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Die Traene des Drachen

Die Traene des Drachen

Titel: Die Traene des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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konnte sie besser umgehen als mit der lähmenden Angst. Sie wusste aber auch, dass ihre Wut der katastrophalen Lage, in der sie sich befand, nicht unbedingt zuträglich war. Dennoch fauchte sie den Mann an. „Das geht Euch nichts an!“
    „ Wollen wir doch mal sehen, ob du deinen Namen immer noch nicht verraten möchtest, wenn ich den Beginn unserer Beziehung mit einem Kuss besiegelt habe.“ Wieder drang lautes Gelächter von den herumstehenden Männern dröhnend an Eleas Ohren. Der Anführer packte sie brutal am Kopf und drückte ihr Gesicht seinem Mund entgegen. Elea zappelte wie wild. Doch ohne ihre Hände, die hinter ihrem Rücken gefesselt waren, hatte sie keine Chance, dem stinkenden Mund des Mannes zu entkommen. Elea verlor fast das Bewusstsein, als er seinen Mund mit den gelben, zum Teil schwarz verfärbten Zähnen auf ihren drückte. In einer letzten Kraftanstrengung hob Elea mit einem Ruck ihr Knie an und rammte es in seine Weichteile. Der Mann ließ sofort von ihr ab und stöhnte laut auf. Ein tiefes Raunen ging durch die Menge. Der Anführer hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die lädierte Stelle und schnappte nach Luft. Dann sah er ihr wutschnaubend und hasserfüllt in die Augen. „Das wirst du noch bereuen! Ich werde dir deinen Namen aus deinem Leib peitschen“, knurrte er sie an und verschwand in einem der Unterschlüpfe. Nach einem kurzen Moment erschien er schon wieder und hielt eine Peitsche in der Hand. Elea stockte der Atem. Das habe ich jetzt davon! Hätte ich ihm nur meinen Namen gesagt! Dazu war es jetzt aber zu spät. Der Kerl war außer sich vor Wut. Sie würde nach dem, was sie gerade gewagt hatte, keine Gnade mehr von ihm erwarten können, auch wenn sie ihm ihren Namen verraten würde.
    „ Schneidet ihre Fesseln durch, zieht ihr die Jacke aus und hängt sie zwischen zwei Pfähle!“, befahl der wütende Anführer den beiden Männern, die immer noch bei Elea standen. Sie schleiften die sich wehrende Frau zu den Pfählen und taten wie ihnen geheißen wurde. Dann trat der Anführer mit knallender Peitsche hinter sie und riss ihr Hemd samt Unterhemd am Rücken auseinander. Elea schloss die Augen und ergab sich ihrem albtraumhaften Schicksal. Die Peitsche zischte – laut an ihrem rechten Ohr vorbei - durch die Luft und nur den Bruchteil eines Augenblicks später fraß sie sich knallend in ihr Fleisch. Beim ersten Hieb konnte sie noch einen Schrei unterdrücken, ihre Tränen jedoch nicht. Beim zweiten Schlag konnte sie nicht anders, als den Schmerz laut herauszuschreien. Das Brennen und Stechen auf ihrer Haut wurde unerträglich. Sie hatte das Gefühl, dass die Haut auf ihrem Rücken in Fetzen herunterhing und das erst nach zwei Schlägen. Dieser eine Schmerz ließ alle übrigen ihren Körper marternden Schmerzen in den Hintergrund rücken. Sie öffnete für einen Moment die Augen, um der hervorbrechenden Tränenflut leichteren Durchlass zu gewähren. Dabei nahm sie hinter den grölenden und gaffenden Männern einen Schatten wahr, der pfeilschnell auf sie zugeeilt kam. Es war Maél, ihr erster Entführer, der nun hoffentlich zu ihrem Retter wurde. Der Anführer, der hinter ihr im Begriff war, zum dritten Hieb auszuholen, schien den Schatten ebenfalls entdeckt zu haben, denn er schrie seinen Männern aufgeregte Befehle zu. Seinen Hieb führte er jedoch gnadenlos zu Ende. Der erneut aufflammende Schmerz auf ihrem Rücken brachte Elea einer Ohnmacht nahe. Sie setzte jedoch alles daran, bei Bewusstsein zu bleiben. Ihr ganzes Gewicht hing an ihren an den Holzpfählen festgebundenen Handgelenken, da ihre Knie vor Schwäche eingeknickt waren. Sie lenkte sich von dem Schmerz ab, indem sie sich auf das konzentrierte, was um sie herum geschah. Ein riesen Aufruhr herrschte unter den Männern. Sie schrien durcheinander und versuchten, vor den auf sie zufliegenden Pfeilen in Deckung zu gehen. Zwei Kerle wurden jeweils von einem Pfeil getroffen. Einer brach kurz darauf zusammen, während der andere das Weite suchte. Ein paar Männer stellten sich mit ihren Schwerten Maél in den Weg. Sie waren jedoch kein Hindernis für ihn. Mit nur wenigen Schlägen brachte er sie auf brutalste Weise zur Strecke. Er flog über sie hinweg und überraschte sie von hinten mit seiner blitzschnellen Klinge. Überall spritzte Blut und lagen abgetrennte Körperteile herum. Elea musste sich von dem grauenvollen Anblick abwenden. Dabei entdeckte sie Jadora und ein paar seiner Krieger, die sich ebenfalls mit ihren

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