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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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In der High Street gibt es einen Optiker, vielleicht sollten Sie den mal aufsuchen. Sie brauchen offenbar eine Brille.“
    Vor Empörung schnappte Mabel nach Luft, aber bevor sie etwas sagen konnte, hatte der Mann die Schildkröte wieder eingepackt und ging mit schnellen Schritten davon.
    „Ich reise noch heute ab“, sagte Mabel zu sich selbst, während sie sich auf den Rückweg nach Higher Barton machte. Zuerst musste sie aber sehen, wie sie zu ihrem Wagen kam und dieser zu einer Tankstelle. Dann würde sie noch heute zurück nach London fahren! Was ging es sie an, dass im Haus ihrer Cousine eine Frau ermordet worden und deren Leiche spurlos verschwunden war?
    „Da sind Sie ja endlich!“, rief Emma Penrose, als Mabel die Halle betrat. „Mylady erwartet Sie ungeduldig im kleinen Speisezimmer, und das Essen ist beinahe kalt.“
    Mit Schreck sah Mabel auf die Uhr, die bereits halb zwei anzeigte, und erinnerte sich, dass Abigail sie um ein Uhr zum Lunch gebeten hatte.
    „Richten Sie Lady Abigail bitte aus, ich käme sofort. Ich möchte mich nur noch kurz frisch machen.“
    Mabel eilte in ihr Zimmer, wusch sich die Hände und richtete ihr Haar. Zu gerne hätte sie ihre Kleidung gewechselt, dazu musste sie aber erst zu ihrem Wagen kommen, wo sich noch immer ihr Koffer befand. Hoffentlich. Weit waren sie und der unfreundliche Mann nicht gefahren, so beschloss Mabel, gleich nach dem Lunch ihr Auto zu suchen. Abigail besaß sicher einen Wagen, vielleicht würde sie ihr mit einem Kanister Benzin aushelfen.
    Zehn Minuten später betrat Mabel das kleine Speisezimmer im Erdgeschoss, in dem bereits früher die Familie gegessen hatte, wenn sie unter sich waren. Abigail saß am Tisch und nippte an einem Glas Weißwein. Vorwurfsvoll sah sie Mabel an, bevor sie jedoch etwas sagen konnte, nahm Mabel die Hände ihrer Cousine und drückte sie fest.
    „Bisher kam ich noch nicht dazu, dir meinen allerherzlichsten Glückwunsch zum Geburtstag auszusprechen, liebe Abigail, und mich für die Einladung zu bedanken.“
    Über Abigails Gesicht huschte die Andeutung eines Lächelns.
    „Nun bist du ja da, auch wenn dein Ankommen etwas … nun, sagen wir dramatisch war. Wo warst du eigentlich die ganze Nacht, und warum hast du nicht angerufen, dass du dich verspätest?“
    In kurzen Worten erklärte Mabel ihr Missgeschick und fügte hinzu: „Dein Geschenk ist noch im Wagen. Vielleicht könnte mich nachher jemand zu meinem Auto begleiten und einen Kanister Benzin mitnehmen? Die Sache ist mir sehr peinlich, ich bin nie zuvor liegengeblieben.“
    „Mein Chauffeur wird sich darum kümmern“, sagte Abigail und drückte auf den Klingelknopf unter der Tischplatte. Eine Minute später trat die Haushälterin ein. „Bitte sagen Sie Justin, dass ich ihn zu sprechen wünsche. Sie können jetzt auftragen, Emma.“
    Mrs Penrose tat wie geheißen, und als die beiden Frauen die wohlschmeckende Lauchcremesuppe löffelten, klopfte es und ein junger Mann in Jeans und T-Shirt trat ein.
    „Mylady, Sie wollten mich sprechen?“
    „Ach Justin, danke, dass Sie so schnell gekommen sind. Das ist meine Cousine, Miss Clarence. Sie hatte heute Nacht eine Autopanne. Besorgen Sie doch einen Reservekanister mit Benzin und fahren Sie mit George raus, um den Wagen zu holen. Mabel, sagst du ihm bitte, wo du dein Auto stehen gelassen hast?“
    Mabel versuchte, sich so genau wie möglich an die Stelle zu erinnern, beschrieb ihr Auto und nannte das Kennzeichen. Der junge Mann lächelte freundlich, und Mabel kam nicht umhin zu bemerken, dass er mit seinen blonden Haaren, dem braungebrannten Teint und seinen hellblauen Augen umwerfend gut aussah. Unwillkürlich fragte sie sich, warum ein so junger und attraktiver Mann als Chauffeur arbeitete. Als Model würde er wahrscheinlich auch gute Chancen haben.
    „Keine Sorge, Miss, wir werden ihr Auto schon finden. In einer Stunde ist der Wagen auf Higher Barton.“ Er warf Abigail einen Blick von der Seite zu, dabei bemerkte Mabel ein kurzes spöttisches Zwinkern in seinen Augen. „Haben Sie sonst noch Wünsche, Mylady?“
    Täuschte Mabel sich, oder zog eine leichte Röte über Abigails perfekt geschminkte Wangen, als sie antwortete: „Im Moment nicht, Justin. Heute benötige ich Ihre Dienste nichtmehr. Wenn der Wagen meiner Cousine in der Garage ist, können Sie sich den Rest des Tages frei nehmen.“
    Der Chauffeur verließ das Zimmer und Mabel konnte sich nicht verkneifen zu sagen: „Chauffeure habe ich mir immer älter und

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