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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Gegenteil zu beweisen. Wegen Verletzung der Schweigepflicht wird auf jeden Fall Anklage erhoben.“
    „Parker hat also von seiner Geliebten von Sarahs Anspruch erfahren und den Plan geschmiedet, sie zu ermorden.“
    Warden nickte grimmig. „Nicht nur das, Miss Clarence. Er wollte den Mord Ihrer Cousine in die Schuhe schieben.“
    „Abigail?“ Mabel richtete sich auf und sah Warden entsetzt an.
    „Er plante, dass seine Tante die Leiche ein paar Stunden später entdecken sollte. Irgendwie wollte er es dann so hindrehen, dass der Verdacht auf Lady Tremaine fällt. Durch Ihrunerwartetes Erscheinen, Miss Clarence, musste Parker dann umdisponieren. Er geriet in Panik, schaffte die Leiche hinaus und versenkte sie im See. Damit konnte er zwar nicht mehr Ihre Cousine belasten, die Gefahr, das Erbe, das er hoffte zu erhalten, zu verlieren, schien jedoch gebannt.“ Warden grinste. „Parker konnte ja nicht ahnen, dass Lady Tremaine ihr Testament längst zu Ihren Gunsten aufgesetzt hatte.“
    Mabel nickte, hatte aber noch eine Frage: „War Emma Penrose in den Plan eingeweiht?“
    Der Chefinspektor zuckte mir den Schultern. „Parker und Mrs Penrose leugnen es übereinstimmend. Wir müssen erst noch ermitteln, es wird jedoch schwer werden, ihr eine Schuld nachzuweisen. Sie hat allerdings zugegeben, ihren Neffen über Ihr Telefonat mit dem Anwalt, das sie belauscht hat, zu informieren. Sie wusste, dass Parker und Miss Thompson eine Affäre haben und befürchtete, Sie, Miss Clarence, hätten es herausgefunden und würden es Ihrer Cousine mitteilen.“
    Mabel erinnerte sich, wie sie von der Halle aus das erste Mal Trengove anrief.
    „Vielleicht hatte sie wirklich keine Ahnung, welchen Stein sie damit ins Rollen brachte“, sagte Mabel und seufzte. „Erst ab dem Moment wurde Parker auf mich aufmerksam und musste befürchten, dass ich ihm auf die Schliche käme.“
    „Er hat ein umfassendes Geständnis abgelegt“, fuhr Warden fort. „Er hofft offenbar auf eine geringere Strafe, wenn er zugibt, was ohnehin nicht mehr zu widerlegen ist. Ich hoffe jedoch nicht, dass ein Richter mildernde Umstände gelten lässt, denn außer dem kaltblütigen Mord an Sarah Miller kommen noch die Mordanschläge auf Sie und Michael Hampton hinzu.“ Warden hob die Hände und zuckte die Schultern. „Dasalles liegt nun in den Händen des Gerichts, wir haben unsere Arbeit getan.“
    Von Warden erfuhr Mabel noch weitere interessante Einzelheiten. Nachdem Sarah Miller durch Alan Trengove über ihren leiblichen Vater und ihr Erbe informiert worden war, reiste sie nach Lower Barton, suchte Abigail aber nicht sofort auf. Zuerst wollte sie sich ein Bild von Higher Barton machen. Offenbar genoss Sarah die Gewissheit, bald die Hälfte dieses Besitzes ihr Eigen nennen zu können, außerdem machte ihr die Rolle in dem Theaterstück großen Spaß, und sie verliebte sich in Rachel Wilmington. Justin Parker, der von Kate Thompson über die junge Erbin informiert wurde, suchte Sarah in Lower Barton auf. Zuerst versuchte er, Sarah mit seinem Charme zu umgarnen, stieß dabei aber auf Granit, ohne zu ahnen, dass Sarah sich nichts aus Männern machte. Sie ließ sich von Justin jedoch überzeugen, den Zeitpunkt, bis sie Abigail mit der Wahrheit konfrontierte, noch etwas hinauszuzögern. Mabel verstand es zwar nicht, Sarah schien es jedoch einen gewissen Kick gegeben zu haben, Abigail noch einige Zeit in Sicherheit zu wiegen. Außerdem hatte Justin ausgesagt, Sarah hätte erst das Stück zu Ende bringen wollen, denn – wenn es vorher bekannt geworden wäre, dass sie die Tochter von Arthur Tremaine war – hätte sie die Rolle der Mary Lerrick sicherlich nicht mehr spielen können.
    „Der Skandal in Lower Barton wäre unbeschreiblich gewesen“, bemerkte Warden mit einem Lächeln. „Ich kann die junge Frau sogar verstehen. Vorfreude ist manchmal die schönste Freude. Es ist wie bei der Planung eines Traumurlaubs: Monatelang bereitet man ihn vor und eigentlich möchte man den Zeitpunkt der Abreise hinauszögern, um sich noch länger freuen zu können. Von Trengove erhieltSarah genügend Geld, um unbeschwert in Lower Barton leben zu können.“
    Mabel war über Wardens freundliche Worte überrascht, und sie fand ihn plötzlich gar nicht mehr so unsympathisch. Er berichtete weitere Details aus Parkers Aussage:
    Es gelang Parker, Sarah zu überreden, sich mit ihm am Abend von Abigails Geburtstagsfeier zu treffen, und er meinte, es wäre doch die passende Gelegenheit,

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