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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Mode zu Zeiten der Stuarts eben solche Schuhe vorschrieb. Vergeblich suchte Mabel nach Rachel Wilmington, das Mädchen war weder auf der Bühne noch im Saal zu finden. Da Rachel ohnehin nur eine Statistenrolle gehabt hatte, fiel ihr Fehlen nicht auf, Mabel machte sich jedoch Sorgen um sie. Als der letzte Vorhang fiel und die Schauspieler mit tosendem Applaus und Standing Ovations belohnt worden waren, bat Mabel Victor, sie zu dem Haus der Wilmingtons zu bringen.
    „Oder möchten Sie lieber auf die Party gehen?“
    „Ich mache mir nichts aus Partys“, erwiderte Victor. „Sie sollten sich dort aber sehen lassen. Die gelungene Aufführung wird gebührend gefeiert, und Sie haben einen nicht unwesentlichen Teil zum Erfolg beigetragen.“
    „Ich verzichte gerne.“ Mabel hängte sich bei Victor ein.
    Er legte eine Hand auf ihren Arm, räusperte sich und sagte: „Nachdem wir soviel erlebt haben … es ist an der Zeit, Ihnen die Wahrheit über Alan Trengove und mich zu erzählen.“
    „Die Wahrheit, Victor?“ Mabel runzelte die Stirn. „Haben Sie etwa erneut geschwindelt.“
    „Nein, nein“, beeilte er sich zu antworten. „Alles, was ich Ihnen bisher sagte, entspricht der Wahrheit. Ich denke, Sie haben das Recht zu erfahren, warum Alan den Kontakt zu mir abgebrochen hat.“ Es fiel ihm sichtlich schwer weiterzusprechen, und Mabel sah ihn auffordernd an. „Also, wie Sie wissen, waren Alans Vater und ich die besten Freunde, ich wurde sein Trauzeuge und übernahm die Patenschaft von Alan. Die Ehe war allerdings nicht glücklich, Alans Mutter fühlte sich von ihrem Mann, meinem Freund, vernachlässigt – er lebte nur für seine Arbeit. Da sie sehr scheu und zurückhaltend ist … war, brauchte sie einen Freund. Nun, ich mochte Clara, aber nur so, wie man eben eine Schwester gern hat. Als Frau meines Freundes war sie ohnehin tabu. Ich stand Clara jedoch jederzeit zur Verfügung, wenn sie eine starke Schulter brauchte, um sich auszuweinen. Ein Fehler, wie ich bald feststellen musste, denn ich geriet in den Verdacht, mich an die Frau meines besten Freundes mit niederen Absichten heranzumachen. Obwohl Clara und ich mit Engelszungen auf ihn einredeten und schworen, nur Freunde zu sein, reichte er die Scheidung ein. Clara wurde schuldig geschieden, damals waren die Gesetze noch so geregelt, und verlor das Sorgerecht für Alan. Das Letzte, was ich von ihr hörte, war, dass sie nach Schottland gegangen war, und ein Jahr später ertrank sie im Meer. Es wurde nie geklärt, warum sie an diesem Tag schwimmen gegangen war – man sprach von Selbstmord, obwohles keinen Abschiedsbrief gab. Alan gab mir die Schuld am Zerwürfnis seiner Eltern und schlussendlich auch am Tod seiner Mutter. Ich konnte es ihm nicht verdenken und so …“
    Victor brach ab, und Mabel drückte seine Hand.
    „Ich verstehe. Danke, dass Sie es mir erzählt haben. Vielleicht ist jetzt jedoch die Zeit gekommen, um die Vergangenheit ruhen zu lassen?“
    „Wir werden sehen“, antwortete Victor ausweichend. „Ich kann versuchen, mit Alan zu sprechen, doch solange er nicht bereit ist, die Wahrheit zu sehen …“ Seufzend fuhr sich Victor über die Stirn. „Wollen wir noch etwas trinken gehen, Mabel? Wobei ich glaube, im ganzen Ort wird heute kein ruhiges Plätzchen zu finden sein.“
    Mabel schüttelte den Kopf.
    „Es interessiert mich mehr, wie es Rachel geht. Wenn Sie mich zu ihr fahren würden, wäre ich sehr dankbar.“
    Das Haus der Wilmingtons lag still in der Dunkelheit, im Erdgeschoss brannte jedoch Licht.
    „Ich warte im Wagen“, bot Victor an. „Ist wohl besser, wenn Sie von Frau zu Frau mit dem Mädchen sprechen.“
    Rachel musste den Wagen gehört haben, denn als Mabel das Gartentor öffnete, kam sie ihr aus dem Haus entgegen.
    „Ich hab’ gewusst, dass du kommst. Wie war die Aufführung?“
    „Sehr gut, Rachel“, antwortete Mabel. „Es tut mir so leid …“, fuhr sie fort, wurde von Rachel aber sogleich unterbrochen.
    „Du hast es gewusst.“ Die Stimme des Mädchens klang bitter. „Du hast die ganze Zeit gewusst, dass Sarah … tot ist.“
    Mabel nickte, es hatte keinen Sinn zu leugnen.
    „Niemand wollte mir glauben“, sagte sie. „Es gab Momente, da dachte ich sogar selbst, ich hätte mir alles eingebildet. Oh, Rachel, ich wünschte, es wäre so gewesen.“
    Rachel zuckte die Schultern und schlang fröstelnd die Arme um ihren Oberkörper.
    „Komm rein, ich glaube, Vater hat dir etwas zu sagen.“
    Obwohl Mabel auf eine

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