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Die Trantüten von Panem

Die Trantüten von Panem

Titel: Die Trantüten von Panem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Harvard Lampoon
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bedeutet es, dass es dir gut geht. Ist sie gelb-rot kariert, eile ich dir zu Hilfe.«
    Radi kichert und gibt einen erderschütternden Furz von sich – ihr Zeichen, dass ich mich auf den Weg machen soll. Ich laufe zum Prollhorn in der Mitte der Arena, wo die Kompetenztribute ihren riesigen Lebensmittelvorrat lagern.
    Als ich das Lager erreiche, verstecke ich mich hinter einer gut gepolsterten American-Football-Torstange und sehe mich um. Das Camp ist ungefähr so groß wie ein Football-Spielfeld und sieht auch genauso aus. Überall liegen Plastikbecher verstreut – das sind wohl die Überreste von Gerds Geburtstagsbesäufnis. Er und seine Kumpane üben sich gerade im Hundert-Meter-Sprint. Ich entdecke den Provianthaufen. Er ist riesig und besteht nur aus dem Besten vom Besten.
    Ich ringe nach Luft. Jemand hat es bereits auf ihren Proviant abgesehen. Mopsgesicht! Die Lebensmittel sind garantiert streng bewacht, aber Mopsgesicht hüpft und tanzt vor aller Augen auf den Proviant zu, bis sie davorsteht. Die Kompetenz-Tribute sind so sehr auf ihr Wettrennen konzentriert, dass sie das Mädchen gar nicht bemerken. Sie zieht ein Päckchen Kaugummi unter diversen Brotlaiben, Keksschachteln und Wasserflaschen hervor, ehe sie gemütlich zurück in den Wald schlendert.
    Ich gehe meinen Plan noch einmal durch, als schrille Musicalmelodien plötzlich die coole John-Mayer-Playlist des Kompetenzteams übertönen. Die Tribute aus dem Theater-Distrikt sind im Anmarsch und stimmen ein Lied mit der Melodie von »Gee, Officer Krupke« aus der West Side Story an:
    Dies eine musst du verstehen, oh liebes Panemland,
    Diese Spiele liegen nicht in deiner Hand.
    Gerd hat einen American-Football, der Rest kein Essen.
    Oh nein, wer wohl gewinnt bei diesem Kräftemessen.
    Oh liebes Panem, wir sind in die Knie gezwungen,
    Von den Neurotoxinen der LSBienen, euren Erfindungen,
    Unsere Sicht ist verschwommen, die Zunge schmeckt wie Scheiß,
    Oh liebes, gutes Panemland, du erhältst den ersten Preis!
    Die Kompetenztribute blicken von ihrem nachmittäglichen Training auf. Gerd schnappt sich seinen stählernen American-Football und fordert die anderen auf, ihm zu folgen. Mordlüstern machen sie sich auf den Weg.
    Jetzt bin ich dran – ihr Lager ist unbewacht. Ich sprinte über die gesamte Länge des Spielfelds.
    BAWOMM BAWOMM. BAWOMM BAWOMM . Zweimal ertönen die traurigen Posaunen in der Ferne. Einmal für jeden Tribut aus dem Theater-Distrikt. Ich lächle in die nächste Kamera und sage: »Heute Abend wird es keine Zugabe geben.« Überzeugt von meinem großartigen Auftritt füge ich hinzu: »Die Show ist vorbei.« Da fallen mir noch die genialen Worte ein: »Das war wohl der letzte Vorhang für Distrikt 10.« Ehe ich endgültig weitergehe, kann ich mir eine allerletzte Bemerkung nicht verkneifen: »Den endgültigen Applaus werden sie bei ihrer Beerdigung hören.«
    Zufrieden mit meiner Vorstellung mache ich mich auf, den Proviant der Kompetenz- Tribute zu zerstören. Ich weiß auch schon wie: Ich beiße von all den Köstlichkeiten einmal ab, ehe die Kompetenz-Tribute zurückkommen. Hastig mache mich an die Arbeit. Ich beiße in rohe Steaks, lebendige Hühner und Kuchen. Irgendwann bin ich auf den Geschmack gekommen und will gar nicht mehr aufhören!
    Als ich mich durchgebissen habe, stecke ich rasch zwei Schokoriegel für Radi in die Tasche und verstecke mich hinter einem Baum. Ihr wird es nichts ausmachen, dass ich die Riegel bereits angebissen habe. Außerdem sollte sie in ihrem Alter sowieso noch keine Schokolade essen.
    Ich bin so satt. Möglicherweise sollte ich mich erst einmal ausruhen oder gleich hinter diesem Baum einfach in ein Fresskoma fallen. Ja, das wäre cool. Unter dem Baum ist es unglaublich gemütlich. Ich übergebe mich und gleite dann sanft in den Schlaf.

1 0
    Ich erwache zu den Grunzgeräuschen der Kompetenz-Tribute. Kantkiss 1, Kompetenz-Team 0 – zumindest bis jetzt. Ich trete aus meinem Versteck hinter dem Baum direkt in mein Erbrochenes. Das ist eine wirklich gute Tarnung. Dann spioniere ich das Lager aus. Gerd bläst in seine Pfeife und signalisiert eine Auszeit. Ich jogge zu ihnen hinüber, um der Teambesprechung beizuwohnen, erinnere mich aber gerade noch rechtzeitig: Kantkiss, das ist nicht dein Team!
    Gerd bebt vor Zorn. Selbst seine Leute um ihn herum scheinen vor Wut zu zittern. Wie der Zufall es will, brüllt Gerd so laut er kann. Sonst würde ich auch nichts verstehen. Es ist wirklich schrecklich, wie viele

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