Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin
ob sie verebbten oder mit der Flut davongetragen wurden, konnte niemand vorhersehen. Sich jemandem ganz zu öffnen war immer ein Risiko, das wusste sie. Doch es war auch spannend. Und noch während sie darüber nachdachte, überwältigte sie die Leidenschaft, bis sie sich mit einem zustimmenden Seufzen seinen Zärtlichkeiten hingab.
Es ist nur Leidenschaft, sagte A. J. sich. Das Verlangen, das in ihr wuchs, hatte nichts zu tun mit ihren Träumen, Hoffnungen und Wünschen. Es war schlichtes Begehren, dem sie nicht widerstehen konnte. Und für heute Nacht,nur eine einzige Nacht, würde sie sich davon verführen lassen.
Er spürte, wie sie ihre Gegenwehr aufgab. Doch sie wurde nicht schwach und fügsam, sondern begegnete ihm mit einem Hunger, der ebenso drängend war wie seiner. Dies würde keine langsame Verführung werden, kein behutsames Liebesspiel, sondern ein kraftvolles Kräftemessen voll ungezähmter Leidenschaft. Sie wussten es beide, und sie wollten es so.
Ungestüm öffnete er den Morgenmantel, der ihren Körper umhüllte, und ließ ihn über ihre nackten Schultern gleiten. Mit hungrigen Lippen fuhr er über ihre Wangen und glitt über ihren Hals. Er wollte sie quälen, wollte ihre Lust beherrschen, aber sie war ihm ebenbürtig. Warm und sanft spürte sie seine Zunge auf ihrer Haut, und sie erschauerte wohlig. Doch sie wollte ihm das Feld nicht überlassen, öffnete hastig die Knöpfe seines Hemdes und riss es ihm vom Körper.
Mit den Handflächen erforschte sie seinen breiten Brustkorb, fühlte die glatte, seidige Haut seines Rückens, das Spiel seiner Muskeln, männlich, stark, hart. Voller Genuss atmete sie seinen Duft, der wilde Leidenschaft versprach. Als sie merkte, wie er unter ihrer Berührung erzitterte, steigerte es ihr Verlangen noch. Sie wollte, dass er die Kontrolle verlor.
Das Bett war ihr Schlachtfeld. Die Decke war weich und warm, die Luft trug einen milden Hauch des Frühlings, aber sie nahmen es nicht wahr. Ihr Kampf war voller Lust und Kraft, rücksichtslos und besitzergreifend. Er zog sie ganz aus und hielt ihre Hände fest, damit sie ihn nicht länger reizen konnte. Doch sie benutzte ihre Lippen, ihre Zunge als Waffen und brach te ihn an den Rand der Selbstbeherrschung. Überall, wo David sie berührte, hinterließ er eine heiße Spur des Verlangens. Stöhnend bog sie sich ihm entgegen. Sie wollte ihn, dennoch konnte sie ihm nicht die Führung überlassen.
David hatte nicht geahnt, dass eine Frau ihn so sehr an seine Grenzen bringen konnte. Sie war schlank und biegsam und ebenso ausgehungert nach Liebe wie er. Sie war nackt, aber nicht verletzlich. Sie war leidenschaftlich, aber nicht stürmisch. Das Mondlicht ließ ihre Haut schimmern, ihr Haar glänzte golden. Mit sanften Händen glitt sie über seinen Körper, die Berührung ließ ihn erschauern; er wusste, sie wollte mehr. Als sie seine Hose öffnete, schien sein ganzer Körper zu pochen vor Verlangen. Ehe er reagieren konnte, war sie schon über ihm, und er genoss es.
Er hatte geahnt, dass sie eine leidenschaftliche Frau war, doch darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Sie war verlockend, sinnlich, gierig. Aufstöhnend fuhr er mit den Händen durch ihr seidiges Haar, zog sie an sich und küsste sie.
Das ist kein Traum, dachte sie benommen, als sie seine Lippen auf ihren spürte und seine Hände erneut von ihrem Körper Besitz ergriffen. Kein Traum konnte jemals so intensiv sein. Noch während sie versuchte, die Kontrolle zu behalten, rollte er sich mit ihr auf die andere Seite des Bettes und drang mühelos in sie ein. Keuchend bog sie sich ihm entgegen, während eine Woge der Erregung sie mitriss. Ihre Kräfte und ihr Begehren vereinten sich, und sie stillten ihren Hunger aneinander.
Müde, wohlig und satt lagen sie später eng umschlungen beisammen. Sie waren beide besiegt.
A. J. war kurz eingeschlafen. Als sie wieder erwachte, schien der Mond di rekt ins Zim mer. Sie fühl te sich aus geruht,ihr Verstand war hellwach. Gerührt nahm sie wahr, dass David sein Gesicht in ihrem Haar vergraben hatte. Sein Atem ging gleichmäßig und ruhig. Im Schlaf hatte sie ihre Arme um ihn geschlungen und sich dicht an ihn gekuschelt. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, sich von ihm zu lösen und sich ohne viele Worte aus dem Haus zu stehlen. Doch sie konnte sich nicht dazu überwinden.
Wir hatten eine leidenschaftliche Nacht zusammen, doch es bedeutet nichts, sagte sie sich. Nur Lust, keine Liebe. Und jetzt war es Zeit zu gehen. Aber ihr
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