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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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verhext worden zu sein.«
    »Mir geht es ausgezeichnet, danke der Nachfrage«, erwiderte Lenk und hob sein Schwert.
    »Umso bedauerlicher, möchte ich annehmen. Hättet Ihr Euch zu vorgenannter Hypothese und folglich als höchst pragmatisch gesinnter, soll heißen, feiger Mann bekannt, hätte ich Euch herzlich eingeladen, Euch von dieser Orgie des Desasters zu entfernen, die sich hier gerade ereignet.«
    Lenk blinzelte. »Pardon, hast du mir gerade einen Fluchtweg angeboten oder mich zum Tee eingeladen?« Er schlug halbherzig nach dem Mann, der dem Hieb mit Leichtigkeit auswich. »Wie auch immer, du scheinst nicht in der Lage zu sein, eines von beiden zu garantieren. Du bist schließlich nicht der Kapitän.«
    »Das stimmt. Unser teuerster Abschaum und kühner Tutor Rashodd hat sich von dieser besonders blutigen Feierlichkeit verabschiedet, um Euch seine Reverenz zu erweisen. Wir beabsichtigen nur, uns der Frauen auf Eurem Schiff sowie eines Teils Eurer Ladung zu bemächtigen; schließlich sind wir Piraten und so weiter.« Er neigte den Kopf auf die Seite. »Zudem hätten wir gern einen gewissen Priester, der sich entschlossen hat, gemeinsame Sache mit Eurem ungehobelten Kapitän zu machen.«
    Lenk wich bei diesen Worten unwillkürlich einen Schritt zurück und hob eine Braue.
    »Der Unparteiische?«
    »Ah, die feinen Damen in Euren Diensten werden sicherlich wenig begeistert sein, wenn sie erfahren, wer das Objekt Eurer Besorgnis ist, werter Herr.«
    »Was wollt ihr von dem Lord Emissär?«
    Der Klippenaffe verzog spöttisch den Mund, soweit seine dicken, spröden Lippen das zuließen. »Ein wirklich edler Herr tratscht nicht«, meinte der Pirat und näherte sich Lenk. Er grinste, als dieser einen Schritt zurückwich. »Bedauerlicherweise ist während unserer kleinen Plauderei meine Geduld zur Neige gegangen und damit auch die Gültigkeit meines Angebots abgelaufen. Wohlan denn …« Er hob den Säbel. »Verschwendete Großzügigkeit ist beleidigtes Wohlwollen, wie man so …«
    Seine wohlgesetzte Rede wurde durch ein lautes Surren wie von einer verstimmten Lautensaite unterbrochen, dem ein zischendes Kreischen folgte, welches in einem nassen, dumpfen Laut endete. Der Pirat zuckte plötzlich zusammen, und Lenks Verblüffung spiegelte sich auf seinem Gesicht, als sie beide auf den Schaft des Pfeils blickten, der zwischen zwei Rippen des Klippenaffen vibrierte.
    »Ah«, sein Mund füllte sich mit rotem Saft, »das macht der Sache wohl ein Ende, wie?«
    Lenk beobachtete ihn, bis er aufhörte zu zucken, drehte sich herum und sah nach oben.
    Katarias Lächeln war das Erste, was ihm ins Auge fiel. Sie stand auf der Reling, über den Köpfen der Kämpfenden, und ihre Eckzähne leuchteten. Dann hob sie die Hand und winkte ihm mit vier schlanken Fingern zu, bevor sie in die Wanten kletterte, verfolgt von drei Klippenaffen.
    Es ist ein weitverbreiteter Glaube unter weniger pragmatisch veranlagten Männern, dass es niederträchtig ist, sich außerhalb der Reichweite seines Gegners zu bewegen. Vor ihnen wegzuklettern dagegen ist schlicht und einfach entwürdigend.
Was Kataria zweifelsohne wusste. Mit einer Beweglichkeit, die einem mordlustigen Eichhörnchen gut angestanden hätte, drehte sie sich herum, feuerte zwei Pfeile ab und kicherte wie verrückt, als die Piraten die Verfolgung aufgaben; einer, weil er tot war, einer wegen seiner schweren Verletzung und der dritte, weil er sich offenbar auf die Suche nach einer leichteren Beute machte.
    Der Spruch war unter Menschen schon sehr lange bekannt und etwas abgenutzt, aber er war so treffend, dass die spitzohrigen Wilden ihn sich zu eigen gemacht hatten.
    Shict kämpfen nicht fair.
    Die Klippenaffen hatten diesen Satz offenbar ebenfalls gehört und gaben ihrer Erwiderung mit einem Hagel von Faustäxten Ausdruck. Kataria wand und drehte sich, wich knapp den Äxten aus, verhedderte sich jedoch in dem Netz aus Wanten, als die Äxte die Taue über und neben ihr durchtrennten. Sie kreischte, stürzte und landete mitten im Getümmel.
    Geh zurück ! Es war sein erster Impuls. Such sie. Rette sie. Aber seine Beine schienen wie festgefroren, und sein Kopf wandte sich in eine andere Richtung. Sie ist eine Shict. Eine Wilde. Sie muss nicht gerettet werden. Geh weiter; geh weiter und …
    Töte. Der Gedanke tauchte erneut auf, drängender diesmal. Ihn zu denken bereitete ihm Kopfschmerzen, als würde ein eisiger Hauch durch seinen Kopf strömen. Kämpfe!
    Er konnte diesem Gedanken nur

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