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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Nizza, der Flug ist bereits gebucht.“
    Mabel wusste, jedes weitere Wort zwar sinnlos. Abigail hatte ihre Entscheidung getroffen, und niemand, auch nicht sie, würde ihre Meinung ändern.
    „Und Higher Barton gehört wirklich Ihnen?“ Victor Daniels war bass erstaunt, als ihm Mabel von dem Gespräch mit Abigailerzählte. Er hatte Mabel abgeholt, um nach Lower Barton zu fahren und sich gemeinsam das Theaterstück anzusehen. Abigail begleitete sie nicht, wofür Mabel Verständnis hatte, denn jeder hätte hinter ihrem Rücken getuschelt oder sie mit mitleidigen Blicken bedacht.
    „Tja, es sieht alles danach aus“, antwortete Mabel.
    „Werden Sie dort leben?“
    Mabel schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Vorerst werde ich das Haus der Obhut der Penroses überlassen und mir in Ruhe überlegen, was geschehen soll.“
    „Emma Penrose bleibt hier?“ Victor sah sie erstaunt an, und Mabel nickte.
    „Zumindest für die nächsten Wochen. Mrs Penrose darf die Gegend derzeit sowieso nicht verlassen, solange die polizeilichen Ermittlungen nicht abgeschlossen sind. Wenn ihre Unschuld erwiesen ist, werden wir sehen, wie es weitergeht.“
    „Sie sind eine bemerkenswerte Frau, Mabel.“ Victor nickte anerkennend. „Es ist schwer zu verstehen, dass Sie Emma Penrose verzeihen wollen. Immerhin war sie zumindest daran beteiligt, wie Parker Ihre Cousine ausnahm.“
    „Ich halte sie für etwas naiv“, sagte Mabel. „Das sollte jedoch unter uns bleiben, Victor. Emma Penrose dachte an das Wohl ihres Neffen, wenngleich sie damit Abigail Schaden zufügte. Blut war in diesem Fall eben doch dicker als Wasser.“
    „Wenn Sie nicht im Herrenhaus leben möchten … werden Sie nach London zurückkehren?“ Mabel hörte Enttäuschung in Victors Stimme, und diese Erkenntnis wärmte sie von innen.
    „Das habe ich nicht vor“, sagte sie und schmunzelte. „Ich hätte da eine Idee, wobei ich nicht weiß, was Sie davon halten werden.“
    „Ich?“ Er sah sie erstaunt an. „Wie kann ich Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen?“
    Mabels Schmunzeln intensivierte sich. „Nun, Sie brauchen eine Haushältern und ich eine Aufgabe. Ich bin zwar in Rente und muss, finanziell gesehen, nicht unbedingt arbeiten, Untätigkeit war jedoch noch nie meine Stärke. Ich versichere Ihnen, ich kann recht gut kochen.“
    „Sie?“ Victors Pupillen schienen aus zwei Fragezeichen zu bestehen.
    „Wäre die Vorstellung so schrecklich für sie?“, fragte Mabel. „Selbstverständlich würde ich nicht in Ihrem Haus wohnen, aber irgendwo in Lower Barton wird es wohl ein Cottage zum Mieten oder Kaufen geben.“
    Victor drehte den Kopf zu Seite, sodass Mabel seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Gespannt erwartete sie seine Antwort.
    „Ich gebe zu, es ist eine gute Idee“, sagte er schließlich leise. „Eine hervorragende sogar, wenn ich richtig darüber nachdenke. Wenn ich schon eine Frau in mein Haus lassen muss, dann nur Sie, Mabel.“
    Sie streckte ihm die Hand entgegen.
    „Dann ist es abgemacht? Ich verlange auch nur ein geringes Gehalt.“
    Er schlug ein und grinste. „Nun, als künftige Besitzerin von Higher Barton sind Sie jetzt eine vermögende Frau. Wir setzen einen ganz normalen Arbeitsvertrag auf, und selbstverständlich werden Sie für Ihre Dienste entlohnt. Ich muss Sie jedoch warnen, Mabel, es ist nicht einfach, mit mir auszukommen. Vielleicht bereuen Sie Ihre Entscheidung schon bald.“
    „Das Risiko gehe ich ein“, antwortete Mabel bestimmt, „und versichere Ihnen, wenn Sie mich meine Arbeit nichtselbstständig machen lassen, bin ich ganz schnell wieder weg.“
    Während des Gesprächs hatten sie ihre Plätze in der ersten Reihe eingenommen, jetzt erklang eine Klingel und Mabel rutschte aufgeregt auf dem Stuhl herum.
    „Es geht los!“
    In der folgenden Stunde vergaß Mabel die schrecklichen Ereignisse der letzten Wochen, denn sie war von dem Schauspiel fasziniert. Obwohl sie die Handlung und den Ablauf des Stücks kannte und die einzelnen Szenen mehrmals bei den Proben gesehen hatte, war es etwas anderes, das fertige Stück auf der Bühne zu erleben. Jennifer Crown, die inzwischen wusste, dass Michael wieder gesund werden würde, spielte voller Enthusiasmus, nur an ganz wenigen Stellen wirkte sie übertrieben oder affektiert. Tim, der binnen weniger Tage die Rolle des Prinzen gelernt hatte, machte seine Sache ebenfalls wunderbar. Da er recht klein war, trug er Schnallenschuhe mit hohen Absätzen, was jedoch nicht störte, da die

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