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Die Traene des Drachen

Die Traene des Drachen

Titel: Die Traene des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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Schwertern am Kampf beteiligt hatten, allerdings mit weniger raschem Erfolg als Maél. Aus der Richtung, aus der Maél gestürmt war, flogen immer noch Pfeile, die ab und zu auch ihr Ziel trafen. Ein ohrenbetäubender Kampflärm durchdrang die Todesstille, die die ganze Zeit auf dem Wald gelastet hatte.
    Nachdem Elea sich an das nicht mehr stärker gewordende Brennen auf ihrem Rücken gewöhnt hatte, begann auch wieder ihr Verstand einigermaßen zu arbeiten. Mit einem Mal fiel ihr auf, dass der Anführer nirgends zu sehen war. Sie wollte gerade wieder einen vorsichtigen Blick auf das private Schlachtfeld von Maél wagen, als er mit Blutspritzern auf Gesicht und Panzer vor ihr auftauchte. Während er ihr keuchend die Fesseln durchschnitt, schnauzte er sie mit wutverzerrtem Gesicht an: „Wieso konntet Ihr diesem Bastard nicht einfach Euren Namen sagen?“ Er drückte ihr grob ihre Lederjacke an die Brust. Zu einer Erwiderung war die junge Frau nicht in der Lage. Sie sah ihm nur mit schmerzerfülltem Gesicht in die Augen. Maél zögerte kurz bei ihrem erbarmungswürdigen Anblick. „Los! Zieht sie an und dann weg von hier!“, zischte er ihr zu, den Kampf nicht aus den Augen lassend. Elea biss die die Zähne zusammen und schlüpfte so schnell und so vorsichtig wie möglich in ihre Jacke. Plötzlich fiel ihr wieder ein, was sie gerade noch beunruhigt hatte. „Maél, der Anführer ist verschwunden. Oder habt Ihr ihn schon getötet?“, schrie sie ihm bei dem Gebrüll der Männer und dem lauten Klirren der Schwerter zu. Er zog sie jedoch schon von dem grauenvollen Schauplatz mit sich weg. Sie wollten gerade im schnellen Lauf in den dichteren Wald eintauchen, als Maél neben ihr aufstöhnte und kurz sein Tempo drosselte. Einen Augenblick später jedoch raste er mit Elea an der Hand tiefer in den Wald hinein. Sie versuchte ihren überall schmerzenden Körper auszublenden. Maél ließ plötzlich ihre Hand los und fiel ein Stück zurück. Elea schaute von Zeit zu Zeit über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, dass er noch hinter ihr war. Sie hatte das ungute Gefühl, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmte, da sich sein Abstand zu ihr vergrößerte. Abrupt blieb sie stehen, drehte sich zu ihm um und fragte ihn außer Atem: „Was ist los mit Euch?“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, sah sie auch schon von weitem den Blut durchtränkten Ärmel seiner Tunika. Als er sie erreichte, blieb er schwankend vor ihr stehen. „Himmel, Ihr wurdet getroffen!“
    „ Da sagt Ihr mir nichts Neues. – Zieht den Pfeil schon raus!“, keuchte er ihr zu. Elea schluckte und zögerte. Bisher hatte sie noch nie einen Pfeil aus dem Körper eines Menschen gezogen. Maél fuhr sie ungeduldig an: „Los, jetzt macht schon! Das Ding vergiftet mich. Außerdem werden wir verfolgt, wahrscheinlich von dem Schützen, der bestimmt der von Euch vermisste Anführer ist.“ Elea stellte sich hinter ihn und entdeckte verwundert ihren Bogen und Köcher auf seinem Rücken. Schließlich zog sie mit aller Kraft an dem Pfeil, der in Maéls Oberarm steckte. Von Maél war nur ein scharfes Einziehen der Luft zu hören. „Verdammt! Die Pfeilspitze muss noch im Knochen stecken“, stellte sie besorgt fest. „Das dachte ich mir schon. Ihr müsst alleine weiterrennen. Es wird nicht mehr lange dauern, dann kann ich nicht einmal mehr stehen“, erwiderte er immer noch schwer atmend. „Ich werde ganz bestimmt nicht ohne Euch weiterrennen. Das könnt Ihr vergessen. Was ist nur los mit Euch?! Mit der Pfeilwunde im Bein, die ich Euch beigebracht hatte, habt ihr mich durch den Wald gejagt und dann noch nach Hause getragen. Und jetzt droht ihr wegen eines Pfeils im Arm in Ohnmacht zu fallen?!“, fragte Elea verständnislos. „Wir haben jetzt keine Zeit, darüber zu reden. Los, jetzt rennt! Ich versuche, den Kerl aufzuhalten.“ Maéls Zustand verschlechterte sich von Augenblick zu Augenblick. „Ich werde nicht von Eurer Seite weichen. Wir laufen weiter, solange ihr Euch aufrecht halten könnt. Ich halte nach einem geeigneten Versteck Ausschau, in dem wir ihm auflauern können, falls er uns überhaupt verfolgt.“ Sie packte den wider Erwarten keinen Protest erhebenden Mann am Ärmel und zog ihn mit sich. Sie gingen in einen leichten Trab über, den Maél noch halbwegs zu bewältigen schien. Seine Schritte gingen jedoch zunehmed in ein Stolpern über. Er stand kurz vor dem Zusammenbruch. Endlich entdeckte sie eine geeignete Stelle. „Da vorne, seht Ihr? Da ist

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