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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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sie trinken.
    »Vielleicht solltet ihr das einmal unter euch klären.«
    »Was denn ?«
    »Na, ich meine, Theresa und ihre Geschichten.«
    »Was für Geschichten ?«
    »Ich denke, sie bringt es nicht fertig, offen zu dir zu sein. Oh verdammt, jetzt hab ich mich wohl verquatscht.«
    »Nur zu, Hanna, ich bin ganz Ohr.«
    Und Stück für Stück kam die Wahrheit ans Licht. Theresa war schon seit Wochen nicht mehr bei ihr gewesen. Hanna aber sollte auf Nachfragen weiterhin behaupten, das Gegenteil sei der Fall. Wozu das Versteckspiel, wusste sie angeblich selbst nicht.
    Hilmar sollte versprechen, seine Informationsquelle nicht preiszugeben, sie flehte ihn förmlich darum an.
    Doch er hatte genug und legte einfach auf.
    Er versuchte es erst gar nicht, Theresa noch einmal auf ihrem Handy zu erreichen. Wäre ja möglich, dass er in einer delikaten Situation störte.
    Vielleicht klappte es ja in den Armen eines anderen mit ihrer Lust.
    Er trank einen doppelten Whisky, danach noch einen. Der Alkohol vertrug sich nicht mit dem Schmerzmittel, ihm wurde übel, doch das war ihm egal. Bleierne Schwere senkte sich über ihn, nur der Schlaf blieb aus.
    Schon dämmerte der Morgen heran, als er vom Läuten seines Handys aufgeschreckt wurde.
    Er hob ab, aber es war nicht Theresa. Der Anruf hatte dienstliche Gründe.
    Es handelte sich um Mord.

Zwölf
    Herausgerissen aus einem Traum, in dem Jana noch immer in seinen Armen lag, tastete Trojan nach dem vibrierenden Telefon. Kurz darauf spurtete er los und schwang sich vor der Haustür auf sein Fahrrad. Es war sechs Uhr morgens, ein Schwarm Spatzen lärmte in den Linden, alles wirkte friedlich auf ihn. Umso mehr fürchtete er das Szenario, das ihn nur ein paar Straßenecken weiter erwartete.
    Der Täter oder die Täterin hatte wieder zugeschlagen, gleich hier um die Ecke. Jemand wütete in seinem Revier.
    Nur wenige Minuten später war er dort. Es wunderte ihn, wie schnell sich der Pulk von Schaulustigen vor dem Haus in der Lausitzer Straße versammelt hatte. Faszination des Verbrechens, Sensationslust und Angst, all das schien die Menschen zusammenzurufen. Trojan schloss sein Fahrrad ab, zückte seinen Ausweis vor den Schutzpolizisten, die die Absperrungen überwachten, als von hinten jemand rief:
    »Trojan, he, Trojan ! Können Sie mir sagen, was hier los ist ? Dreht es sich wieder um den Liebespaarmörder ?«
    Er wandte sich um.
    »Gibt es Übereinstimmungen mit dem ersten Mord ? Sagen Sie schon.«
    Der andere stand in der Menge, hielt das Mikrofon auf ihn gerichtet wie eine Waffe. Trojan kannte den Kerl, dreist und verschlagen, Boulevardpresse, unterste Kategorie. Woher bekamen diese Typen nur so schnell ihre Informationen ? Er schüttelte entrüstet den Kopf. Dann hastete er die Treppe hinauf.
    Zweiter Stock, ein langer Flur, das Stimmengewirr der Kollegen. Trojan verspürte plötzlich eine Beklemmung in der Brust, er kannte dieses bedrohliche Gefühl, wenn die Welt mit einem Mal vor ihm zurücktrat. Zudem stimmte etwas mit seinen Ohren nicht. Als sei er unter Wasser, dazu gesellte sich ein Pfeifton, hohe Frequenz, alarmierend. Panikattacke, hörte das denn nie auf, zu schnell aufgesprungen, aber das musste er doch, es war sein Job. Er stützte sich kurz an der Wand ab, nicht doch, durchfuhr es ihn, keine Spuren hinterlassen, führte bloß zu Verwechslungen, Anfängerfehler, reiß dich zusammen.
    Endlich hatte er sich wieder halbwegs gefangen.
    Es gab einen Sprung. Er wusste nicht mehr genau, wie er in das Schlafzimmer gekommen war. Kripoleute im grellen Scheinwerferlicht, die übliche Truppe am Tatort, und wie immer schwebte über ihren Köpfen der fiese Geruch des Todes.
    Die Ansammlung, der Pulk, dachte er, etwas stimmte nicht. Er musste sich konzentrieren, hatte jäh den Eindruck, seine Angst wolle ihm etwas sagen. Die Spuren waren so frisch, als sei der Täter noch anwesend.
    Aber er wurde abgelenkt, jemand rief nach Dr. Semmler, und dann erblickte Trojan die blutbefleckte Nachtwäsche an der Wand über dem Kopfteil des Bettes.
    Mit Tape befestigt Nachthemd neben Pyjama, obszön ausgestellt, die Ärmel abgespreizt, Hemdsaum und Hosenbeine weit geöffnet, zwei rotbefleckte Objekte, an die Tapete geklebt, schutzlos ihren Blicken ausgesetzt.
    Er schlug die Augen nieder.
    »Nils, hörst du ? Semmler ist noch nicht da, aber ich glaube, wir brauchen dringend seine Hilfe.«
    Es war Dennis Holbrecht, der auf ihn einredete, und endlich verstand Trojan und ging vor dem Bett in die Hocke. Er

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