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Die Trantüten von Panem

Die Trantüten von Panem

Titel: Die Trantüten von Panem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Harvard Lampoon
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Frau heranwachsen, die sich ihrer schwierigen Lage rational stellen könnte.
    »Also gut, ich muss jetzt gehen«, unterbricht er meine Überlegungen. »Man hat mich schließlich nur für einen Nachmittag bezahlt.«
    »Vaterfigur!«, rufe ich ihm hinterher, als er zurück in den Rucksack klettert.
    »Ich liebe dich, Kantkiss.« Er küsst mich auf die Stirn und schließt dann den Reißverschluss. »Und hör bitte mit dem Töten auf.«
    Und dann, genauso schnell, wie er in mein Leben getreten ist, verschwindet meine Vaterfigur auch wieder. Tränen laufen mir über die Wangen, als ich mich erneut auf den Weg zur Höhle und zu Pita mache. Irgendwo sehe ich ein kleines Reh, das eine Blume mit seiner Schnauze pflückt, und schon geht es mir wieder besser.
    Als ich vor der Höhle stehe, sehe ich mich nach Pita um. Alles ist noch genau so, wie ich es hinterlassen habe, selbst das Feuer brennt noch. Das Quartett spielt noch immer. Neben den Musikern steht ein riesiger Apfelkuchen. Der Höhleneingang ist nicht getarnt, damit die Luft darin gut zirkulieren kann. Ich überlege, was hier wohl passiert sein kann und beiße gierig in den Kuchen.
    »Aua!«, ruft der Kuchen. Pita hat es wieder einmal geschafft, sich hervorragend zu verstecken.

1 3
    Pita verschlägt es fast den Atem, als ich ihm von den schrecklichen Vorgängen beim Buffet berichte. »Es gab Rucksäcke, und Haudrauf war auch da«, erzähle ich.
    »Hm«, meint Pita.
    »Und jetzt ist er tot«, füge ich hinzu.
    »Merkwürdig.«
    Es folgt eine peinliche Stille in unserer Unterhaltung. Ich habe nichts dagegen und will mich schon abwenden, doch Pita ist nicht umsonst ein echter Meister des Small Talk. »Wieso heißt Haudrauf eigentlich so? Weißt du das?«, fragt er ernsthaft und scheint interessiert zu sein.
    Ich beuge mich zu ihm und küsse ihn. Diesmal, weil ich es tatsächlich will. Es fühlt sich gut an, und ich ergreife instinktiv eine seiner Brüste, um sie zärtlich zu massieren. Pita stöhnt leise auf und hebt den linken Fuß, dann dreht er seinen runden, teigigen Kopf. Er will, dass ich seinen Hals küsse. Just in diesem Augenblick erscheint ein Fallschirm vor dem Höhleneingang.
    Damit ist der zauberhafte Moment unterbrochen. Pita schreckt vor mir zurück und bedeckt empört seine Brüste, während ich aus der Höhle trete, um Edelkitschs neuestes Geschenk zu inspizieren. Es handelt sich um eine Schachtel runder, flacher, in Folie eingeschweißter Süßigkeiten. Ich reiße die Folie auf und merke zu meinem Entsetzen, dass es gar keine Süßigkeiten sind! Stattdessen halte ich eine Schachtel mit glitschigen Ballons in der Hand. Rutschige Ballons! Was zum Teufel hat sich Edelkitsch dabei gedacht, uns in Zeiten des Hungers glitschige Ballons zu schicken. Dennoch blase ich sie auf und schmücke die Höhle damit, bis es so aussieht, als ob ich Geburtstag hätte. Nach den allabendlichen Verkündungen schlafe ich zu den Jazzklängen ein.
    Ich erwache von dem Geruch Pitas morgendlicher Fürze und öffne die Augen. Als ich aus dem Höhleneingang blicke, werde ich von einer grauen Nebelwand begrüßt, und das Plätschern leichten Nieselregens dringt an mein Ohr. Die Jury hat sich dieses Wetter wahrscheinlich ausgedacht, um uns zu quälen. Je weniger Sonne wir bekommen, desto schneller werden die Ersten an jahreszeitlich bedingter Depression leiden. Das ist die einzig vernünftige Erklärung.
    »Wird die Jury uns denn nie in Frieden lassen?«, frage ich Pita.
    Er starrt mich an und fängt wie wild zu blinzeln an. Zu Hause, wenn wir über etwas reden wollen, uns aber Sorgen machen, dass uns die Friedensengel belauschen könnten, blinzeln wir uns gegenseitig an, um miteinander zu kommunizieren. Wenn man langsam und normal blinzelt, bedeutet das, alles ist in Butter. Doch wenn man schnell blinzelt, heißt das, man will etwas Brisantes sagen wie: Hendl für alle, sonst gibt’s Krawalle! oder Gegen Staat und Kapital – Alles für alle überall! Vielleicht will Pita mir etwas mitteilen, das nur für unsere Ohren bestimmt ist. »Gibt es etwas, was du mir sagen möchtest?«, erkundige ich mich. »Ist dir vielleicht noch ein Witz über Kameramann Pedros riesigen Leberfleck eingefallen?«
    »Nein«, flüstert Pita mir zu. »Ich bereue es sehr, seine Gefühle verletzt zu haben. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich große Angst habe, wenn du nicht in meiner Nähe bist. Ich möchte heute mit dir jagen gehen.«
    Während Pita voll Sorge, ich könnte ihm nicht genügend

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