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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Daga-Mer und die widerstandsfähigsten Dämonen waren übrig geblieben. Selbstverständlich hatten auch nur einige wenige seiner eigenen Kriegerinnen überlebt. Das spielte allerdings ebenfalls keine Rolle, sobald er seine …
    »Die Krone.«
    Er sah sie. Sie lag da, als hätte jemand sie vergessen. Er kroch auf Händen und Knien durch das Blut und die Leichen auf sie zu, wobei er darauf achtete, dass niemand ihn sah. Je näher er der Krone kam, desto schneller kroch er. Arme und Beine strampelten wie verrückt, als er mit aller Macht versuchte, sie zu erreichen. Schließlich stürzte er sich auf sie …
    Sie schwebte in der Luft.
    Gehalten von bleichen, rosahäutigen Händen.
    Sie saß auf einer schmutzigen, schwitzenden Stirn.
    Dreadaeleon schloss die Augen. Er holte lange und tief Luft. Als er die Augen wieder öffnete, loderten sie.

31

BLUT DER BERGE
    Seine Schulter schmerzte. Er blutete. Die Dunkelheit hüllte ihn ein, lastete schwer auf ihm. Und irgendwo hinter ihm warteten blutrünstige Frauen.
    »Wieder zwei, die wir im Stich gelassen haben.«
    Kataria benahm sich auch nicht gerade sonderlich hilfreich.
    »Wir hatten keine Wahl«, erwiderte er.
    »Ich weiß.« Sie seufzte. »Das weiß ich. Trotzdem haben wir sie zurückgelassen. Bei Xhai.«
    »Was bedeutet, dass Xhai nicht hier bei uns ist«, erwiderte Lenk. »Das ist doch auch schon etwas.«
    »Tatsächlich? Ich kann nicht einmal meine Hand vor Augen sehen. Kannst du es?«
    Ihre Hand klatschte auf sein Gesicht, und er fuhr mit einem Schrei zurück.
    »Du bist unverschämt.«
    »Ich bin wütend. Außerdem habe ich nicht den leisesten Schimmer, wohin wir gehen, und ich weiß einfach nicht, wieso du nicht einmal auf die Idee kommst, eine Pause zu machen und zu versuchen, es herauszufinden. Selbstverständlich wirst du mir das auch nicht verraten. Denn das wäre natürlich viel zu vernünftig, nicht wahr?«
    Lenk war froh, dass sie nicht sehen konnte, wie er bei ihren Worten zusammenzuckte. Nach allem, was passiert war, hätte er nicht erwartet, dass Vernunft und irgendwelche Anschuldigungen, die sich um dieses Thema drehten, ein so heikles Thema sein würden. Doch das galt für die Zeit, bevor sie in diese Tunnel geflüchtet waren, bevor sie durch dieses dunkle Labyrinth rannten, um den Niederlingen zu entkommen.
    Bevor irgendjemand irgendwo weit unten in dem dunklen, feuchten Stein anfing, seinen Namen zu murmeln.
    »Wir haben die Niederlinge abgeschüttelt, oder etwa nicht?«, sagte er. »Wir sind immer noch am Leben. Die Fibel befindet sich immer noch in unseren Händen, den Händen, die am wenigsten Schaden damit anrichten wollen. Wir … wir haben unsere Sache ganz gut gemacht.«
    »Wir haben sie zurückgelassen.«
    »Was zur Hölle hast du denn erwartet?« Seine Stimme warf kein Echo in der felsigen Dunkelheit. »Warum, verdammt, glaubst du, habe ich weglaufen wollen? Ich hatte alles, was ich haben wollte. Dich, keine Stimmen in meinem Kopf … aber du hast gesagt, dass wir nicht weglaufen dürften, und ich war einfach nur der Meinung, dass du recht hattest.«
    »Ich hatte damals recht, und ich habe auch jetzt recht!«, fauchte sie. »Ich habe die ganze verdammte Zeit recht gehabt. Und das heißt, wir sollten umkehren.«
    »Wir sollen uns durch einen Haufen von Niederlingen schlagen und uns dann einen Weg durch einen noch größeren Haufen Gestein meißeln? Da kommen wir vielleicht gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Xhai Asper mit Denaos’ Dickdarm erwürgt. Wir gehen weiter.«
    »Wir sollten wenigstens kurz stehen bleiben und nach deiner Schulter sehen.«
    »Wir gehen weiter.«
    »Lenk.«
    Er sagte nichts.
    »Du hättest nicht hierherkommen sollen.«
    Es war nicht Kataria, die das gesagt hatte.
    Die Wand unter seiner tastenden Hand wurde kalt; es war eine Art von zwingender Kälte, die ihre steinernen Finger mit den seinen zu verschränken schien. Er spürte einen Pulsschlag unter seiner Handfläche, als würde jemand einatmen, ohne Luft zu holen. Als dieser jemand ausatmete, glomm das Licht auf.
    »Aber du hast es getan«, sagte der Mann im Eis. Das Licht in seinen Augen wurde von dem frostigen Sarkophag gefiltert, als er an Lenk vorbei ins Nichts starrte. »Und du hast sie hierher zurückgebracht.«
    Er war stark. Und er war tot. Sein Bart war weiß, und seine Lippen bewegten sich mechanisch. Fesseln aus Hautstreifen zogen ihn fest an einen Felsenpfeiler, zwangen seine Gliedmaßen zu makabren Verrenkungen unter diesem Grabmal aus

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