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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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seinen Ermittlungsnotizen zu beschäftigen, war aber viel zu zerstreut dafür. Stattdessen wärmte er sich die Ravioli auf, trank und aß und legte sich danach in sein Bett.
    Gerade wollte er zum Handy greifen, um Jana eine SMS zu schreiben, da läutete es an der Tür.
    Als er durch die Sprechanlage fragte, wer da sei, und ihre Stimme hörte, wollte er es zuerst nicht glauben.
    Doch da kam sie schon die Treppe herauf, und er ließ sie herein. Ihr Lächeln wärmte ihn.
    »Hab ich dich etwa geweckt ?«
    »Konnte nicht schlafen.«
    »Ich hab gedacht, ich versuche es einfach mal. Hab mich gerade mit einer Freundin in der Nähe getroffen und …«
    Er strahlte sie an. »… und da bist du.«
    »Ich hab uns Eis mitgebracht.« Sie schlenkerte eine gefüllte Plastiktüte in der Hand. »Der Sommer geht viel zu schnell vorbei, ich finde, wir sollten ihn mit ein paar Ritualen genießen.«
    »Was für eine schöne Idee.«
    Seine Lippen flüsterten über ihren Mund, sie ließ den Beutel mit dem Eisbecher fallen, und nur ein paar Sekunden später befanden sie sich in seinem Schlafzimmer. Er mochte es, wenn ihre Fingernägel zunächst durch seine Haare wühlten, dann den Nacken hinunterwanderten, um sich schließlich in seinen Rücken zu graben. Er mochte diese leisen Töne, die sie von sich gab, wenn er ihr das Kleid über den Kopf streifte. Und er liebte es, mit der Zungenspitze die Mulde ihrer Achsel zu erkunden.
    Das Eis war mehr eine cremige Flüssigkeit, die sie hinterher, beide in eine Bettdecke gehüllt, aus dem Becher löffelten, und Trojan gefiel die Schokospur auf ihrem Mund, so dass er sie immerzu küssen musste.
    Nur einmal verspürte er einen Stich, als ihn überfallartig der Gedanke an den Mörder des Paares traf, der draußen frei herumlief, während er sich im Smaragdgrün von Janas Augen verlor. Morgen, versuchte er sich zu beruhigen, morgen würde er wieder ganz bei der Sache sein.
    »Nils«, sagte sie.
    »Hmm.«
    »Ich werde nicht die Nacht bei dir verbringen.«
    Sie hatten den Eisbecher geleert und lagen Arm in Arm. Trojan wähnte sich in einem Moment zwischen Wachen und Schlafen, eben noch war ihm, als würden sie sich beide auf einem Boot befinden und über einen dunklen Waldsee schaukeln, doch das Wispern der Wellen war wohl nur ihr gleichmäßiger Atem.
    »Du kannst aber wirklich hierbleiben. Oder ist dir mein Bett nicht bequem genug ?«
    »Nein, aber ich muss morgen unbedingt in die Praxis.«
    »Morgen ist Samstag.«
    Sie seufzte. »Nicht nur für euch Kripoleute ist das Wochenende eine bloße Behauptung. Im Ernst, ich muss mich unbedingt in meine Patientenakten einlesen, nach der langen Reise liegt das alles unendlich weit weg für mich.«
    »Wir schlafen ein paar Stunden, frühstücken zusammen, und dann fährst du in die Praxis und ich ins Kommissariat.«
    »Ich glaube nicht, dass ich hier zum Schlafen komme«, murmelte sie lächelnd.
    Er ließ ihre Haarsträhnen durch seine Finger gleiten.
    »Weißt du was«, sagte er, »ich bin ganz vernarrt in deine Haare. Ich möchte mit jedem einzelnen von ihnen Bekanntschaft schließen.«
    Sie lachte. »Das kann aber dauern. Wir sehen uns morgen Abend wieder, ja ? Ich denke, zu Hause komme ich besser zur Ruhe.«
    »In Ordnung, ganz wie du willst. Soll ich dir ein Taxi rufen ?«
    »Lass nur, ich winke mir unterwegs eins heran, ein bisschen frische Luft wird mir guttun.«
    Kaum hatte Trojan sie zum Abschied geküsst und sich wieder zu Bett gelegt, war er auch schon eingeschlafen.
    Jana bog zielstrebig von der Forsterstraße in die Reichenberger Straße ein. Die Nachtluft war kühl und erdig, ein Vorbote des Herbstes.
    Sie wollte nicht nachdenken, den Abend nicht länger im Kopf zerpflücken. Sie fühlte sich wohl bei Trojan und mochte die Art, wie er mit ihr sprach und sie berührte. Reichte das fürs Erste nicht aus ? Bestimmt, auch wenn ihr Aufbruch vielleicht ein wenig überstürzt auf ihn gewirkt haben könnte. Lass dich einfach treiben, Jana, dachte sie bei sich selbst, du neigst allzu oft zum Grübeln.
    Sie ging zügig voran, bis zum Taxistand am Kottbusser Tor war es nicht weit.
    Die Irritation stellte sich nur wenig später ein, als sie bemerkte, dass die Schritte hinter ihr sich beschleunigten, und mit einem Mal war sie sich sicher, dass ihr jemand folgte.
    Instinktiv wechselte sie die Straßenseite, doch musste sie kurz darauf feststellen, dass derjenige in ihrem Rücken das Gleiche tat.
    Und er schien sie allmählich einzuholen.
    Ihr Pulsschlag erhöhte

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