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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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darauf wich er zurück.
    Sein Puls schlug noch höher.
    Er wartete einen Moment ab, dann riskierte er wieder einen Blick. Er erkannte den Verband wieder, der andere trug den rechten Arm in der Schlinge.
    Trojan rührte sich nicht, kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn.
    Sein Chef ging systematisch vor, nun machte er sich an dem Regal mit den Küchenvorräten zu schaffen, öffnete jedes Gefäß und sah hinein.
    Lange Zeit beobachtete er ihn dabei.
    Und plötzlich schien Landsberg etwas entdeckt zu haben. Sein Körper war unter Spannung. Mit der Linken zog er einen Umschlag aus einer Vorratsdose hervor. Verdammt, durchfuhr es Trojan, das war ihm bei seiner Durchsuchung entgangen, er hätte noch gründlicher sein müssen.
    Der Chef öffnete den Umschlag und erbleichte.
    Was war das ?
    Er nahm drei Fotos heraus und starrte sie an. Trojan hörte, wie er leise aufstöhnte.
    Ein paar Sekunden lang rührte er sich nicht. Schließlich gab er sich einen Ruck, steckte die Fotos in seine Jackentasche, schloss die Vorratsdose und stellte sie wieder an ihren alten Platz.
    Trojan hatte zwar nicht erkennen können, was die Bilder zeigten, doch was er gesehen hatte, reichte ihm.
    Langsam schlich er zurück. Glitt ins Wohnzimmer und nahm seine Position hinter der Tür ein.
    Er hörte Landsberg noch eine Weile in der Küche rumoren, danach wurden in der Wohnung die Lichter ausgeschaltet. Wieder waren seine Schritte im Flur zu vernehmen.
    Schließlich war er an der Eingangstür. Sie wurde geöffnet und gleich darauf zugezogen.
    Trojan hörte, wie sein Chef von außen absperrte.
    Woher hatte er bloß den Schlüssel ?
    Er wartete ab, bis sich sein Puls beruhigte, und zählte in Gedanken bis hundert, erst dann steckte er seine Waffe zurück ins Holster und verließ die Wohnung.
    Noch während er die Tür verriegelte, stellte er fest, dass Landsberg ein frisches Siegel angebracht hatte. Also musste ihm auch beim Hereinkommen aufgefallen sein, dass es entfernt worden war.
    Trojan musste äußerst wachsam sein. Da er das Siegel durch das Öffnen der Tür wieder beschädigt hatte, nahm er es ab, ersetzte es durch ein neues aus seiner Brieftasche und schrieb die Vorgangsnummer darauf. So blieb der Schein gewahrt, dass niemand Spuren am Tatort verwischt hatte.
    Unten auf der Straße schaute er sich besorgt um.
    Von nun an würde er seinem Chef nicht mehr trauen können.
    Und er musste Theresa finden, um sie zur Rede zu stellen.
    Ihm blieb keine andere Wahl.
    Ruhe, dachte sie, endlich zur Ruhe kommen. Wieder heil sein, erlöst. In Frieden wegdämmern.
    Und sie spürte, wie sie tiefer sank. Ja, sie würde davongleiten, allem entschweben, und sie wäre frei.
    Ihre Augenlider flatterten. Jetzt war es gleich geschafft. Aber sie wusste, je mehr sie über den Schlaf nachdachte, desto eher würde sie ihn verjagen.
    Also versuchte sie, sich nur auf ihren Atem zu konzentrieren.
    Sie tastete unter der Bettdecke nach ihrem Bauch, legte die Hände darauf und spürte ihre Atembewegungen.
    Ja, das half, und sie sank noch tiefer. Doch schon kamen die Bilder, grausame Bilder, grell und gnadenlos. Wieder war sie in diesem Schlafzimmer, und wieder war dort der Mann, der ihr den Mantel vom Körper riss. Und da lag die Frau auf dem Bett, der Kuchen auf ihrem nackten Körper drapiert.
    »Füttere sie«, sagte der Mann.
    Und Theresa wollte sich wehren, aber der Mann stieß sie hin zu ihr.
    »Du sollst sie füttern, hörst du nicht.«
    Sie brach Stücke von dem Kuchen ab und stopfte sie der Frau in den Mund.
    Der Mund war rot geschminkt und gierig, und Theresa kam mit dem Füttern kaum hinterher, und der Mann lachte.
    »Schmier ihr den Kuchen überallhin.«
    Und sie begann, ihre Finger tief in die Schokomasse zu tauchen, und rieb Beine, Bauch und Brüste damit ein. Sie hockte über ihr, und sie war ja selbst nackt und schämte sich dafür.
    »Weiter«, befahl ihr der Mann, »tu es, tu es einfach.«
    Tu es, tu es, tu es, hämmerte eine andere Stimme in ihrem Kopf, es war wohl ihre eigene, und sie wollte gegen die Schmach ankämpfen, musste sich aufbäumen, und plötzlich war da überall Blut.
    Plötzlich vernahm sie ein schrillendes Geräusch wie von einem Telefon, und sie war unsicher, ob es zu ihrem Traum gehörte oder aus der Wirklichkeit kam. Und sie sah sich selbst dabei zu, wie sie nach ihrem Handy griff, es sich zwischen Schulter und Ohr klemmte und ihre Finger wieder ins Blut tauchte. Blut und Kuchenreste, und sie spielte damit, und das Herz schlug heftig in

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