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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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schließlich eine Scheidung durch, auch dank Jimmys Beziehungen, aber es war schwierig. Und teuer. Wir gaben Anzeigen in allen Zeitungen des Landes auf, mittels derer wir meinen früheren Mann suchten. Er meldete sich nie, schließlich galt er als verschollen. Und irgendwann sprach mich dann ein Richter frei. Aber das wünsche ich niemandem, Juliet. Also bitte, legen Sie Ihre Karten auf den Tisch, geben Sie Patrick seinen Namen zurück!«
    Claires Stimme klang flehend.
    Juliet blickte auf die gepflegte, schon etwas ältere Dame in ihrem gediegenen Rock aus Cashmerewolle und ihrer sorgfältig geplätteten weißen Bluse. Claires Geschäftskleidung. Langweilig. Ebenso langweilig wie ihr Anliegen.
    »Meine Kutsche fährt in zwanzig Minuten«, meinte Juliet und versuchte, zumindest etwas Bedauern in ihre Stimme zu legen. »Jetzt ist es also zu spät. Und Patrick … ich denke, es würde ihm auch nur wehtun. Aber es ist gut, dass wir darüber gesprochen haben, Mrs. Dunloe. Ich werde das … im Auge behalten. Eventuell schreibe ich …«
    Juliet stand auf. Sie verabschiedete sich höflich, bevor sie ging. Aber sie ging.
    Claire war zu erregt, um sofort zurück in den Laden zu gehen. Sie würde mit der Sache herausplatzen, und das ging nicht, wenn Kunden da waren. Also nahm sie noch einen Schluck Tee, ging in die Küche und nahm Paika das Baby ab.
    »Dich hat sie schon vergessen«, murmelte sie. »Aber lass mal. Ohne sie bist du besser dran.« Sie küsste das Kind auf die Wange und wandte sich dann an die junge Maori. »Ich muss noch mal weg, Paika. Sag bitte Mr. Dunloe, ich sei erst beim Reverend und dann bei Mr. Drury – es kann spät werden …«

UM DER
LIEBE WILLEN
    Afrika
Transvaal, Karenstad
    Neuseeland
Dunedin, Christchurch, Temuka
    1900 – 1902

KAPITEL 1
    Die Belagerung und Entscheidungsschlacht um Wepener sollte die einzige größere Kampfhandlung sein, an der Kevin Drury im Burenkrieg teilnahm. Nachdem die neuseeländischen Rough Riders die Farm der VanStouts verlassen hatten, gestaltete sich ihr Krieg eigentlich eher wie ein anhaltender Campingausflug durch Transvaal, unterbrochen von vereinzelten Scharmützeln mit eher kleinen Burenkommandos. Die Reiter zogen durchs Land, meist entlang der Eisenbahnlinien, schließlich hatten die Buren hier ja mit Anschlägen gedroht. Tatsächlich passierte aber vorerst nicht viel – solange die Buren noch vereinzelte Städte hielten und ihre Führer zwischen den einzelnen Landesteilen hin und her reisten, hätten sie sich damit ja eigene Nachschub- und Fluchtwege verbaut. Zudem zogen auch die Hauptheere der Briten entlang der Schienen. Die Rough Riders patrouillierten deshalb eher im Veld – und Kevin fühlte sich manchmal mehr in eine Traumwelt versetzt als in einen Krieg.
    Die Landschaft um den Ort Waterval Boven war gänzlich anders als alles, was er aus Neuseeland kannte. Vincent schwelgte in der Beobachtung von Elefanten und Zebras – Kevin war weniger erbaut, als er am Rand eines harmlos wirkenden Flusses ein Krokodil entdeckte. Zum Glück sah er das Reptil, bevor dieses ihn seinerseits ausmachte. Und obwohl ihr einheimischer Führer, ein Schwarzer namens Mzuli, versicherte, das Fleisch dieser Wesen sei ausgesprochen wohlschmeckend, verzichteten die Soldaten doch auf eine Jagd und zogen sich lieber vorsichtig zurück. Überhaupt schienen die wilden Tiere Kevin gefährlicher als die Buren, trotzdem stellte er sich die Frage, ob die Rough Riders eher Jäger oder Gejagte waren. Tatsächlich gelang es ihnen nur selten, ein Burenkommando auszumachen. Wenn die Afrikaaner Quartier auf einer der einsam gelegenen Farmen nahmen und unvorsichtig genug waren, ihre Ponys gut sichtbar auf eine der Hausweiden zu stellen, machten die Neuseeländer auch mal zehn oder fünfzehn Gefangene, häufiger griffen allerdings Burenkommandos die Rough Riders an. Beim allerersten dieser Gefechte verlor Kevins Einheit einen Mann, aber dann waren die Neuseeländer gewarnt, hielten ihren Schlaf leicht und stellten Wachen auf.
    Sehr bald lernten sie auch, sich in dem fremden Land zu orientieren und die Geräusche der Wildtiere vom Hufschlag der Burenponys zu unterscheiden. Wenn ein Wachhabender erst Alarm gab, stand die Verteidigung dann schnell, aber in aller Regel schossen die Kontrahenten eher in die Luft als aufeinander. Die Nacht im Veld war stockdunkel, es gab genügend Deckungsmöglichkeiten im Buschwerk oder hinter gewaltigen Bäumen. Wenn bei einem Schusswechsel unter diesen

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