Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
Vom Netzwerk:
die Seen …«
    Juliet interessierte sich nicht für Berge und Seen. »Und der Betreiber dieses Clubs engagiert Künstler?«
    Frazer zuckte die Achseln. »Ich denke schon. Es ist übrigens eine Betreiberin. Daphne O’Hara. Irin wohl, obwohl sie sich nicht so anhört …«
    Juliet zog einen Flunsch. Eigentlich hatte sie genug von Iren. Aber das klang trotzdem vielversprechend. »Vielleicht sollten wir … morgen noch mal darüber reden …« Sie verschränkte ihre Finger beiläufig in seinen, nur bemerkt von Chloé Coltrane, die sich daraufhin sofort in ihre Richtung schob. »Ich denke, ich muss noch mal singen. Aber morgen … wir könnten einen Kaffee zusammen trinken. Sie wohnen im Leviathan?«
    Daphne O’Hara zeigte sich sehr interessiert am Gastauftritt einer Sängerin aus New Orleans. Pit Frazer hatte bereits vorgearbeitet und ihr telegrafiert, er überraschte Juliet gleich mit der guten Nachricht, als sie in sein Hotel kam. May schob sie an diesem Tag nicht mit sich herum, Mrs. O’Grady war zum Putzen gekommen, und Juliet hatte ihr die zusätzliche Sorge um das Kind leicht aufdrücken können. Die resolute Irin war immer noch bis über beide Ohren vernarrt in das kleine Mädchen. Sie würde May füttern, schaukeln und dann mit ihrer grässlich unmelodischen Stimme in den Schlaf singen. May schienen die falschen Noten dabei nicht das Geringste auszumachen. Offensichtlich liebte das Kind Mrs. O’Grady. Aber eigentlich schrie es ohnehin nur, wenn es in Juliets oder Rosies Obhut war. Weder die eine noch die andere zollten ihm die Aufmerksamkeit, die es brauchte.
    »Das ist wundervoll!«, gurrte Juliet. Ihre Hand streifte Frazers, als sie nach dem Telegramm auf dem Tisch griff. »Sieht aus, als hätte ich endlich einmal Glück …«
    Frazer lächelte und öffnete eine Flasche Champagner. »Ich könnte Sie noch viel glücklicher machen …«
    Juliet trug ein unauffälliges Kostüm, als sie Claire Dunloe zwei Tage später besuchte. Im Laden war nicht viel los, und Claire fand keinen plausiblen Grund, ihre Besucherin nicht zu einem Tee einzuladen. Kathleen hätte sich anschließen können, schützte aber wichtige Änderungsarbeiten vor. Juliet langweilte sie – und auch ihr war der Flirt mit dem Journalisten aus Queenstown nicht entgangen. Kathleen wusste, dass es lächerlich war, aber selbst noch nach so vielen Jahren fühlte sie sich Michaels Familie irgendwie verbunden. Es gab ja auch vielfältige Gemeinsamkeiten in ihrer Geschichte. Da war nicht nur ihre alte Liebe zu Michael, sondern auch noch die kurze Affäre zwischen Matariki und Kathleens Sohn Colin, aus der Atamarie hervorgegangen war. Kathleen und Lizzie würde nie eine echte Freundschaft verbinden, aber was Juliet Drury-LaBree anging, waren die Frauen einer Meinung. Auch Kathleen hatte vor langer Zeit einen Mann geheiratet, den sie nicht liebte, um ihrem Kind einen Namen zu geben. Sie verstand, dass es Juliet hart ankommen musste, aber sie fuhr nun wirklich gut mit Patrick, der Mann trug sie schließlich auf Händen! Kathleen selbst hatte ihre Pflicht gegenüber einem Mann erfüllen müssen, der sie ausnutzte und misshandelte. Juliet fand sie schlichtweg undankbar. Jedenfalls blieb sie lieber im Laden, als Konversation zu machen. Wenn es wirklich etwas Neues geben sollte, würde Claire es ihr nachher schon erzählen.
    Claires Hausmädchen Paika übernahm die kleine May sofort und verschwand giggelnd mit ihr in der Küche. Claire hoffte, dass sie darüber noch Zeit fand, Tee zu kochen, sonst würde dieser Besuch sich stundenlang hinziehen. Zu ihrer Überraschung schien es Juliet an diesem Tag jedoch eilig zu haben. Sie antwortete nur kurz auf Claires Gesprächsbeiträge und schien auf heißen Kohlen zu sitzen. Als der Tee serviert wurde, schüttete sie den Inhalt ihrer Tasse rasch hinunter.
    »Mrs. Dunloe, ich … hm … ich wollte fragen, ob ich meine Tochter nicht kurz bei Ihnen lassen kann«, kam sie schließlich mit ihrem wahren Anliegen heraus. »Ich hätte noch ein paar Besorgungen zu machen, und … und Ihr Mädchen …«
    »Paika macht das gern, sicher.«
    Claire antwortete freundlich, aber ihr Blick wanderte forschend über ihr Gegenüber. Bisher hatte Juliet das Kind nie bei ihr gelassen. Was für Besorgungen mochten das auch sein, bei denen die Kleine nicht gern gesehen war? Nach wie vor kaufte Juliet nicht in Kaufhäusern, sondern exklusiven Geschäften. Da kümmerte man sich um die Kundinnen – und wenn es sein musste, auch um

Weitere Kostenlose Bücher