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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Brüdern. Dort unten in der Dunkelheit und der Kälte. Wasser hat diese Gänge gegraben. Es wird dich führen.«
    »Wohin?«
    »Es gibt nur einen Weg.«
    In der Ferne konnte er etwas hören. Echos von Schlachtrufen drangen durch die Dunkelheit. Das Klirren von Rüstungen und Waffen. Es wurde lauter.
    Ob sich dieser Leichnam nun absichtlich so rätselhaft ausdrückte oder nicht, er hatte trotzdem recht. Es gab nur einen Weg.
    Sie tasteten sich vorsichtig in den Abgrund hinab, gingen an den vielen Toten im Eis und den Überresten von Toten vorbei. Immer noch sprach der Mann im Eis. Seine Stimme war genauso klar und nah, wie sie es nur wenige Augenblicke zuvor gewesen war.
    »Er ruft dich immer noch, Bruder. Er kratzt an deinem Hinterkopf. Er sagt mir Folgendes: Er kann dich heilen. Er kann dich stark machen. Wenn du ihn nur wieder in dich hineinlässt.«
    Lenk hätte sich fast umgedreht, um die Gestalten im Eis anzusehen und zu antworten. Er hätte es auch getan, wäre Kataria nicht vorher neben ihm gewesen. Sie packte seinen Nacken und zwang ihn, den Blick auf den Boden zu richten und weiterzugehen.
    »Du bist nicht sie!«, fauchte sie.
    »Dort unten, Bruder, wirst du ihn finden«, rief ihnen die Stimme nach. »Oder aber du wirst sie finden.«
    Die Stimme hallte in der Dunkelheit wider. Das Licht schimmerte schwach. Sie gingen weiter, folgten dem Rauschen des Wassers.
    Ich schaffe das.
    Die Hoffnung flammte auf, trotz des Blutes, das in ihre Augen tropfte.
    Ich bin stärker als sie.
    Obwohl die Muskeln in ihrem Arm unter der Haut zu reißen schienen.
    Ich kann das schaffen.
    Sie hatte alle zehn Finger um Xhais Faust geschlungen und hielt sowohl die Faust als auch die gewaltige Klinge, die sie umklammerte, hoch über ihren Köpfen. Xhais Stiefel kratzten über den Fels. Ihre Flüche verpesteten die Luft in der Kammer. Sie stemmte sich gegen die Priesterin, stellte fest, dass die Frau nicht nachgab.
    Ich kann das schaffen. Ich bin gerade dabei, es zu schaffen. Ich werde sie besiegen, ich werde überleben, und ich werde Denaos retten.
    Bei diesem Gedanken überlief sie ein plötzliches Zittern.
    Denaos.
    Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter und versuchte, den Assassinen irgendwo zu entdecken.
    Wie schwer dieser Fehler war, merkte sie erst, als sie den Stiefel der Niederling spürte. Er krachte in ihren Bauch, löste ihren Griff und schleuderte sie zurück. Trotzdem hatte sie noch genug Atem übrig, um Denaos zu verfluchen.
    »Selbst …«, sie hielt keuchend inne und sank auf ein Knie, »wenn ich an diesen Mistkerl auch nur denke …«
    »Diese Art von unflätigen Ausdrücken schätze ich gar nicht.«
    Er packte ihre Arme und riss sie grob hoch, ohne auf ihre finsteren Blicke zu achten.
    »Deshalb trifft das nicht weniger zu.« Sie rang nach Luft. »Sie ist sehr stark.«
    »Ach? Das habe ich noch gar nicht bemerkt, obwohl sie mich so fest geschlagen hat, dass mir meine Pisse aus der Nase gelaufen ist.«
    »Aber sie ist nicht unbesiegbar«, fuhr Asper fort. »Wenn einer von uns sie ablenkt, während der andere …« Sie hielt inne und sah erstaunt zu, wie er an ihr vorbeirannte. »Wohin zur Hölle willst du?«
    Eine Antwort war jedoch nicht nötig. Das laute, schrille Lachen hinter ihr war Antwort genug.
    Sie nahm sich nur Zeit für einen äußerst flüchtigen Blick – und sah fingerlange Zähne, entblößt zu einem breiten, schwarzlippigen Grinsen. Dann rannte sie ebenfalls los.
    Völlig außer Atem begann sie zu taumeln, bemühte sich aber, auf den Füßen zu bleiben. Das Sikkhun trottete hinter ihr her, mit klickenden Krallen und wildem Gelächter. Es hätte sie mit einem einzigen Sprung zu Boden reißen können, aber es jagte sie mit der Zielstrebigkeit, mit der ein Kind durch ein Feld mit Löwenzahn streift.
    Offenbar gab es nicht einen einzigen Aspekt in der Gesellschaft der Niederlinge, der nicht auf irgendeine Art und Weise vollkommen pervertiert war.
    »Thakh qai yush!«, drang Xhais Stimme durch die Kammer. Das Sikkhun brach die Verfolgung ab und galoppierte auf die Niederling zu.
    Asper blieb an der zerschmetterten Tür der Felsenkammer stehen, an die sich Denaos gerade lehnte, um Luft zu schnappen. Sie atmete ebenfalls tief durch und warf einen Blick auf die Bestie, gerade als die Carnassia auf ihren Rücken sprang.
    »Dieses Ding hätte mich töten können!«, stieß sie keuchend hervor. »Hat es aber nicht.« Sie sah Denaos an. »Du solltest ebenfalls längst tot sein.«
    »Zerrissen von diesem

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