Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
des Schiffes zu graben, und spitz genug, um den Brustkasten zu durchbohren, in dem er augenblicklich
ruhte. Obwohl der Klippenaffe den Zapfen umklammerte und seine Hände im Tod an dem rot gefärbten Eis festgefroren waren, musste Dreadaeleon unwillkürlich lächeln. Er hatte eine weit größere Schweinerei erwartet, doch die Kraft, mit der er ihn durch die Luft geschleudert hatte, war genau richtig bemessen gewesen.
    Natürlich wird sie das wahrscheinlich nicht verstehen, dachte er und verdrehte die Augen, als er ihren Blick spürte. Frauen .
    »Eine Vorsichtsmaßnahme«, erwiderte er ruhig. »Ich sah, wie er zum Niedergang lief, und fürchtete, er könnte versuchen, Miron etwas anzutun.«
    Sie nickte anerkennend. »Dann war es wohl notwendig, wenn auch nur, um den Lord Emissär zu schützen.«
    Gut gemacht, mein Alter, gut gemacht. Er hatte das Gefühl, vor Ausgelassenheit platzen zu müssen, und unterdrückte es mit einem selbstbewussten Grinsen. Mit Mädchen zu reden ist genauso, wie einen Bann zu wirken. Bleib einfach konzentriert und mach keinen …
    »Ganz recht«, er unterbrach seinen Gedankengang mit einem Lachen, »denn wenn er stirbt, wer soll uns dann bezahlen?«
    … Fehler wie diesen, Idiot!
    Ihr finsterer Blick traf ihn wie eine Streitaxt, und sie biss die Zähne zusammen, als ihre Wut und ihre Lebensgeister wieder aufflammten. In diesem Moment ähnelte sie weder einer Priesterin noch irgendeiner Frau, sondern eher einer schrecklichen Furie, die Anstalten machte, ihm seine Eingeweide herauszureißen und sie auf dem Deck zu verteilen.
    »Darum geht es hier also?«, zischte sie. »Bezahlung? Gold? Gütige Götter, Dread, du hast einen Mann aufgespießt!«
    »Das ist jetzt irgendwie nicht fair«, antwortete er zerknirscht. »Lenk und die anderen haben viel mehr Männer umgebracht als ich. Kataria macht sogar einen Wettbewerb daraus.«
    »Sie ist eine Shict!« Asper umklammerte mit aller Kraft ihr
Medaillon. »Es ist schon schlimm genug, dass ich ihre Blasphemien ertragen muss, auch ohne dass jetzt auch noch du Vergnügen am Töten findest.«
    »Ich habe nicht …«
    »Ach, halt die Klappe. Du hast diesen Leichnam angestarrt, als wolltest du ihn dir als Trophäe an die Wand hängen. Wärst du ebenso stolz gewesen, wenn du diesen Mann hier auch getötet hättest, statt ihn einfach nur zu rösten?«
    »Na ja …« Sein gesunder Menschenverstand hatte die Flucht ergriffen, und jetzt ergossen sich die Worte in einer Flut von Schamlosigkeit aus seinem Mund. »Ich meine, wenn der Zauber so gewirkt hätte, wie er sollte, hätte ich vermutlich seine Schönheit wirklich genießen können.« Entsetzt blickte er hoch und streckte die Hände vor sich aus. »Nein, nein! Ich wäre nicht stolz darauf gewesen! Ich bin nicht stolz darauf, Euch immer mehr Arbeit zu machen!«
    »Es ist keine Arbeit, Talanas Willen zu gehorchen, du wehleidiger Heide!« Sie verzog das Gesicht zu einer Fratze, die er bislang nur bei Gargoyles für möglich gehalten hatte. »Du klingst wie … wie einer von ihnen, Dread!«
    »Wie wer?«
    »Wie wir.«
    Lenk erwiderte den verwirrten Blick des Jünglings, ohne mit der Wimper zu zucken, selbst als Dreadaeleon finster die Stirn runzelte.
    »Oh«, sagte der Jüngling. »Du.«
    »Du scheinst enttäuscht.«
    »Dieser Vergleich war ziemlich unvorteilhaft.« Der Magus zuckte mit den Schultern. »Was nicht heißen soll, ich wäre nicht erfreut, dass du noch lebst.«
    Er klang immer noch enttäuscht, aber Lenk verzichtete auf einen weiteren Kommentar. Sein Blick glitt über das strähnige schwarze Haar des Jünglings, über Aspers besorgte Miene und die verwundeten Seeleute hinweg zum Objekt seiner Begierde.
    Das kleine Beiboot baumelte verführerisch an seinen
Davits, präsentierte keck seine Ruder und winkte einladend mit seinen Bänken. Es sprach mit einer entschlossenen hölzernen Logik zu ihm, versicherte ihm, dass er ohne es nicht überleben würde. Er glaubte ihm, wollte zu ihm gehen.
    Zwischen ihnen stand nur ein Problem, allerdings ein lösbares: die hochgewachsene Priesterin, die mit verschränkten Armen eine Wand moralischer Empörung bildete.
    »Was ist da oben an Deck passiert?«, fragte sie. »Habt ihr gewonnen?«
    »In gewisser Weise ja.«
    »In gewisser…« Auf ihrer Stirn bildete sich eine tiefe Furche. »Es ist keine schwierige Frage, oder? Also: Habt ihr die Piraten zurückgeschlagen?«
    »Offensichtlich haben wir triumphiert«, mischte sich eine dunkle Stimme ein. Denaos trat vor

Weitere Kostenlose Bücher