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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ende der USA. „Wie wäre es damit: Solltest du dich jemals entschließen, auf die andere Seite der Kamera zu wechseln, mache ich dich in kürzester Zeit zum Star.“
    „Was für ein abgedroschenes Klischee!“, stöhnte David, musste sich aber ein Lachen verkneifen.
    „Du bist sehr anspruchsvoll. Ich könnte zugeben, dass du vielleicht – nur vielleicht! – ein ganz angenehmer Begleiter bist. Du bist nicht extrem hässlich, und man merkt, dass du einen Funken Verstand hast.“
    „Das war auch nur mäßig freundlich, A. J.“
    „Nimm es als Kompliment, oder lass es.“
    „Das Experiment erreicht jetzt die zweite Stufe. Du darfst einen Abend mit mir verbringen und dich selbst davon überzeugen, dass ich ein angenehmer Begleiter bin.“
    „Wie stellst du dir das vor? Ich kann hier nicht alles stehen und liegen lassen, nur um in Pennsylvania einen Test zu machen.“
    „Mitte nächster Woche bin ich zurück.“
    A. J. zögerte, doch dann entschied sie, ihrem Gefühl zu vertrauen. „Nächste Woche feiert Double Bluff Premiere. Am Freitag. Der Hauptdarsteller, Hastings Reed, ist einer mei ner Kli en ten. Er ist fest da von über zeugt, für den Oscarnominiert zu werden.“
    „Sind wir schon wieder beim Geschäftlichen, A. J.?“
    „Zufällig habe ich zwei Premierenkarten für Freitag. Du bist für das Popcorn zuständig“, fuhr sie fort, ohne auf seinen Einwand einzugehen.
    Ihre Einladung überraschte ihn. „Ist das eine offizielle Verabredung?“, fragte er betont beiläufig, nachdem er den Hörer in die andere Hand genommen hatte.
    „Übertreib’s nicht, Brady!“
    „Ist es dir recht, wenn ich dich Freitag abhole?“
    „Um acht.“ Insgeheim fragte sie sich, ob es ein Fehler war. „Es ist spät. Ich denke, du solltest jetzt endlich schlafen gehen.“
    „Aurora?“
    „Ja?“
    „Sag mir irgendetwas Nettes, an das ich denken kann, bevor ich einschlafe.“
    „Gute Nacht, Brady.“
    Kurzerhand beendete A. J. das Gespräch, doch dann saß sie noch lange regungslos da, das Telefon im Schoß. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, sich mit ihm zu verabreden? Eigentlich hatte sie vorgehabt, die Premierenkarten zu verschenken und sich den Film erst anzusehen, wenn der erste Ansturm abgeebbt war. Der Presserummel auf Premierenfeiern war ihr ein Gräuel. Es war verrückt, einen Abend ganz offiziell mit David Brady zu verbringen. Verrückt und gefährlich.
    Wann hatte sie es sich zum letzten Mal erlaubt, einen Mann nahe an sich heranzulassen? Vor mindestens einer Million Jahren, überlegte sie seufzend. Und es hatte ihr nichts eingebracht außer einer traurigen und verletzenden Enttäuschung. Aber schließlich war sie kein Teen agermehr, sondern eine erfolgreiche, selbstbewusste Frau, die es mühelos mit zehn David Bradys am Verhandlungstisch aufnehmen konnte. Doch war sie auch einem einzelnen gewachsen – noch dazu bei einem privaten Treffen? Wenn sie ehrlich war, hatte sie da große Zweifel.
    Seufzend streckte sie sich wohlig, bis ihr Blick auf den Wecker fiel. Erschrocken sprang sie aus dem Bett und rannte ins Bad. Dieser verdammte David Brady! Seinetwegen kam sie jetzt hoffnungslos zu spät.

5. KAPITEL
    A m Frei tag morgen kaufte sie sich ein neu es Kleid. A. J. sagte sich, sie als Agentin des Hauptdarstellers müsse schließlich bei der Premiere in Hollywood ein besonders schickes Outfit tragen und könne nicht auf ihre klassischen Kostüme zurückgreifen. Doch das Kleid, das sie aussuchte, passte nicht zu der strengen, kühlen A. J., sondern zu der weichen, weiblichen Aurora.
    Fünf Minuten ehe David sie abholen wollte, stand sie vor dem Spiegel und musterte kritisch das Ergebnis ihres Einkaufsbummels. Kein bürotaugliches Kostüm mit Bleistiftrock und kurzem Blazer dieses Mal. Aber vielleicht hätte sie nicht ganz so extrem in die andere Richtung gehen sollen.
    Zum Glück war es wenigstens schwarz. Schwarz war praktisch, unauffällig, nicht zu schrill und immer modern. Sie drehte sich nach rechts, dann nach links, betrachtete sich von Kopf bis Fuß. Vermutlich wäre es klüger gewesen, ein etwas klassischeres Modell zu wählen als dieses eng anliegende, schulterfreie Kleid aus schimmernder Seide, das praktisch keinen Zentimeter ihres Rückens bedeckte. Um es klar zu sagen: Dieses Kleid war aufreizend. Von der Seite betrachtet war es geradezu skandalös. Warum nur war ihr das nicht gleich in der Umkleidekabine der Boutique aufgefallen? Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie es durchaus

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