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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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fünfhundertste Katze gibt es umsonst!«
    Das kleine Mädchen sah verwirrt drein, ließ aber das Tier nicht los. Ihr Vater schien zu zweifeln. »Machen Sie Spaß?«
    »Nein.«
    Pollux nickte feierlich. »Es ist wahr, Mister Erska. Und obendrein entweder zwei Pin-up-Girls oder zwei Stangen Schokolade.«
    Mister Erska war nur halb überzeugt, aber als er ging, umklammerte das kleine Mädchen eine Flachkatze und zwei Schokoladeriegel. Die Tür schloß sich, und Castor sagte: »Das mit der Schokolade war dumm. Ich wollte die letzten beiden Riegel gar nicht verkaufen.«
    »Ich habe sie ja nicht verkauft. Ich habe sie verschenkt.«
    Castor grinste und zuckte mit den Schultern. »Hoffentlich verdirbt sie sich nicht den Magen damit.« Er drehte sich um und sah Hazel im Eingang stehen. »Was gibt es denn zu lachen?«
    »Nichts, nichts. Ich freue mich nur über zwei hartgesottene Geschäftsleute.«
    »Geld ist nicht alles.«
    »Außerdem war es eine gute Reklame«, fügte Pollux hinzu.
    »Reklame? Wo euer Vorrat erschöpft ist?« Sie grinste. »Und ich möchte wetten, daß das mit der fünfhundertsten Flachkatze nicht gestimmt hat.«
    »Ach was, sie wollte das Tier!« sagte Castor unwirsch. »Was hätte ich tun sollen?«
    Hazel legte jedem von ihnen eine Hand auf die Schulter: »Leute, ich glaube, allmählich werdet ihr doch erwachsen. In vierzig, fünfzig Jahren seid ihr vielleicht soweit, daß wir euch in die menschliche Gesellschaft eingliedern können.«
    »Nun reicht es aber!«

 
18
     
    Die Gewinnaufteilung des Flachkatzengeschäftes stellte sich als äußerst schwierig heraus. Die Tiere waren alle Nachkommen von Fuzzy, und die befand sich in Lowells Besitz. Aber die Vermehrung war eine Folge der Fütterung, die wiederum zum Verbrauch der Luxusgüter geführt hatte, welche die Zwillinge verkaufen wollten. Die Idee zum Verkauf der Flachkatzen stammte von Pollux und Castor; doch sie hatten bei ihren Transaktionen das Familienschiff mitsamt elektronischer Ausrüstung benutzt.
    Roger Stone traf eine salomonische Entscheidung. Vom Bruttogewinn wurden Meades Prozente für ihre künstlerische Betätigung abgezogen. Die Zwillinge erhielten die Kosten für die eingekauften Luxusgüter zurück; der restliche Gewinn sollte durch drei geteilt und zwischen Castor, Pollux und Lowell aufgeteilt werden.
    Die Zwillinge hatten zum ersten Mal keine Idee, was sie mit ihrem Gewinn anfangen sollten. Prospektoren wollten sie nicht werden; sie wußten inzwischen zuviel über das Gesetz des Zufalls.
    So gondelten sie ziellos durch die Gegend und hatten eines Tages das Pech, um eine Stunde zu spät heimzukommen.
    Ihr Vater war nicht beunruhigt. Aber die Zwillinge verbrachten die nächste Woche im Schiffsinnern.
    Dr. Stone arbeitete weiter als Ärztin, wenn die schlimmste Zeit auch vorüber war. Manchmal wurde sie von ihrem Taxi zu den Kranken gebracht, manchmal übernahmen die Zwillinge den Transport. Eines Vormittags nach den Sprechstunden im Schiff von Mister Fries kam sie heim und sah sich nach den Zwillingen um. »Wo sind die beiden?« fragte sie.
    »Ich habe sie seit dem Frühstück nicht mehr gesehen«, erwiderte Hazel. »Weshalb?«
    Dr. Stone runzelte ein wenig die Stirn. »Nicht so tragisch. Muß ich eben Mister Fries bitten, das Taxi für mich zu bestellen.«
    »Ein Besuch? Ich bringe dich hin, wenn diese Lümmel das Boot nicht beschlagnahmt haben.«
    »Das ist wirklich nicht nötig, Mutter.«
    »Mir macht es Spaß. Ich habe Lowell schon seit Wochen einen Flug versprochen. Oder dauert die Sache zu lange?«
    »Eigentlich nicht.« Die Ärztin mußte sich nicht an die örtlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. »Es ist knappe achthundert Meilen draußen.«
    »In zwei Stunden sind wir wieder da.« Los ging es, mit einem aufgeregt schnatternden Buster.
    Ihr Ziel war eine uralte Rakete, deren Steuerflossen man abgetrennt und zeltförmig wieder angeschweißt hatte, um mehr Wohnraum zu gewinnen. Hazel fand, daß die Behausung schäbig und verschlampt aussah – aber das taten viele der alten Schiffe hier draußen. Sie ging trotzdem nach drinnen, zog Lowell für eine Weile den Raumanzug aus und akzeptierte einen Beutel Tee. Der Patient, Mister Eakers, hatte das Bein geschient. Da seine Frau das Boot nicht bedienen konnte, hatte sich Dr. Stone zu dem Hausbesuch bereiterklärt.
    Während sie den Mann behandelte, erhielt sie einen Anruf. Sie kam mit besorgter Miene ins Wohnzimmer zurück. »Was gibt es?« erkundigte sich Hazel.
    »Mrs. Silva.

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