktvoll.
    »Asper«, er flüsterte fast, und seine Stimme brach, als sie zu ihm hochsah. »Ihr seid …« Er sog zischend die Luft ein. »Ihr seid einfach vollkommen dumm.«
    Gut gemacht.
    »Dumm«, wiederholte sie, und ihr Blick machte ihm klar, dass sie nicht nur anderer Meinung war, sondern auch erwog, ihn ordentlich zu verprügeln.
    »In diesem Zusammenhang, ja«, erklärte er und versuchte, unter ihrem vernichtenden Blick nicht den Mut zu verlieren.
    »In dem

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