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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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unangenehm.
    »Zähle innerlich bis hundert.« Sie holte ihm ein Glas Wasser. Er trank es in einem Zug leer.
    Sein Herz pochte wie wild, doch schließlich hatte er sich wieder halbwegs gefangen. »Verzeih, Jana, das ist die Ersch öpfung. «
    »Das ist nicht nur Erschöpfung, Nils. Wovor hast du Angst ?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Es hat mit dem Fall zu tun. Mit der Wahrheit. Etwas daran verschreckt dich.«
    »Sie ist es nicht !«, stieß er hervor. »Theresa Landsberg ist unschuldig !«
    »Beruhige dich.«
    »Er ist ganz in der Nähe, das kann ich spüren«, sagte er atemlos.
    »Wer ?«
    »Der Täter. Er hat uns im Visier.«
    »Komm her. Komm her zu mir.«
    Er stand auf, und sie zog ihn dicht zu sich heran, ihre Hände strichen über seinen Rücken.
    »Du brauchst Abstand. Du musst mal weg von all diesen Grausamkeiten. Wann hattest du das letzte Mal Urlaub ?«
    »Keine Ahnung. Würdest du mit mir wegfahren ? Irgendwohin, wo es schön ist ?«
    Sie lächelte. »Warum nicht.«
    Und dann küsste er sie.
    Wie ferngesteuert bewegten sie sich langsam auf sein Schlafzimmer zu, während sie sich gegenseitig von ihren Kleidungsstücken befreiten.
    Trojan fingerte nach seinem Holster und schnürte es ab. Waffe und Holster glitten neben das Bett.
    Alle Last fiel von ihm, als er ihren nackten Körper mit Küssen bedeckte, und dann presste er sich an sie, und ihre Fingernägel bohrten sich in seinen Rücken. Heiß drang ihr Atem an sein Ohr, und sie flüsterte seinen Namen.
    Später lagen sie da, ihr linkes Bein ruhte auf seiner Hüfte , ihr Kopf an seiner Schulter.
    Lange Zeit schwiegen sie.
    Doch dann sagte sie leise: »Dein Fall lässt mich nicht mehr los. Ich muss immerzu an diese Wohnung am Rathenauplatz denken, von der du mir erzählt hast. Warum richtet sich die Frau deines Chefs heimlich ein Domizil ein ? Und dieses Bild an der Wand … ?«
    »Hmm.«
    »Du hast es mir als sehr groß und irgendwie dominant beschrieben.«
    »Ja.«
    »Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass der Mensch auf diesem Foto eventuell längst tot sein könnte ?«
    »Wie kommst du darauf ?«
    »So wie du es schilderst, erscheint es mir wie eine Art Kult, eine Verklärung oder Heldenverehrung. Und wenn du von Theresa Landsberg sprichst, ihrem Wesen, ihrem Verhalten, habe ich den Eindruck, als lebe diese Frau überwiegend in der Vergangenheit. Ein unbenutzter Pyjama neben ihrem Nachthemd, keine männlichen Utensilien in der Wohnung, eine Fotografie wie ein Altarbild … Was wäre denn, wenn sie diese Wohnung angemietet hat, um mit einem Toten zusammenzuleben ?«
    Er starrte sie wortlos an.
    »Es ist nur eine Vermutung.«
    »Aber ist das nicht völlig irre ?«
    »Ich habe es gelernt, nicht in diesen Kategorien zu denken. Ich versuche bloß, die Zeichen zu deuten. Bei Theresa Landsberg scheint es sich offenbar um eine Frau zu handeln, die von psychischer Labilität und Unsicherheit geprägt ist, möglicherweise hält sie zwanghaft an einer Episode aus ihrem Leben fest.«
    »Und die Paare ? Meinst du, sie hat etwas mit den Morden zu tun ?«
    »Ehrlich gesagt will ich das nicht recht glauben. Was du mir von diesem unheimlichen Staubsaugerroboter erzählt hast, deutet doch darauf hin, dass sie selbst von dem Täter beobachtet wurde.«
    Er nickte. Von dem Foto in dem anderen Roboter, das ihn selbst zeigte, hatte er ihr lieber nichts erzählt.
    »Vielleicht macht sich der Täter ganz bewusst Dinge aus ihrer Vergangenheit zu eigen«, sagte Jana. »Er hält ihr quasi mit seinen Taten einen Spiegel vor. Du hast die Art erwähnt, wie sie die Nachtwäsche drapiert. Dein Chef hat darin eindeutig eine Eigenart seiner Frau wiedererkannt.«
    »Ja. Der Täter kopiert Eigenschaften, das hat Landsberg neulich selbst gesagt.«
    »Das ist ein Ansatzpunkt, Nils. Denk darüber nach. Frau Landsberg scheint an allen drei Tatorten gewesen zu sein, beim ersten deutet der spezielle Zuckerguss des Kuchens darauf hin, beim zweiten der Umstand, dass sie das weibliche Opfer gekannt hat und wohl auch vor ihrer Wohnungstür gesehen wurde, beim dritten ist es das Haar auf dem Bett des ermordeten Paares. Als ihr Mann sie das letzte Mal sah, machte sie auf ihn einen äußerst verwirrten Eindruck. Sie scheint selbst einen verzweifelten Notruf abgesetzt zu haben, nachdem der Doppelmord in der Lausitzer Straße geschah. Es ist nicht auszuschließen, dass sie unter Amnesien leidet, Gedächtnislücken auf Grund von Stress, Medikamenten, Drogen oder was auch immer. Dennoch muss ihr klar

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