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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Zusammenhang mit«, sie deutete auf ihren Patienten, »einen Mann in Brand zu setzen?«
    »Das ist… das ist ein sehr komplizierter Zusammenhang«, protestierte er. Seine Stimme hatte eine fatale Ähnlichkeit mit dem Maunzen eines Kätzchens, auf dem ein Hund herumkaut. »Ihr zieht einfach nicht die vielen Faktoren in Betracht, die zu diesem Vorfall führten. Versteht Ihr, die Körpertemperatur schwankt sehr stark, und es kostet mich ungeheure Konzentration, sie zu etwas so Entflammbarem zu verdichten, das angemessenen Schaden an etwas Belebtem anrichtet.«
    Bei diesen Worten verfinsterte sich sowohl die Miene des verbrannten Mannes als auch die Aspers, und Dreadaeleon räusperte sich erneut.
    »Wofür er ja ein sichtbarer Beweis ist. Und die Umstände, die wir gerade erleben, steigern das Risiko für solche Bagatellen.«
    »Du hast … einen Menschen … in Brand gesetzt.« Aspers Stimme schien wie ein Dolch langsam seinen Körper zu durchbohren. »Was daran ist eine Bagatelle?«
    »Also… also …« Der Jüngling zeigte mit seinem dünnen
Finger anklagend auf das Brandopfer. »Er ist mir in die Quere gekommen!«
    »Ich habe versucht, den Kapitän zu verteidigen!«, protestierte der Mann.
    »Ihr hättet um mich herumgehen können!«, fuhr Dreadaeleon hoch. »Meine Augen glühten! Meine Hände loderten! Welcher Wahnsinn hat Euch eingeflüstert, es wäre eine gute Idee, sich ausgerechnet vor mich zu stellen? Ich war ganz offenkundig gerade dabei, etwas sehr Beeindruckendes zu tun!«
    »Dread!«, tadelte Asper den Jüngling scharf, bevor sie die Bandage um den Arm des Mannes festzog und ihm sanft die Hand auf die Schulter legte. »Es ist keine ernsthafte Verletzung«, sagte sie zu dem Seemann. »Schont den Arm eine Weile. Ich wechsle den Verband morgen.« Sie seufzte und warf einen Blick auf die Männer hinter ihrem Patienten, die beide keuchend nach Luft rangen. »Und falls Ihr dazu imstande seid, solltet Ihr Euch um Eure Kameraden kümmern.«
    »Gott segne Euch, Priesterin«, antwortete der Mann, stand auf und verbeugte sich vor ihr.
    Sie erwiderte die Respektbezeugung und erhob sich ebenfalls. Dabei glättete sie ihre blaue Robe. Mit einem Nicken wandte sie sich von ihren wartenden Patienten ab und lehnte sich an die Reling.
    Dreadaeleon konnte nicht ignorieren, wie schwer sie sich auf das Holz stützte. Der zornige Eifer, der in ihrem Blick geglüht hatte, war vollkommen verschwunden. Jetzt stand dort nur noch eine vollkommen erschöpfte Frau. Mit zitternden Händen griff sie zu dem glänzenden Silberschmuck an ihrem Hals. Zärtlich strich sie über die Schwingen eines großen Vogels, eines Phoenix.
    Das Abbild von Talanas, dachte Dreadaeleon, dem Heiler.
    »Ihr seht müde aus«, bemerkte er.
    »Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum ich diesen Eindruck mache«, antwortete Asper. »Immerhin muss ich den
Schaden rückgängig machen, den sowohl meine Gefährten als auch die Piraten anrichten.«
    Irgendwie traf ihn ihre sanfte Stimme noch tiefer als ihre scharfe Bemerkung zuvor. Dreadaeleon runzelte die Stirn und blickte auf die Planken.
    »Es war ein Unfall …«
    »Ich weiß.« Sie sah ihn an und schenkte ihm ein müdes Lächeln. »Ich weiß durchaus zu schätzen, was du versucht hast.«
    Siehst du, mein Alter? Dieses Feuer wäre kolossal geworden! Überall auf Deck brennende Leichen! Rauch, der zum Himmel steigt! Natürlich wäre sie beeindruckt gewesen. Die Damen lieben Feuer!
    »Die Ausführung wäre natürlich schwierig gewesen«, er bemühte sich, bescheiden zu klingen, »aber die Vorteile hätten die Tragödie bei Weitem überwogen.«
    »Tragödie?« Sie blinzelte. »Ich dachte, du wolltest versuchen, den Rest der Piraten mit einer Vorstellung deiner Macht zu verscheuchen.« Sie sah ihn forschend an. »Was hattest du denn vor?«
    »Genau das«, platzte er hastig heraus. »Ich meine, immerhin sind es Piraten, richtig? Und zu allem Überfluss auch noch Klippenaffen. Wahrscheinlich glauben sie immer noch, dass Hexenmeister Seelen fressen und Donner furzen.«
    Sie sah ihn schweigend an.
    »Also das … so etwas machen wir nicht.«
    »Hmm.« Sie sah über seine Schulter zum Deckaufgang und verzog das Gesicht. »Und welchen Zweck hatte das da?«
    Er folgte ihrem Blick zu der schattigen Treppe und runzelte die Stirn. Ihm war nicht ganz klar, warum dieser Anblick ihr Widerwillen einflößte. Für ihn war es ein Meisterstück.
    Die Form des Eiszapfens war einfach perfekt: Er war dick genug, um sich in das Holz

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