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Die Toten des Meisters - Konrads erster Fall

Die Toten des Meisters - Konrads erster Fall

Titel: Die Toten des Meisters - Konrads erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas J. Schulte
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Spurensuche – Die Toten des Meisters
    Einleitung
    Was Sie in diesem Roman gelesen haben, basiert auf wahren Begebenheiten. Ich habe dankbar aus den unterschiedlichsten Büchern, Zeitschriften und Internettexten Teile für Konrads Welt zusammengesucht. Dennoch ist dieses Buch ein historischer Kriminalroman, keine Geschichtsdokumentation.
    Dr. Klaus Schäfer und Dr. Manfred Huiskes haben mit ihren Arbeiten und persönlichen Auskünften die Grundlage für Konrad gelegt. Dr. Schäfer gab mir bereitwillig Antworten auf meine Fragen und erweckte so für mich das mittelalterliche Andernach und seine Umgebung zum Leben. An manchen Stellen gab es keine Informationen, hier durfte ich selber Konrads Welt ein Stück weit erscha ffen. Alle Fehler und Irrtümer, die sich möglicherweise in meine Geschichte eingeschlichen haben, können Sie getrost mir zuschreiben.

    In der folgenden Spurensuche möchte ich Ihnen den historischen Hintergrund und Konrads Andernach im späten Mittelalter vorstellen. Einzelne Handlungsorte, die Sie bereits aus dem Roman kennen, können Sie auch heute noch besuchen. Lassen Sie uns gemeinsam die Spuren aus „Die Toten des Meisters“ entdecken.
    Der historische Hintergrund

    Am Anfang stand der Fund eines mittelalterlichen Friedhofes neben der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Andernach. Auf einer Infotafel beschrieb das Koblenzer Landesamt für Denkmalpflege die Bedeutung der Ausgrabung. Ein Satz davon ging mir nicht mehr aus dem Kopf: „Eine besonde re Bestattung ist die Beisetzung von Mutter und Kind in einer Steinkiste, beide starben wohl annähernd gleichzeitig während einer Epidemie.“ [Schrifttafel des Landesamtes für Denkmalpflege Koblenz]

    Ein schlichter Steinsarg war der Auslöser für dieses Buch. Die gefundene „Steinkiste“ wird heute auf dem römischen Ausgrabungsfeld in Andernach gelagert.
    Mit diesem Satz begann meine eigene Spurensuche in der Historie Andernachs.

    Welche Ereignisse gab es im Mittelalter, die sich für einen Kriminalroman nutzen ließen?
    Es gab zahlreiche, aber am meisten beeindruckten mich doch die Jahre zwischen 1469 und 1477.
    1469 hatte Karl der Kühne, Herzog von Burgund, mit Kaiser Friedrich III. über die Heirat seiner Tochter Maria mit Friedrichs Sohn Maximilian verhandelt. [Merzbacher, Friedrich: Europa im 15. Jahrhundert, S. 405]
    Papst Pius II., der vor seiner Wahl zum Pontifex Kaiser Friedrichs Kanzler war, soll die Verbindung vorgeschlagen haben. Im Herbst 1473 trafen sich der deutsche Kaiser, sein damals 14-jähriger Sohn und die deutschen Kurfürsten mit den Burgundern in Trier. Doch das Ganze endete im Eklat. Vielleicht lag es am Auftreten Karl des Kühnen: Burgund hatte 400 W agenladungen kostbarer Wandteppiche, Gold, Silber und Gemälde in die Stadt gebracht, um seinen Reichtum zu demonstrieren.
    Der machthungrige Karl erhofft e sich von der Verbindung die Königskrone, womöglich die Nachfolge Friedrichs als gewählter Kaiser. E r soll sogar schon eine Krone in Auftrag gegeben haben. Doch Kaiser Friedrich verließ am Ende die Moselstadt Richtung Köln und ließ die Gespräche platzen. [Gies McGuigan, Dorothy: Familie Habsburg, S. 20–21] Einige Historiker vermuten, das s die Kurfürsten mit Karls Plänen nicht einverstanden waren und Friedrich unter Druck gesetzt hatten. Man kann sich denken, dass Karl wenig erfreut über die Abfuhr war.
    Ein Jahr späte r bot sich ihm erneut die Gelegenheit, seinen Ein fluss auszubauen. Es herrschte zu dieser Zei t ein Streit um den Kölner Bischofssitz. Der Erzbischof von Köln hatte als Kurfürst erheblichen Einfluss im Reich. Nach dem Tod Dietrich von Moers (Kölner Erzbischof von 1414–1463) entbrannte in den darauffolgenden Jahren ein heftiger Kampf um seine Nachfolge. Auf der einen Seite Ruprecht von der Pfalz, auf der anderen Seite der „Kandidat“ der meisten kurkölnischen Städte, Hermann von Hessen. Die Auseinandersetzung eskaliert e und Ruprecht von der Pfalz bat seinen Vetter um Unterstützung: Karl den Kühnen, Herzog von Burgund.
    Karl der Kühne „ verfolgte insgeheim das Ziel, den ganzen Kölner Kurstaat seinem gewaltigen, von den Niederlanden bis zum Genfer See reichenden Machtbereich einzuverleiben, nachdem seine Pläne, seine Tochter mit Kaiser Friedrichs III. Sohn Maximilian zu verheiraten und womöglich die Königskrone zu erlangen gescheitert war en. Mit einem Heer von etwa 16.000 Mann und der damals modernsten Artillerie Europas belagerte er

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