Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)
Überflüssigen bemerkbar, und das hier ist mit Sicherheit ein Beispiel dafür, wie weit man beim Entwurf kritischer Systeme über ein vernünftiges Maß hinausgehen kann. Es ist geradezu absurd. Die Bildschirme sind überall. Sie sind allgegenwärtig. Er wünscht lediglich zu wandeln und zu denken, den erquickenden Fluten von brillanten Ideen, Theorien und Analysen zu gestatten, durch seinen einzigartigen Geist zu strömen. Aber wohin er sich auch wendet – überall ist ein Plasmabildschirm, der ihn mit seinem Dreiklang zur Warnung verhöhnt. Diese Bildschirme sind ihm ein extremes Ärgernis.
Keine der Neuigkeiten hat auch nur die geringste Tragweite, die üblichen Stechmücken, die den Weg der kom munitaristischen Kriegsmaschine kreuzen. Die Baumeister, die in der Meriwether-Lewis-Schule in Kokons heranreifen, melden ihre Fortschritte nicht mehr. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein Problem, das auf die Baumeister zurückzuführen ist, sondern um eine weitere Fehlfunktion dieser Überwachungsgeräte, die schlimmer sind als über schüssige Regierungsbestände, nämlich überschüssige Re gierungsbestände made in China .
Und jetzt haben die Kommunitaristen, die zu dem Rund funksender geschickt worden sind, um ihn zurückzuerobern, ebenfalls aufgehört, ihren Standort zu senden. Natürlich liegt das Problem nicht bei den Kommunitaristen, denn sie sind eine unaufhaltsame Macht, perfekt entworfen und produziert. Jedes Problem liegt am Empfang hier; die keineswegs zufriedenstellenden, in China fabrizierten Über wachungsgeräte versagen schon wieder, zweifellos durch Sabotageakte missmutiger Arbeiter in Shanghai oder Shenyang oder Guangzhou, die nicht der Meinung sind, sie sollten für zwei Dollar am Tag arbeiten, und die ihre Wut an wildfremden Menschen in weiter Ferne auslassen, nämlich an denen, die ihre Produkte benutzen. Das wiederum liegt an den idiotischen menschlichen Wirtschaftssystemen.
Die Antwort auf jede kleine Panne ist dieselbe, und Victor zieht weiter, ohne sie zu wiederholen, da die Kommunita risten zu jedem Zeitpunkt nach der Direktive vorgehen: Das Hauptprogramm zu Strategien und Taktiken befragen, die angemessenen Abhilfemaßnahmen ergreifen und ohne jede Verzögerung zügig weitermachen.
Unter der praktisch unbegrenzten Anzahl der Probleme mit Menschen ist eines der schlimmsten, welche Wirtschaftssysteme sie erschaffen. Ob Kapitalismus oder Kommunismus oder irgendetwas dazwischen – sie alle weisen grobe Unzulänglichkeiten auf, und das in erster Linie aus demselben Grund: Jedes System ist auf Arbeiter angewiesen, die erwarten, in der einen oder anderen Form für ihre Arbeit entlohnt zu werden.
Das ist bei Kommunitaristen nicht der Fall. Sie brauchen kein Geld, um ins Kino zu gehen oder ein Konzert zu besuchen oder um den neuesten Roman des derzeitigen Lieblings der Literaturkritiker zu erwerben. Sie haben kein Interesse an solchen Dingen. Sie brauchen kein Geld für Autos oder für neue Kleidung, weil sie sich einfach nehmen , was sie brauchen. Und sie werden nicht weiterhin Dinge brauchen und sie bis in alle Ewigkeit unersättlich konsumieren, weil sie am Ende alle auf einmal tot umfallen. Das ist ein perfektes Wirtschaftssystem.
Zhonghua Renmin Gongheguo . »Die Volksrepublik China«. Das Problem kann man schon im Namen des Landes sehen: Volk .
Ein weiterer Plasmabildschirm lässt seine Dreiklangwarnung ertönen, und diesmal informiert die Meldung Victor darüber, dass die heranreifenden Baumeister im Haus von Reverend Kelsey Fortis schon vor Stunden aufgehört haben zu senden. Ihr Schweigen ist erst jetzt von dem Überwachungssystem bemerkt worden.
Er zöge es vor, sich wieder auf die unteren Ebenen dieser Anlage hinabzubegeben, die nicht seiner Arbeit dienen, in den Frieden von Korridoren und Räumen, die frei von Plasmabildschirmen sind. Aber da dort unten keine Kommunitaristen sind, die für ihn sorgen, muss er hierbleiben, insbesondere jetzt. Nachdem er mit diesen nicht endenden Berichten über Probleme geplagt worden ist, die keine Probleme sind, nur Irrtümer bei der Überwachung, braucht er vielleicht mehr Fürsorge als sonst.
Als Victor um eine weitere Ecke biegt, erwartet ihn der dreibeinige Tisch. Darauf steht eine Flasche kaltes Wasser. Neben der Flasche steht ein lavendelfarbenes Schälchen. In dem Schälchen liegen zwei terrakottafarbene Kapseln und eine zitronengelbe Tablette von der Größe eines Zehncentstücks bereit.
Es überrascht ihn, dass ihm diese Dinge
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