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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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ihrem Eifer lautstark und freudig Ausdruck; zu ihrem Lied über das bevorstehende Gemetzel gesellten sich das Summen ihrer erhobenen Schwerter und die klirrenden Harmonien der Ketten, über die sie an Bord kletterten.
    »Jetzt! JETZT!«, schrie Denaos, sprang zu den Halteseilen und zückte ein Messer. »Wir können es noch schaffen!«
    »Was?« Aspers Ungläubigkeit schlug in Wut um. »Du hast tatsächlich vorgehabt zu desertieren?«
    »Was willst du?«, protestierte der Assassine scharf. »Tu nicht, als hättest du das nicht erwartet!«
    »Ich wusste es!«, schnarrte Quillian. Sie baute sich mit gezücktem Schwert vor Asper auf. »Bleibt hinter mir, Priesterin. Die Gefahr ist nicht so groß, dass ich mich nicht vorher noch eines Deserteurs annehmen könnte.«
    »Etwas mehr Schwung, edle Herren!«
    Ein metallisches Pfeifen belehrte die Serrant eines Besseren. Eine Axt segelte gleich einem eisernen Vogel über die Köpfe der Seeleute hinweg und traf die Frau mitten auf der
Brust. Wie eine menschliche Glocke, die sich aus ihrer Verankerung gelöst hatte, stürzte die Serrant auf das Deck. Asper bemühte sich, sie aufzufangen.
    »Da habt ihr es«, erklärte Denaos. »Die Vorsehung hat gesprochen. Also los, verschwinden wir!«
    »Nein!« Kataria hatte den Bogen bereits in der Hand und einen Pfeil auf die Sehne gelegt. »Selbst wenn wir dieses Ding zu Wasser lassen können, werden wir nicht weit kommen.«
    Wie um ihre Feststellung zu unterstreichen, flog eine Wolke von Äxten über die Reling. Die kühnen, unseligen Seeleute, die versucht hatten, die Enterer abzufangen, wurden unter dem Geräusch knirschender Knochen und herausspritzender Körperflüssigkeiten niedergemacht. Die ersten Piraten sprangen über die Reling, bewaffnet mit weiteren dieser gefährlichen Waffen.
    »Dread!«, fauchte Kataria, packte den Jüngling am Arm und stieß ihn nach vorn. »Mach was!«
    »Klar … genau …« Er trat zögernd vor. »Ich kann … etwas machen.« Er räusperte sich und warf dann einen Blick über die Schulter, ob Asper auch zusah. »Du … Du magst Feuer, ja?«
    »LOS!«, kreischte Kataria im Chor mit den heranjaulenden Äxten.
    Der Jüngling riss die Augen auf und hob instinktiv die Hände, als er zu der heranbrausenden Wolke aus metallenen Flügeln herumfuhr. Er verzog die Lippen, stieß einige Worte hervor, die in den Ohren schmerzten, und blutrotes Licht glühte in seinen Augen auf.
    Die Luft vor ihm waberte, die Äxte verlangsamten ihren wirbelnden Flug, bis sie zum Stillstand kamen und dann verbogen und schartig auf das Deck fielen.
    »Zum Teufel!«, brummte Denaos. »Wenn er so weitermacht, schaffen wir es!«
    »Wir können nicht fliehen!«, protestierte Asper. »Quillian ist verletzt.«
    »Dann bleibt sie eben hier und spielt den Lockvogel!«, entgegnete der Assassine. »Oder bin ich wirklich der Einzige hier, der seinen Verstand benutzt?«
    »Für so was haben wir jetzt keine Zeit«, grollte Kataria. Wie die anderen richtete auch sie ihren Blick auf Lenk, der den Kampf unbeteiligt beobachtete. »Was machen wir?«
    Er hörte sie nicht. Ebenso wenig spürte er ihre Hand auf seiner Schulter. Alles schien zu ersterben; der Wind legte sich, die Wolken am Himmel bewegten sich nicht mehr, und das Meer hörte auf zu tosen. Seine Augen schlossen sich wie aus eigenem Willen, als hätte etwas seine eisigen Finger ausgestreckt und sie auf seine Lider gelegt.
    Dasselbe Etwas, das jetzt mit einer atemlosen Stimme in sein Ohr flüsterte.
    Als er die Augen wieder öffnete, gab es keine Feinde mehr, keine Klippenaffen, keine Piraten, keine Seeleute, die sich ihnen entgegenstellten. Er sah nur Weizenfelder vor sich, die sacht in einem Wind wogten, den er nicht spürte. Und er hörte nur das Flüstern ihrer Bedeutungslosigkeit.
    Er fühlte nur das Schwert in seiner Hand und die Stiefel, die sich unter seinen Füßen zu bewegen schienen.
    »Lenk! LENK!«, schrie Kataria ihm nach, als er sich umwandte und zu der Reling stürmte.
    »Auch gut«, meinte Denaos. »Seht ihr? Er hat sich freiwillig zum Lockvogel gemacht. Damit ist das Thema erledigt.«
    Die anderen verstummten; Kataria dagegen schrie weiter. Aber er hörte sie immer noch nicht. Die Planken knarrten unter ihm, als etliche andere Füße in seinen Rhythmus des Angriffs einfielen. Möglicherweise ermutigt durch sein Handeln oder angespornt durch den wortlosen Befehl zum Kampf, den Argaol vom Ruder aus gebrüllt hatte.
    Es kümmerte ihn nicht.
    Sein Blick war ausschließlich

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