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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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aus dem Haus dringen, Rod Stewart, der »Someone to Watch over Me« sang. Rusty läutete und drückte noch einmal auf die Klingel, ohne zu warten, bis das erste Läuten verklungen war. Plötzlich fragte er sich, was er tun würde, wenn es nicht Corrina war, die ihm die Tür öffnete, wenn es noch so eine wie die Blondine in dem blauen Morgenmantel war. Er wich erst einen Schritt zurück, dann einen zweiten, und ihm graute davor, dass er zu spät gekommen war.
    Corrina öffnete ihm die Tür. Rusty war noch nie in seinem Leben so froh gewesen, jemanden zu sehen. Sie stand entspannt und lächelnd da. Die Musik verhinderte, dass sie die Geräusche des Tumults hörte, der sich draußen zuspitzte.
    Als sie die Tür öffnete, sagte sie: »Unser Tagesgericht ist heute Schmorbraten ...« Sie sah ihm auf den ersten Blick an, dass etwas nicht stimmte, und ihr Lächeln erstarb. »Was ist los? Was ist passiert?«
    Rusty blickte auf die Straße zurück. Sie war menschenleer. Für den Moment.
    Er zog seine Stiefel nicht aus, sondern griff nach ihrer Hand, trat ein, machte die Tür hinter sich zu und schloss sie ab. Er schaltete das Licht auf der Veranda und die Decken lampe in der Diele aus. »Schalte die Lichter aus. In jedem Raum. Dann könnten sie glauben, hier ist niemand. Vielleicht kommen sie dann nicht rein.«
    Bestürzt sagte sie: »Wer?«
    Er ging ins Wohnzimmer und löschte alle Lichter. »Erst das Licht, dann erkläre ich es dir.«
    »Rusty, du jagst mir Angst ein.«
    »Verdammt noch mal, es ist mein Ernst. Beeil dich! «
    Er erhob nie seine Stimme gegen sie. Sie kannte ihn zu gut, um es ihm übel zu nehmen, und lief eilig los, um zu tun, was er wollte.
    Rusty schaltete den CD-Player aus, bahnte sich einen Weg durch die Dunkelheit und blieb auf einer Seite von einem der Wohnzimmerfenster neben einem offenen Vorhang stehen, sodass er schräg auf die Straße nach Süden blickte, in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Dort draußen war nichts zu sehen. Keine Fahrzeuge. Keine Frauen, die keine Frauen waren. Keine fliehenden Hunde.
    Corrina kehrte durch das dunkle Haus ins Wohnzimmer zurück. »Wo bist du?«
    »Hier«, sagte er und wies sie an, sich ihm gegenüber auf die andere Seite des Fensters zu stellen, damit keiner von ihnen vor dem Fenster stand.
    Er konnte sie als einen Schatten und ihr blasses Gesicht sehen, kaum angestrahlt durch das schwache Licht der Straßenbeleuchtung, das hereinströmte.
    »Ich habe versucht, den Notruf zu wählen«, sagte sie. »Das Telefon funktioniert nicht.«
    »Behalte die Straße nach Norden im Auge. Ich kann den Süden recht gut sehen.«
    »Du hast mir einen solchen Schrecken eingejagt, dass ich jetzt Gänsehaut habe. Wonach halte ich Ausschau?«
    »Nach allem. Sag mir Bescheid, sowie du etwas siehst. Da war diese Frau, die auf der Straße gestanden hat. Sie stand einfach nur da, wie in Trance. Sie hat mich um Hilfe gebeten. Genau das hat sie gesagt, ›Helfen Sie mir‹, und ich bin auf sie zugegangen. Diese Leute kamen in einem Trailblazer an, sie haben eine Fensterscheibe runtergefahren, um sie zu fragen, ob ihr etwas fehlt, und sie hat sie alle getötet.«
    »O mein Gott.«
    »Wenn ich näher gekommen wäre, hätte sie mich getötet.«
    »Sie hat sie erschossen?«, fragte Corrina. »Ist das wahr? Sie hat sie einfach erschossen?«
    Rusty schwirrte der Kopf, als er sich fragte, was er sonst noch tun sollte. »Meine Fußabdrücke im Schnee. Auf dem Gehweg und auf der Veranda. Vielleicht kommen sie nicht gleich, vielleicht bleibt uns genug Zeit, dass der Wind und der Schnee die Fußabdrücke auf dem Gehweg verwischen.«
    » Sie kommen? Wen meinst du damit? Du hast gerade noch von einer Frau gesprochen.«
    »Behalte die Straße im Auge. Wende den Blick nicht von der Straße ab. Es gibt mehr als eine. Sie töten überall in der ganzen Stadt Menschen. Draußen kann man es hören. Schreie. Schüsse. Weit drüben im Osten brennt etwas. Aber keine Sirenen heulen, niemand scheint sich darum zu kümmern, vielleicht weil es keine Feuerwehrmänner mehr gibt, die man verständigen kann.«
    »Rusty, über so etwas macht man keine Witze.«
    »Nein, es ist kein Witz.« Der Geruch nach Schmorbraten und Petersilienkartoffeln machte ihn auf eine weitere Gefahr aufmerksam. »Wenn sie hier reinkommen und alles für das Abendessen bereitsteht, werden sie wissen, dass wir im Haus sind. Ganz gleich, wo wir uns verstecken – sie werden uns suchen, bis sie uns finden. Hör zu, wir können uns hier nicht

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