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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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danke dir bei allem, was mir heilig ist.«
    ich lag minutenlang einfach da, meine finger krallten sich in die weiche humusschicht und begannen sie aufzugraben, und starrte zwischen den blättern hindurch auf die straße, die so unverhofft aus dem urwald aufgetaucht war. ich fühlte mich wie ein kind, das zum ersten mal in seinem leben eine straße sah und völlig gefangen war vom bunten treiben dort.
    »ist das ’ne völkerwanderung oder bin ich mitten in den ausverkauf geraten. eigentlich benötige ich auch dringend neue kleider. am besten ich schließe mich ihnen an, bevor sie alles leer kaufen. hoffentlich gibt’s ein gratisgetränk.«
    ein wahrer menschenstrom zog an mir vorbei, hunderte, ja vielleicht tausende passierten in diesen wenigen minuten mein versteck. alle waren sie in farbenprächtige gewänder gehüllt und schleppten riesige geflochtene körbe mit sich. einige von ihnen führten maultierähnliche tiere an gold- und silber verzierten zügeln, die beladen waren mit kisten aus holz, großen ton- oder glaskrügen und allerlei krimskrams.
    dazwischen watschelten gänse, an kurze leinen gebunden, die in den händen von kindern endeten, die darauf achteten, dass die tiere in diesem gewirr nicht verloren gingen. stapften in träger gelassenheit rinder mit weit ausladenden – ein meter fünfzig und mehr – hörnern mit goldschleifen und goldbändern geschmückt und extrem saubere, schwarze und schwarz-weiß gestreifte schweine. tänzelten, von einer seite zur anderen und wieder zurück, athletische pferde mit rot glänzendem fell und langen mähnen.
    es sah wirklich aus wie eine völkerwanderung.
    »scheinen verreisen zu wollen. eine gute idee, die verpflegung gleich mitzunehmen, bei den horrenden preisen an den urlaubsorten heutzutage. könnte aber auch sein, dass sie nur auf einen jahrmarkt wollen, um endlich ihren plunder loszuwerden und souvenirjagenden touristen etwas, oder etwas mehr, geld aus ihren taschen zu ziehen.«
    ich raffte mich endlich auf und trat auf die straße. nun erkannte ich auch ihr gewaltiges ausmaß. sie musste mindestens fünfzig meter breit sein und das war nur die »fahrbahn« in eine richtung. parallel, keine zwei meter entfernt von dieser, verlief eine zweite, genauso überfüllte in die andere richtung.
    »mann, das gefällt mir, an diesem ort fühle ich mich wohl. irgendwo in der nähe muss eine großstadt sein. ich freu’ mich schon auf ’nen hamburger und ’ne cola. hoffentlich nehmen die in dieser gegend auch schecks.«
    jetzt sah ich auch die ursache der lauten diskussion, die vorhin meine aufmerksamkeit erregt hatte. das ladegut eines der lasttiere war auf die straße gefallen und die eigentümer warfen sich nun verbale nettigkeiten an den kopf. vielleicht konnten sie sich auch nur nicht einigen, wer denn nun den mist wegräumen sollte.
    mir war’s egal. ich genoss das meer der hektischen, gereizten und gestressten masse, stürzte mich in den trubel, ließ mich einfach treiben. niemand beachtete mich oder stellte fragen. die anonymität der menge verschleierte meine anwesenheit.
    ich wurde gestoßen, beiseitegeschoben, ungeduldige drängten sich vor, fluchten, weil sie zu langsam vorwärtskamen. plärrende kinder, die endlich nachhause wollten. störrische maultiere oder was für tiere das auch immer sein mochten, machten es sich am straßenrand bequem und kauten zufrieden an der vegetation, ohne auch nur im geringsten auf ihre wütenden besitzer zu achten, die mit allen mitteln versuchten, sie zum weitertraben zu überreden.
    »fast wie zu hause. auf den morgendlichen stau ist eben immer verlass.«
    ich versuchte festzustellen, wohin die reise ging. hinter mir war nicht viel zu erkennen, die »autobahn« verlief in einer leichten rechtskurve, sodass ich dort nur meine geliebten bäume sah.
    weit vorne leuchtete so etwas wie eine stadtmauer in der aufgehenden sonne. im falle, dass meine hochrechnungscomputer noch richtig funktionierten, war sie auf jeden fall über zehn meter hoch. doch nicht die mauer erregte meine aufmerksamkeit, sondern eine gigantische, glattpolierte pyramide. sie überragte die mauer um das zehnfache, schimmerte wie ein überdimensionaler goldbarren in der sonne, dessen glanz noch von tausenden funkelnden edelsteinen verstärkt wurde.
    die prozession brachte mich näher an die stadt heran.
    die oberfläche der kupferfarbenen mauer war bedeckt von unzähligen gravuren märchenhafter gestalten und abscheulicher kreaturen. nachträglich waren die

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