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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht lange genug her.“
    „Das Fleisch war nicht besonders gut“, gab er zu. „Ich habe den Metzger gewechselt.“
    „Das sagen sie alle“, lachte sie und dachte an das verkohlte Steak beim letzten gemeinsamen Grillen. „Viel Spaß, Abe! Und kümmere dich bitte um Forrester.“
    „Natürlich. Soll ich abschließen?“
    „Nein, ich bleibe noch länger.“
    „Und falls du meinen Grillkünsten doch noch eine Chance geben willst, komm einfach vorbei.“
    „Danke.“ Als er gegangen war, versuchte A. J. erneut, sich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren. Aus den anderen Büros hörte sie, wie ihre Mitarbeiter nach und nach Feierabend machten. Türen öffneten und schlossen sich, kurze Gespräche und heiteres Lachen erklangen auf dem Flur.
    Längere Zeit stand David schon in der Tür und beobachtete sie. Während alle anderen nach draußen drängten, um das Wochenende zu genießen, saß sie unermüdlich an ihrem Schreibtisch und arbeitete. Sei ne Müdigkeit, die ihnauf dem Flug von Chicago mehrmals fast übermannt hatte, war wie weggeblasen. Er betrachtete ihr schimmerndes Haar, das seidig über ihre Schultern fiel, und die schmale Kostümjacke, die so perfekt saß, dass sie keine einzige Falte warf. Schnell und gezielt machte sie ein paar Notizen, ihr Stift war edel, die schmalen Hände wirkten gepflegt. Auf dem Schreibtisch stand noch der Strauß, den er ihr vor seiner Abreise geschickt hatte. Das einzige Detail in ihrem Büro, das nichts mit der Arbeit zu tun hatte, stellte er fest. Als er die kleinen, farbenprächtigen Blumen betrachtete, lächelte er leicht, doch sobald er den Blick wieder auf A. J. richtete, erfasste ihn eine Woge des Verlangens.
    Am liebsten hätte er sie gleich hier, in ihrem akkuraten Büro, genommen. Unter dem maßgeschneiderten Kostüm verbarg sich ihre weiche, zarte Haut und ein Körper, den er begehrte. Er könnte einfach die Tür abschließen und sie lieben, bis seine Sehnsucht nach ihr, die ihn in den vergangenen Tagen schier verrückt gemacht hatte, gestillt war.
    Ahnungslos brütete A. J. weiter über ihren Akten und zwang sich zur Konzentration, wenn ihre Gedanken wieder einmal abschweiften. Sie musste sich mit den Verträgen auseinandersetzen, so trocken sie auch sein mochten. Für heiße Fantasien war jetzt keine Zeit. Sie reckte sich, massierte ihren Nacken und fragte sich, woher die Anspannung rührte, die sie schon seit geraumer Zeit empfand. Fast hätte sie geschworen, erotische Schwingungen lägen in der Luft. Doch das war natürlich albern.
    Plötzlich wurde es ihr klar. Sie wusste es, als wenn er etwas gesagt oder sie berührt hätte. Langsam legte sie den Stift zur Seite und blickte auf.
    In ihren Augen lag keine Spur von Erstaunen, als sie ihn ansah. Eigentlich hätte es ihn be unruhigen müssen, dass sieseine Gegenwart wahrgenommen hatte, ohne dass er sich bemerkbar gemacht hatte. Doch darüber wollte er später nachdenken. Jetzt kreisten seine Gedanken nur um A. J., die kühl und frisch hinter ihrem Schreibtisch saß, und er stellte sich vor, dass er sie bald in den Armen halten würde, wild und voller Leidenschaft.
    Wie gern wäre sie aufgesprungen und hätte sich in seine Arme gestürzt. Sie freute sich so sehr, ihn zu sehen! Aber natürlich gab sie der Versuchung nicht nach, es wäre kindisch gewesen. Stattdessen hob sie kaum merklich eine Augenbraue und setzte sich gerade. „Du bist zurück“, stellte sie fest.
    „Ja, und ich hatte das untrügliche Gefühl, dich ganz sicher hier zu finden.“ Er widerstand dem Impuls, sie einfach aus ihrem Stuhl zu reißen und in seine Arme zu ziehen. Er wollte sie nur halten, ihren Körper spüren und wissen, dass sie da war. Doch er steckte die Hände in die Hosentaschen und lehnte sich lässig an den Türpfosten.
    „Ein Gefühl?“, wiederholte sie lächelnd. „Vorahnung oder Telepathie?“
    „Logik“, erwiderte er trocken und trat näher heran. „Du siehst gut aus, Fields. Ausgesprochen gut.“
    Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und musterte ihn gründlich. „Du dagegen siehst ziemlich müde aus. War der Flug anstrengend?“
    „Zu lang.“ Er pflückte eine Blüte ab und drehte sie an ihrem dünnen Stängel hin und her. „Aber die Reise war erfolgreich.“ Ohne sie aus den Augen zu lassen, ging er um den Schreibtisch herum, setzte sich halb darauf und steckte ihr die kleine Blume hinter das Ohr. „Hast du heute Abend schon was vor?“
    Selbst wenn es so wäre, hätte sie alle Verabredungen,ohne mit der

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