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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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einen Kaffee ein. Sie wollte erst nicht, aber ich blieb hartnäckig. Es ist eigentlich nicht meine Art, wildfremde Frauen auf der Straße anzusprechen, aber es war wie ein Zwang. Und als ich dann auch noch hörte, dass sie beinahe den gleichen Namen hatte, war es für mich wie eine Fügung. Wir trafen uns wieder, und dann gab ich ihr das Halsband, ich bat sie, es für mich umzulegen. Ich musste sie immerzu anschauen, wenn sie es trug. Es machte mich halb wahnsinnig, Marie war wieder da, und nichts sprach dagegen, mit ihr zusammen zu sein.«
    Trojan hob die Stimme. »Marie ist tot.«
    Andras’ Rücken krümmte sich.
    »Und Mara auch. Sie konnten es nicht ertragen, dass sie mit Ulrich Tretschok zusammenlebte.«
    »Nein, Kommissar, nein, ich habe nichts mit diesem Mord zu tun. Und auch mit den anderen Morden nicht.«
    Abrupt war der Schmusekurs beendet. »Wo waren Sie in der Nacht auf letzten Samstag ?«, fragte Trojan scharf.
    Hoffstätter hob die Schultern.
    »Zu Hause.«
    »Wer kann das bestätigen ?«
    »Siri. Meine Tochter.«
    »Ihr Stiefkind, das Sie beinahe umgebracht hätten ?«
    Andras reagierte nicht.
    »Und gestern Nacht ?«
    Er schwieg.
    »Ich werde Ihnen sagen, wo Sie gestern Nacht waren. In der Wohnung von Lisa Brobrowski und Claude Haller. Und dort haben wir auch dieses Halsband gefunden.«
    »Das ist unmöglich«, flüsterte er.
    Trojan erhob sich. »Ich werde Sie nun zur ück in Ihre Zelle bringen lassen. Dort können Sie in Ruhe über ein Geständnis nachdenken.«
    »Sie haben den Falschen erwischt !«, stieß Hoffstätter hervor.
    Trojan aber drückte wortlos auf den Signalknopf, so dass ihm von außen die Stahltür geöffnet wurde, und verließ den Verhörraum.

Sechsunddreißig
    Wie schön sie aussah. Wie gut es tat, in ihrer Nähe zu sein. Entspannt saß sie auf dem Sofa, blätterte in einem Buch, die Beine übereinandergeschlagen, eine Haarsträhne im Gesicht. Ungeduldig hatte er auf sie gewartet, den Wein für sie gekühlt, und nun war sie endlich da.
    Jana blickte kurz zu ihm auf, er lächelte sie an. Er brauchte keine abendliche Beschäftigung, es genügte ihm, sie anzuschauen. Wenn er doch immer mit ihr allein sein, sie ganz für sich haben könnte.
    Er sollte dafür sorgen, dass sie sich nie wieder auch nur einen Schritt von ihm entfernte. Mit niemandem da draußen wollte er sie teilen. Wann würde sie endlich begreifen, dass ihr all diese Patienten, die sie tagein, tagaus mit ihren Problemen volljammerten, nicht guttaten. Allein die Vorstellung, wie viele Männer darunter waren, die sie mit ihren Wünschen und Projektionen in Beschlag nahmen, machte ihn rasend.
    Und längst war es passiert. Einer dieser Patienten machte ihr den Hof, und sie fiel darauf rein. Wie abscheulich das war, wie erbärmlich.
    Was taugte schon ein Bulle, der zu einer Psychologin ging. Was für ein Heuchler, ein Weichei ! Er hoffte nur, sie eines Tages davon überzeugen zu können, dass es besser für sie wäre, diesen Typen nie wiederzusehen.
    »Hey.«
    »Ja ?«
    »Ich kann nicht lesen, wenn du mich die ganze Zeit anstierst.«
    »Aber ich stiere nicht.«
    Er liebte diese Falte oberhalb ihrer Nasenwurzel, die sich immer dann bildete, wenn sie zornig wurde. Das erinnerte ihn an ihre kleinen Kabbeleien als Kinder. Schon damals hatte sie ihn so angesehen, aber er wusste ja, dass sie ihm nicht lange böse sein konnte. Und er musste schmunzeln, wenn er an die zärtlichen Umarmungen dachte, mit denen sie als Halbwüchsige ihre Streitereien beendet hatten.
    »Schon gut, Schwesterherz, reg dich nicht auf.«
    Sie klappte ihr Buch zu. »Ich finde, es ist an der Zeit, dass du dir wieder eine eigene Wohnung suchst.«
    Es war wie ein Fausthieb f ür ihn .
    »Was soll das, ich … ich …« Er brachte keinen Ton mehr heraus, da war auf einmal dieser Druck in seinem Kopf, als würde er platzen. Eben war doch alles noch so harmonisch zwischen ihnen gewesen. Und jetzt ?
    »Ich helfe dir dabei. Wir finden was für dich. Hör mal, für einen erwachsenen Mann ist es wichtig, auf eigenen Beinen zu stehen.«
    Nun fing sie wieder mit ihrem Psychologengewäsch an, wie er das hasste.
    Nach einer Weile fand er seine Stimme wieder: »Du weißt doch, wie schlimm das alles für mich war. Man hat mich rausgeworfen. Die sind mit der Polizei angerückt. Wie ein Stück Dreck haben die mich behandelt.«
    »Du hast die Miete nicht bezahlt. Monatelang. Hast einfach stillgehalten. Ich hätte dir was borgen können.«
    »Das war ein dreckiges kleines Loch

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