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Die Traene des Drachen

Die Traene des Drachen

Titel: Die Traene des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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Außerdem sehe ich überhaupt nicht ein, inwiefern du jetzt im Moment gefährlich für mich bist. Und wo ist Darrach überhaupt? Arabín erzählte mir, dass du und Finlay schnell verschwinden musstet, weil er sich uns gefährlich genähert hatte. Im Augenblick scheint er allerdings nicht sehr an uns interessiert zu sein. Und dies scheinbar schon eine ganze Zeit lang. Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen habe, aber es muss lange gewesen sein, bei der schlimmen Verletzung. Und mit seiner Magie, die er gerade noch an Arabín demonstriert hat, dürfte der Schneeberg für ihn kein Hindernis darstellen. Wieso hat er in der Zwischenzeit nicht alles daran gesetzt, zu uns zu gelangen? Hast du darauf eine Antwort?“ Maél wusste nicht, wie und warum es passierte, aber die Worte rutschten einfach so heraus, zwar sehr leise, aber Elea konnte sie dennoch verstehen. „Er wartet!“ In dem Moment, als er sie ausgesprochen hatte, war ihm klar, dass er einen großen Fehler begangen hatte, wahrscheinlich den größten seines Lebens. Elea bedachte ihn bereits mit einem alarmierten und fragenden Blick. Von dem kleinlauten Ton, den sie zu Beginn angeschlagen hatte, war nicht mehr viel übrig. „Er wartet? Worauf denn? Darauf dass du mich und Arabín ihm auf dem Tablett servierst? Wohl kaum. Er hat selbst gesehen, dass du dich ihm und seinem Befehl erfolgreich widersetzt hast. Er weiß alles über uns. Ist es nicht so? Jadora oder Finlay oder beide haben es ihm erzählt. Das war bestimmt auch Teil deines Planes. Du wolltest nicht, dass die beiden wegen deines Betrugs in Schwierigkeiten geraten. Deshalb hast du sie angewiesen, alle seine Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Dann sollte Jadora sicherlich noch behaupten, dass du ihn zu alldem gezwungen hast und ihm mit dem Tode gedroht hast, falls er ein Wort über das verlauten ließe, was sich auf der Reise nach Moray zwischen uns abgespielt hat. Sag! Ist es so gewesen?“
    „ Ja! Genau so ist es gewesen. Und es war sogar noch schlimmer. Er hat mich mit irgendeinem Zaubertrank dazu gebracht, alles, aber auch wirklich alles über uns zu erzählen“, schrie er ihr außer sich vor Wut entgegen. Eleas Kehle wurde auf einmal ganz eng. Oh, nein! Darrach hat aus Maéls Mund erfahren, dass ich ihm mehrfach das Leben gerettet habe, ohne Rücksicht auf mein eigenes zu nehmen. Höchstwahrscheinlich hat er herausgefunden, dass ich eine Farinja der schönen Gefühle bin. Also konnte er sich denken, dass meine Liebe so groß ist, dass ich mein Leben erneut aufs Spiel setzen würde, nur um Maél vor ihm zu retten. Elea sah wieder zu Arabín, der ihren Gedankengang verfolgt hatte. „Ich fürchte, genau so wird es gewesen sein, Elea.“ Sie sprach weiter zu Arabín, aber nicht mehr in Gedanken, sondern auch für Maél hörbar. „Dann hat er wahrscheinlich auch von vornherein geplant, mich mit dem Pfeil lebensgefährlich zu verletzen. Er hat dies jedoch nur riskiert, weil er wusste, dass Maél mich unter allen Umständen retten würde, weil auch er mich über alles liebt. Ich verstehe überhaupt gar nichts mehr. Es sieht so aus, als ob er es regelrecht darauf angelegt hätte, dass Maél mich begleitet, obwohl er so wie es aussieht, noch keinen neuen Zauberbann über ihn gelegt hat, oder etwa doch?“ Ihr Blick schweifte erwartungsvoll zwischen Arabín und Maél hin und her. „Nein. Hat er nicht“, antwortete Maél jetzt überraschend kleinlaut. „Und wozu dient dann diese ganze Inszenierung? Und was meintest du vorhin damit, er würde warten?“ Die junge Frau ging auf Maél zu und sah ihm um eine Antwort auf ihre Fragen flehend eindringlich in die Augen. Maél begann sich schlagartig wie wild die Haare zu raufen und drehte sich von Elea weg. „Elea, ich packe jetzt deine Sachen, du ziehst dich an und fliegst mit diesem Arabín oder wie er heißt endlich von hier weg. Noch ist nichts verloren. Bitte hör dieses eine Mal auf mich! Es geht schließlich auch um das Leben deines Drachen. Er wird dir das bestätigen.“ Elea konnte nicht glauben, was sie da hörte. Er schickte sie einfach weg und das, obwohl er, wie es den Anschein hatte, etwas wusste, was er ihr vorenthielt. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mich jetzt einfach so auf Arabíns Rücken setzen und von dir fortfliegen werde, nach allem, was ich gerade gehört habe, was aber offensichtlich noch nicht alles ist?! Du verschweigst mir etwas. Außerdem fällt mir gerade dein Versprechen ein, das du nicht gehalten hast.“ Darauf

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