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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Büro sein“, machte sie einen neuerlichen Versuch.
    „Dann müssen wir früh aufstehen.“ Lächelnd senkte er den Kopf und küsste ihre rosigen Lippen. „Wir werden sowieso nicht viel Schlaf bekommen, befürchte ich.“
    Alles in ihr sehnte sich nach seiner Berührung. Aber Sehnsucht macht schwach, rief sie sich ins Bewusstsein. Und Schwäche war etwas für Verlierer. „Ich verbringe meine Nächte grundsätzlich nicht mit Männern.“
    „Mit mir wirst du es tun.“ Wieder ließ er seine Hand über ihren Körper gleiten und fuhr mit den Fingerspitzen spielerisch über ihren Hals.
    Wenn sie schon verlieren würde, dann wollte sie wenigstens bis zum Schluss kämpfen. „Warum sollte ich?“
    Mühelos hätte er sie mit wortlosen, verlockenden Argumenten überzeugen können, das wusste er. Aber es machte ihm Spaß, sie zu reizen. „Wir sind noch nicht annähernd fertig miteinander, Aurora. Nicht annähernd“, wiederholte er.
    Und er hatte recht. Längst hatte eine neue Welle der Leidenschaft von ihr Besitz ergriffen, und nichts wäre ihr lieber gewesen, als sich einfach treiben zu lassen. Aber sie wollte sich nicht so einfach umschmeicheln und verführen lassen. Diese Nacht würde nach ihren Regeln ablaufen, beschloss A. J. Nur dann konnte sie sich darauf einlassen. „Lass meine Hände los, Brady.“
    Energisch hatte sie ihr Kinn gereckt, der Ausdruck in ihren Augen duldete keinen Widerspruch, die Stimme warkühl und fest. Sie ist tatsächlich unberechenbar, dachte er amüsiert, während er den Griff um ihre Handgelenke lockerte und wartete, was sie als Nächstes tun würde.
    Als sie die Hände hob und langsam über sein Gesicht strich, hielt sie seinen Blick fest. Kaum sichtbar huschte ein Lächeln über ihre Lippen. War es herausfordernd oder nachgiebig? Es spielte keine Rolle.
    „Hast du etwa geglaubt, du machst heute Nacht überhaupt ein Auge zu? Da hast du dich geirrt, Brady!“ Sie zog seinen Kopf zu sich hinunter und küsste ihn leidenschaftlich.
    Es war noch dunkel im Zimmer, als A. J. erwachte. Nur ein leichter Lichtschein sickerte durch den Spalt zwischen den schweren Vorhängen. Wohlig reckte sie sich und dehnte ihre schmerzenden Muskeln, in denen die anstrengende Nacht ihre Spuren hinterlassen hatte. Im Halbschlaf tastete sie nach dem Wecker auf ihrem Nachttisch, um zu sehen, wie spät es war. Doch ihre Hand griff ins Leere.
    Natürlich konnte sie den Wecker nicht finden! Schließlich war sie nicht in ihrer Wohnung, sondern meilenweit entfernt von der Stadt. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass das Bett neben ihr leer war. Wo war David? Und wie lange hatte sie geschlafen? Entschlossen stand sie auf.
    Es hätten Tage oder Wochen sein können, die sie hier verbracht hatte. A. J. hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Aber jetzt war sie allein und musste endlich ihren Verstand wieder benutzen.
    Sie hatten einander bis zur völligen Erschöpfung geliebt, wieder und wieder. A. J. hatte nicht geahnt, dass so etwas möglich war. Noch nie hatte sie sich so verzweifelt, so wild und hemmungslos einem Mann hingegeben.
    Es war wie ein Traum, und doch bewiesen die Spuren auf ihrer Haut, dass diese Nacht Wirklichkeit war. Noch immer spürte sie seine Hände, atmete seinen Duft. Aber jetzt musste sie das Erlebte abschütteln und wieder klar denken.
    Sie bereute nichts, denn alles, was sie gegeben hatte, war freiwillig und voller Lust gewesen. Vielleicht hatte sie ihre eigenen Regeln gebrochen, aber das hatte sie ganz bewusst getan. Doch jetzt begann ein neuer Tag, und da war es wichtig, wieder kühl und geschäftsmäßig aufzutreten.
    Suchend sah A. J. sich im Schlafzimmer um und griff, als sie kein anderes Kleidungsstück fand, nach Davids Bademantel. Diese Nacht würde sich nicht fortsetzen lassen. Sie hatten wunderbaren Sex gehabt, und sie hatten ihn beide genossen. Sich einzubilden, es sei mehr gewesen, wäre ein großer Fehler.
    Einen Moment lang vergrub sie ihr Gesicht in dem weichen Stoff und sog den Duft von Davids Aftershave ein. Dann band sie den Gürtel, streckte sich entschlossen und ging die Treppe hinunter.
    Das Wohnzimmer lag noch im Dunkeln, doch durch die großen Fenster sickerte das erste Tageslicht herein. Mit dem Rücken zu ihr stand David an der Glasfront und schaute hinaus. Er hatte bereits Feuer im Kamin gemacht, knackend verbrannten die duftenden Holzscheite. Als sie ihn sah, spürte A. J. sofort, dass die Nähe zwischen ihnen unwiederbringlich vergangen war. Es dauerte einen Moment, ehe sie

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