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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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im Stich. Auf ihn ist Verlass, glaub mir.«
    Er registrierte ihren zweifelnden Blick. Und schon war sie zur Tür hinaus.
    Trojan wartete noch einen Moment ab, dann nahm er das Foto, schnappte sich eine beschriftete Klarsichtfolie aus der Asservatenkammer, in der ein kleiner Gegenstand steckte, und eilte aus dem Kommissariat.
    Es war bereits Abend, als er in der Lausitzer Straße eintraf. Die herbstliche Dunkelheit senkte sich nun immer früher herab.
    In der Wohnung gegenüber von Tretschok und Hertling lief der Fernseher. Gerhard Brenner wirkte nicht besonders erfreut, als er Trojan die Tür öffnete, er kaute an seinem Abendbrot und blickte ihn feindselig an.
    Widerstrebend ließ er ihn herein.
    »Tut mir leid, dass ich Sie noch einmal belästigen muss, aber es ist äußerst wichtig.« Trojan reichte ihm das Foto. »Haben Sie diese Frau schon mal gesehen ?«
    Die Antwort kam prompt: »Nein.«
    »Schauen Sie genau hin, sind Sie sich ganz sicher ?«
    »Wirklich, die kenne ich nicht.«
    »Auch nicht flüchtig ?«
    Der alte Mann hob die Schultern, dann schüttelte er den Kopf.
    Trojan insistierte. »Könnte es vielleicht die Frau gewesen sein, die am Freitagabend in den Streit mit Mara Hertling verwickelt war ?«
    Der Alte kniff seine buschigen Augenbrauen zusammen.
    »Hören Sie, ich sagte Ihnen doch, ich hab die Frau nur von hinten gesehen, und das auch bloß durch den Spion.« Er blickte noch einmal auf das Foto. »Also schön, die Haarfarbe kommt hin, die Größe auch. Vielleicht war sie es, vielleicht auch nicht, keine Ahnung.«
    Trojan stieß die Luft aus. »Und in der fraglichen Nacht haben Sie wirklich nichts bemerkt ? Einen Schrei ? Jemanden, der sich in der Wohnung nebenan Zugang verschafft hat ? Irgendetwas Auffälliges ?«
    »Nichts. Ich hab einen tiefen Schlaf, tut mir leid.«
    »Schon gut«, sagte er.
    »Verraten Sie mir den Namen der Frau auf dem Foto ?«
    »Warum sollte ich ?«
    »Nur so, weil es mich interessiert. Glauben Sie etwa, sie war es ? Meinen Sie, diese Frau hat das Blutbad da drüben angerichtet ?«
    Trojan machte eine abwehrende Kopfbewegung und nahm das Bild wieder an sich. »Mal keine voreiligen Schlüsse ziehen, ja, das ist eine reine Routinebefragung.«
    Und grußlos verließ er die Wohnung.
    Er ging hinunter, bis im Treppenhaus das Licht ausging. Im Halbdunkeln wartete er eine Weile ab, um ganz sicher zu sein, dass Brenner ihn nicht mehr am Türspion beobachtete. Der Kerl war zwar als Zeuge völlig unbrauchbar, nichtsdestotrotz schien er äußerst neugierig zu sein. Schließlich stieg Trojan wieder hinauf ins zweite Stockwerk.
    Er fingerte nach der Klarsichthülle aus der Asservatenkammer und nahm den Schlüssel heraus.
    Danach löste er das Polizeisiegel, den kleinen Aufkleber mit der Vorgangsnummer, der an der Tatortwohnung zwischen Tür und Rahmen angebracht war, schloss auf und trat ein.
    Noch immer hing der Geruch von Blut und Tod in der Luft. Sein Herz schlug höher, als er langsam ins Schlafzimmer ging. Er streifte sich Latexhandschuhe über und machte Licht.
    Das Laken war abgezogen worden, dunkelrote Flecken auf der Matratze, eingesickert und getrocknet.
    Und an der Wand waren Blutpuren zu erkennen, wo die besudelte Nachtwäsche gehangen hatte, der Pyjama und das Hemd, Reste von dem Tape klebten dort in Fetzen.
    Trojan machte einen Bogen um die Markierungen der Spurensicherung. Er wusste selbst nicht genau, wonach er suchte, als er die Schubladen aufzog. Möglicherweise hatten die Kollegen etwas übersehen, eventuell gab es irgendeinen Hinweis auf Theresa Landsberg.
    Tief in seinem Innern setzte er darauf, nichts zu finden, er hoffte inständig, dass die Frau seines Chefs über jeden Verdacht erhaben war.
    Auch im Wohnzimmer schaltete er das Licht ein, durchsuchte Schränke und Kommoden. Auf dem Bücherregal lag eine Fernbedienung, er konnte sich nicht genau erklären, welche Funktion sie hatte, jedenfalls nicht für den Fernseher oder die Stereoanlage. Versuchshalber drückte er auf die Ein- und Austaste. Und erschrak, als mit einem Surren ein zylinderförmiges Gerät unter dem Sofa hervorkroch.
    Es begann, auf dem Boden seine Kreise zu ziehen. Was war das ? Das Ding war etwa fünfzig Zentimeter breit und zehn Zentimeter hoch. Er betätigte wieder die Fernbedienung, und es blieb stehen. Er untersuchte es, drehte es um. Da waren Kehrborsten und eine Öffnung. Trojan sah unter dem Sofa nach und erkannte die Ladestation.
    Staunend ließ er die Luft zwischen den Zähnen

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