Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
und legte Lenk eine Hand auf die Schulter. »Im anderen Fall hättest du bereits mindestens ein Dutzend tätowierter Hände unter deinem Rock.«
    »Robe«, verbesserte sie ihn scharf. »Ich trage Roben, Brigant.«
    »Wie dumm von mir. Das hätte ich wissen müssen. Schließlich tragen nur anständige Damen Röcke.« Während sie nach einer vernichtenden Erwiderung suchte, beugte er sich hastig vor. »Sie wird uns niemals vorbeilassen«, flüsterte er Lenk ins Ohr, »und mitkommen wird sie erst recht nicht.«
    Lenk nickte. Normalerweise wäre das kein Problem. Wenn sie unbedingt sterben wollte, würde er sie einfach zurücklassen. Allerdings konnte Asper die Seeleute darauf aufmerksam machen, dass sie gerade versuchten, mit der einzigen Fluchtmöglichkeit das Schiff zu verlassen. Außerdem wäre es ein ausgesprochen unkluger Schachzug, ausgerechnet die Heilerin zurückzulassen.
    »Stoß sie einfach hinein«, murmelte er. »Auf mein Zeichen stürzt du dich auf sie, und ich schneide die Taue durch. Dann machen wir uns auf und davon.«
    »Wovon redet ihr beiden?« Aspers Augenbrauen verschwanden fast unter ihrem Stirnband. »Heckt ihr irgendetwas aus?«
    »Wir diskutieren Strategien, vielen Dank«, antwortete Denaos geistesgegenwärtig. »Immerhin sind wir das Hirn dieses Haufens.«
    »Ich dachte, ich wäre das Hirn«, mischte sich Dreadaeleon ein.
    »Du bist nur der sonderbare kleine Bursche, den wir dafür bezahlen, dass er Feuer aus dem Hintern furzt«, informierte ihn der Assassine.
    »Ich furze … schleudere Feuer aus meinen Händen. Und das erfordert eine ungeheure Menge von Hirn.« Er schlug seinen Ledermantel zurück und zeigte ihnen einen schweren Folianten, den er mit einer silbernen Kette um seine Taille gebunden hatte. »Ich habe dieses ganze Ding auswendig gelernt! Seht es euch an! Es ist riesig!«
    »Damit bringt er einen wichtigen Punkt zur Sprache«, flüsterte Denaos Lenk zu. »Er könnte versuchen, uns aufzuhalten.«
    »Das regele ich«, mischte sich eine dritte Stimme in die Verschwörung ein. Kataria tauchte neben Lenk auf. Ihre Ohren zuckten. »Er wiegt noch weniger als ich. Ich klemme ihn mir einfach unter den Arm.«
    »Ich dachte, dir würde diese Idee nicht gefallen.« Lenk hob eine Braue.
    »Tut sie auch nicht.« Sie bedachte ihn mit einem mürrischen Blick. »Es ist vollkommen unnötig. Aber«, sie schlug den Blick nieder und musterte Lenk aus den Augenwinkeln, »wenn du unbedingt gehen willst …«
    Der Augenblick zog sich für Lenks Geschmack unbehaglich lange hin, während sie ihn betrachtete, als wäre er eine Zielscheibe. In dieser kurzen Zeitspanne sandte sie ihm hundert unterschiedliche Botschaften. Sie forderte ihn auf zu bleiben, teilte ihm ihren Wunsch zu kämpfen mit und versicherte ihm feierlich, dass sie ihm folgen würde. Jedenfalls
glaubte er, dass sie all dies gesagt hatte. In seinem Verstand hallte jedoch nur eine Stimme wider.
    Hör auf, mich anzustarren.
    »Schön, gut, entzückend«, knurrte Denaos. »Wenn wir es machen wollen, sollten wir es jetzt tun.«
    »Was tun?« Asper spannte sich an, als könnte sie die Sünde noch vor ihrem Fall wittern.
    »Nichts.« Denaos trat einen Schritt vor. »Wir hofften nur, dieses Nichts zu bewerkstelligen, bevor …«
    »Bei den Schimmernden Sechs!« Die Stimme durchschnitt die Luft wie eine Klinge. »Wer hat diese Sünde begangen?«
    »Verdammt!«, fluchte Lenk und warf einen Blick über die Schulter auf die näher kommende Gestalt.
    Trotz der Gerüchte, die in der Mannschaftsmesse kursierten, war dieses Geschöpf eine Frau, die ebenso groß und mindestens so muskulös war wie Denaos. Ihr Körper verschwand fast völlig unter einer ehernen Rüstung, und selbst ihr Brustpanzer gab keinerlei Hinweis auf ihr Geschlecht, zudem er auch noch von einer weißen Toga verhüllt wurde.
    Kalte, tief liegende Augen starrten sie aus einem harten Gesicht an, das von penibel kurz geschnittenem schwarzem Haar umrahmt wurde. Ihr rechtes Augenlid zuckte, als sie die Gefährten zusammenstehen sah, und die Reihe von tätowierten roten Buchstaben auf ihrer Wange tanzte wie eine blutrote Schlange und kündete von ihrem ohnehin nicht zu übersehenden Zorn. Sie ging auf die Gefährten los, ohne darauf zu achten, dass das Blut von den Pfützen auf Deck gegen ihre Beinschienen spritzte.
    »Quillian Guisarne-Garrelle Yanates«, begrüßte Asper die Frau liebenswürdig und trat vor. Niemand hielt sie auf, weil alle Asper als die Person anerkannten, die am besten

Weitere Kostenlose Bücher