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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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war draußen zu hören. meine bedienung ging zum zelteingang und brachte mir mein steak und den bestellten salat. mit welchem genuss ich diese mahlzeit, nach einem langen monat fischdiät, verzehrte, muss ich bestimmt nicht näher beschreiben. übrigens, als nachspeise gab’s eine obsttorte allerbester güte, sollte jeder mal kosten, der zufällig in diese gegend kommt.
    ich lag ausgestreckt, ermüdet vom essen, auf weichen teppichen, vergraben unter bergen von kissen. zarte, kundige frauenhände massierten meinen rücken.
    »bin ich vollgefressen, jetzt bräucht’ ich ein heißes bad und ein bett. gibt’s ein hotel in näherer umgebung?«
    meine masseurin wusste mit meinem geplapper nichts anzufangen. nun ja, sie wusste schon was damit anzufangen, nur konnte ich mich des eindrucks nicht erwehren, sie hatte mich falsch verstanden, sie begann nämlich, auch noch den rest ihrer ohnehin schon spärlichen bekleidung abzulegen.
    »oh, mann, mädchen, bitte lass’ das bleiben, sonst verliere ich meine beherrschung.«
    sie ließ sich nicht beirren, nahm wohl an, mein gerede wären anfeuerungsrufe. bald stand sie, nur noch mit einigen kettchen und ringen bekleidet vor mir.
    »was für ein körper.«
    ich schloss meine augen, tankte meine lungen mit sauerstoff und konzentrierte mich auf die singenden bohrer meines geliebten zahnarztes, auf abstürzende computerprogramme, auf das vor schadenfreude grinsende gesicht eines angestellten am auszahlungsschalter meiner bank.
    jetzt hatte ich mich wieder im griff.
    »komm’, zieh dich an. zeig’ mir lieber, wo ich ein hotel finde. dort werde ich ein bad nehmen, danach sehen wir uns die stadt an und dann ..., was wir dann tun werden, weiß ich nicht. wird sich schon was ergeben.«
    ich stürzte aus dem zelt und ging zum mädchenbesitzer, …, ich meine würstelbudenvater.
    »darf ich zahlen? nehmen sie schecks?«
    ich nahm einen aus meiner jackentasche und begann ihn auszufüllen. der mann sah mich nicht so an, als wäre er sehr überzeugt von meinem tun.
    »ja, seh’ ich auch. sind etwas dreckig von der langen reise, sind aber echt.«
    mir fiel ein, echt waren sie schon, doch waren sie auch gedeckt? gab es mein bankkonto überhaupt noch? wie sahen eigentlich heute die zahlungsmittel aus? waren schecks und bargeld überhaupt noch in mode oder wickelte man alle geschäfte über kreditkarten ab? könnte ja sein, man war wieder zum tauschhandel mit naturalien zurückgekehrt.
    »ok, keinen scheck. lieber bargeld. neuseeländische dollars?«
    auch jetzt war aus dem mienenspiel des mannes keine überschwängliche freude oder begeisterung herauszulesen.
    »österreichische schilling? ich winkte mit einigen hundertern, die ich in meiner jackentasche fand. zugegeben sie waren etwas ausgewaschen vom vielen regen und sicher auch ein wenig durch den missbrauch der jacke als fischnetz.«
    noch immer keine regung im gesicht meines gegenübers.
    irgendwo muss ich doch noch ein paar gute alte dollars haben. ich kramte in den seitentaschen meiner jacke und tatsächlich fand ich einige zerknitterte banknoten.
    »amerikanische dollars?«
    hatte ich da den ansatz eines lächelns im antlitz des budenbesitzers gesehen?
    »ja, die guten alten dollars. die sind immer und überall gern gesehen.«
    »wie viel? zehn?«
    »nicht? zwanzig?«
    »auch nicht. hm. wie steht heut’ der kurs?«
    »reichen dreißig?«
    »ok. ok. die bedienung war hervorragend. sehe ich ein. doch mehr als fünfzig geb’ ich dir nicht.«
    ich überreichte ihm das geld und verabschiedete mich. er nahm es zwar, doch sehr glücklich schien er mir nicht dabei.
    »halsabschneider. fünfzig dollar für ein steak. vielleicht hätte ich die nachspeise doch vernaschen sollen.«
    »was soll’s, ein hübscher anblick war’s allemal.«
    ich folgte der straße richtung zentrum.
    zwischen dem platz und der pyramide, es musste ein tempel sein – möglicherweise war es ja auch nur der gag eines findigen managers, der hier ein luxushotel für zahlungskräftige kunden, die gerne in der vergangenheit lebten, hingestellt hatte und, weil es im paket billiger war, noch eine stadt dazu, damit er an den billigtouristen gleich mitverdiente – war ein großer park angelegt worden.
    weitverzweigte bäche durchzogen ihn wie feine adern, speisten mit ihrem klaren wasser kunstvoll gestaltete teiche. neben den wasseradern verliefen schmale kieswege, die zum spaziergang einluden. dutzende brücken, jede für sich ein meisterwerk, verbanden die ufer der

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