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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ganze Arbeit geleistet. Vergessen wir deshalb, daß ihr meinen Befehl mißachtet habt.«
    Castor zuckte mit den Schultern. »Die Idee stammte von Hazel selbst. Sie kommt in einer ihrer Serien vor. Weißt du, Kapitän Sterling mußte …«
    »Egal. Darüber wollte ich nicht mit euch sprechen. Es war auf alle Fälle eine schöne Leistung. Mit den herkömmlichen Suchmethoden hätten wir sie nie rechtzeitig gefunden. Ihr seid zwei intelligente junge Männer – wenn ihr euch Mühe gebt. Aber ihr habt euch nicht früh genug Mühe gegeben – nicht bei den Kreiseln.«
    »Aber, Paps, wir hatten doch keine Ahnung …«
    »Genug.« Er griff nach seinem Gürtel. Die Zwillinge bemerkten, daß er einen altmodischen Lederriemen trug. Ihr Vater nahm ihn ab. »Das hier hat eurem Urgroßvater gehört. Er gab ihn eurem Großvater, und der wiederum gab ihn mir. Ich weiß nicht, wie weit er zurückreicht, aber man könnte sagen, daß die Stone-Familie darauf gegründet wurde.« Er machte eine Schlinge und schlug sich damit leicht über die Handfläche. »Alle von uns verknüpfen sehr zärtliche Erinnerungen damit – nur ihr beide nicht.«
    Castor fragte: »Willst du uns damit verhauen, Paps?«
    »Sollte ich nicht?«
    Castor sah Pollux an, seufzte und trat vor. »Ich zuerst, ich bin der ältere.«
    Roger ging an eine Schublade und legte den Gürtel hinein. »Ich hätte ihn vor zehn Jahren benützen sollen. Jetzt ist es zu spät.« Er schloß die Schublade.
    »Wirst du uns nicht verhauen?«
    »Ich hatte niemals die Absicht.«
    Die Zwillinge sahen einander an. »Uns wäre es aber lieber.«
    »Viel lieber«, fügte Pollux hinzu.
    »Das weiß ich. Auf diese Weise wäre die Sache für euch erledigt. Aber ihr müßt mit der Last leben. So machen es die Erwachsenen.«
    »Aber, Paps . « .
    »Zurück in eure Kabine, Sirs.«
     
    *
     
    Als es für die Moostöter Zeit wurde, nach Ceres zu starten, wurde die Familie Stone von der ganzen Gemeinde verabschiedet. Charlie, frisch gebadet, heulte öffentlich. Bürgermeister Fries hielt eine Rede und überreichte ihnen eine Rolle, die sie alle zu Ehrenbürgern von Rock City machte. Roger Stone wollte ebenfalls eine Rede halten, blieb aber vor Rührung stecken. Meade sang noch einmal für alle Anwesenden, diesmal nicht von Werbetexten unterbrochen. Zehn Minuten später war die Moostöter unterwegs.
    Das Schiff wurde in einer Parkbahn um Ceres gelassen. Hazel, der Kapitän und Meade ließen sich von der Fähre nach Ceres City bringen – der Kapitän, um ihr Kernmaterial gegen bereits eingeschmolzenes und gereinigtes Metall einzutauschen, Hazel aus unerfindlichen Gründen und Meade, um sich die Gegend anzusehen. Dr. Stone blieb wegen Lowell daheim – die Fähre war nicht gerade bequem für ein kleines Kind.
    Die Zwillinge standen immer noch unter Arrest.
    Als Meade zurückkam, versicherte sie ihnen, daß sie nichts versäumt hätten. »Wie Luna City, nur kleiner und enger. Macht überhaupt keinen Spaß.«
    »Sie hat recht«, fügte Roger hinzu. »Nehmt es also nicht tragisch. Unsere nächste Landung ist ohnehin auf Luna City.«
    »Oh, wir haben uns ja nicht vorgedrängt«, sagte Castor steif.
    Roger Stone grinste. »Mich könnt ihr nicht täuschen. Aber in ein paar Wochen geht es nun endgültig heim. Irgendwie tut es mir leid. Es waren doch zwei schöne Jahre.«
    »Sagtest du ›heim‹, Paps?« fragte Meade plötzlich. »Ich habe immer das Gefühl, daß wir im Schiff daheim sind. Wir gehen zurück nach Luna, aber wir bringen die Heimat mit.«
    »Wie? Irgendwie hast du recht. So habe ich die Sache noch nicht betrachtet.« Er tätschelte die Schiffswand. »Was meinst du, Mutter?«
    Hazel war ungewöhnlich schweigsam gewesen. Nun sah sie ihren Sohn an. »Oh, sicher. Natürlich.«
    »Was hast du denn in der Stadt gemacht. Hazel?« fragte Dr. Stone.
    »Ich? Nicht sehr viel. Ein paar alte Freunde besucht und die nächsten Episoden aufgegeben. Übrigens, Roger, die nächste Serie kannst du dir wieder ausdenken.«
    »Wie? Was war das, Mutter?«
    »Du hast richtig gehört. Ich gebe die Serie wieder an dich ab.«
    »Gut – aber weshalb?«
    »Hm, ich weiß auch nicht, wie ich es sagen soll.« Sie wirkte verlegen. »Hört mal – wäre es schlimm für euch, wenn ich die Moostöter verlassen würde?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich könnte mit der Wellington zur Helena von Troja gebracht werden. Der Kapitän der Wellington hat sich bereiterklärt, weil er ohnehin Reaktionsmasse abliefern muß. Die Helena ist

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