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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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suchend an den Türrahmen.
    „Da liegt eine Tote in der Bibliothek. Kommen Sie, schnell! Ich habe bereits die Polizei alarmiert.“
    „Eine Tote?“ Emma Penrose sprang auf, jegliche Farbe wich aus ihren Wangen. „Das ist unmöglich. George, wer ist die Irre?“
    „Mein Name ist Mabel Clarence. Lady Abigail ist meine Cousine und ich bin über die offene Terrassentür in die Bibliothek gekommen“, sprudelte Mabel heraus. „Und da lag sie vor dem Kamin – eine junge Frau und eindeutig tot. Erdrosselt, würde ich sagen.“
    „Gut, ich schaue nach.“ George Penrose legte das Messer hin, aber seine Frau hielt ihn am Arm fest.
    „Wenn es stimmt, was diese Frau behauptet, dann könnte der Mörder noch da sein! Nimm das Messer mit, George.“
    Mabel stockte der Atem. Keinen Augenblick hatte sie daran gedacht, dass der Täter sich noch in der Bibliothek aufhalten könnte. Nicht, als sie die Tote entdeckt hatte, und auch nicht, als sie die Polizei gerufen hatte. Jetzt zitterten ihr im Nachhinein die Knie bei dem Gedanken, dass die Person in einer dunklen Ecke gelauert haben könnte.
    „Keine Angst, Emma, ich werde vorsichtig sein“, murmelte George und verließ die Küche. Mabel und Emma folgten ihm langsam und mit einigem Abstand.
    In der Bibliothek betätigte George den Lichtschalter und die Lampen ließen den großen Raum in hellem Licht erstrahlen. Alles schien ganz normal zu sein, jedes Möbelstück stand an seiner Stelle, und weit und breit war keine Spur von einer Leiche zu sehen.
    „Ich verstehe das nicht.“ Verwirrt ging Mabel zum Kamin, vor dem lediglich ein heller, flauschiger Teppich lag. „Hier hat sie gelegen. Genau an dieser Stelle, und sie hatte einen Strick um den Hals.“ Sie sah das Hausmeisterpaar verwundert an. „Es sind doch nur ein paar Minuten vergangen.“
    Ärgerlich krauste George Penrose die Stirn.
    „Kommen Sie wieder mit in die Küche und erklären Sie, was Sie hier zu suchen haben und was Sie mit Ihrem Auftritt bezwecken wollen. Sie sehen ja selbst, hier gibt es keine Leiche. Hat auch nie eine gegeben …“
    Das Hausmeisterpaar verließ den Raum, und Mabel blieb nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen. Sie begann, an ihrem Verstand zu zweifeln, denn sie hatte die Tote nicht nur gesehen, sondern auch gefühlt. Es konnte doch keine Sinnestäuschung gewesen sein.

2
    Dankbar griff Mabel nach der Kaffeetasse und nahm einen kräftigen Schluck, obwohl sie sonst lieber Tee trank. Es war beinahe wie einst in der Notaufnahme des Hospitals: Solange akut etwas zu tun war, war Mabel immer ganz ruhig geblieben und hatte überlegt gehandelt, aber sobald sie die Sache in andere Hände übergab und selbst nichts mehr tun konnte, begann sie zu zittern. Auch jetzt umklammerte sie fest die Tasse, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen.
    „Glauben Sie mir, ich habe die Tote gesehen“, sagte sie eindringlich. „Zuerst habe ich nachgeschaut, ob ich ihr noch helfen kann, aber sie war bereits tot, dann bin ich zum Telefon und habe die Polizei verständigt. Die müsste bald eintreffen. Die Tote war übrigens eine junge Frau in recht seltsamer und altmodischer Kleidung.“
    Der Blick, den George Penrose mit seiner Frau wechselte, sprach Bände. Die Alte hat doch einen Sprung in der Schüssel, sagten seine Augen, und Mabel bemerkte es sehr wohl. Sie war jedoch nicht verärgert, dass man sie nicht ernst nahm, denn sie hätte wahrscheinlich ähnlich reagiert, wenn ihr jemand eine solche Geschichte erzählt hätte. Dass die Tote verschwunden war, war nun mal Tatsache, und nichts deutete auf ein Verbrechen hin.
    „Wahrscheinlich war der Mörder wirklich noch im Raum und hat die Leiche herausgeschafft, als ich in die Küche ging“, fuhr Mabel fort, und bei dem Gedanken lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. „Wir sollten den Garten absuchen, irgendwo da draußen müssen er und die Tote noch sein.“
    „Meine liebe Mrs … Wie war noch mal Ihr Name, sagten Sie?“
    „Mabel Clarence“, antwortete Mabel auf Georges Frage. „Und
Miss
Clarence, bitte.“
    „Gut, Miss Clarence, jetzt erklären Sie bitte erst mal, wie Sie überhaupt ins Haus gekommen sind. Sie sind doch kein Gast von gestern Abend, denn die haben meine Frau und ich alle gesehen, und Sie waren nicht unter ihnen.“
    „Ich war zu dem Fest eingeladen, wegen einer Autopanne musste ich allerdings die Nacht im Wagen verbringen“, erwiderte Mabel. „Heute Morgen wollte ich niemanden aufwecken, indem ich

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