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Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald Malfi
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Oberfläche mit fleckigen Bläschen darauf hindeutete, dass sie selbst gewaschen werden sollte. Während ich die Blutkruste von Hand und Arm wischte sowie die roten Schlangenlinien entfernte, die vom linken Nasenloch hinunter über Lippen und Kinn verliefen, hörte ich die beiden Beamten auf dem Gang murmeln. Ihre Kommunikation war brüsk. Ich verstand nur einzelne Fetzen der Unterhaltung. Glaubte jedoch sicher, Adams Namen gehört zu haben. Indem ich mich dichter vor den schmierigen und verspritzten Spiegel beugte, betupfte ich die glänzende, frische Blessur an der Seite meiner Stirn.
    Nun, da sich die Tür zu Strohmans Büro hinter mir schloss, war ich nicht unbedingt ein neuer Mensch, fühlte mich aber wenigstens nicht mehr wie ein Landstreicher, den man wegen Herumlungerns aufgelesen hatte.
    »Also gut«, sprach Strohman in den Hörer. Er wies auf den einzigen anderen Stuhl im Raum, der vor seinem Schreibtisch stand. »Danke, Rich … Yeah, kein Problem. Sicher … Grüß Maureen von mir … Genau. Du auch.«
    Gerade als ich Platz nahm, legte er auf. Ich drückte immer noch das Notizbuch an meine Brust, meine beiden Füße standen fest auf dem Boden. Ich hatte einen plötzlichen Rückblick, von meinem Verhör durch Detective Wren zwanzig Jahre zuvor – wie ich zitternd mit einem Handtuch über meinen schmächtigen Schultern auf einer Bank am Fluss gesessen und schluchzend versucht hatte, so gut ich konnte zu erzählen, was passiert war. Grillen tauchten vor mir im sommerlich hohen Gras auf, und Stechmücken waren um meine Ohren geschwirrt. Wren hatte sich mir zugewandt und mich an der Schulter festgehalten, dabei sehr leise und sehr lethargisch gesprochen. Ich muss sagen, es ist ihm schwergefallen behutsam zu sprechen, selbst wenn sie ihn für so etwas ausgebildet hatten, ich war mir sicher, es war eine harte Prüfung für ihn.
    »Travis«, sagte Strohman, »ich heiße Paul. Ich bin der Chef hier unten. Ich arbeite mit Ihrem Bruder zusammen.«
    »Ich weiß, wer Sie sind.«
    Er blieb unbeeindruckt. »Schöne Schramme haben Sie da.«
    »Sie sollten den anderen mal sehen.«
    »Richtig.« Ich merkte, dass er nicht nur die farbenfrohe Schwellung an meiner Schläfe beäugte, sondern auch die Matschflecke an meinen Klamotten sowie mein wirres Haar. Er nahm den Hörer auf und tippte eine dreistellige Nummer ein. »Hey Mae, bringen Sie uns Kaffee rein, ja? Danke.« Dann hängte er auf. »Sie sehen aus, als könnten Sie einen gebrauchen.«
    »Weshalb haben Sie mich herbringen lassen? Wieso wissen Sie, wer ich bin?«
    »Das kann ich Ihnen sagen: Ich verbrachte den gestrigen Morgen damit, David Dentman eine Anzeige wegen Belästigung gegen Sie auszureden«, antwortete er nüchtern.
    Mein Lachen tönte wie das Krächzen eines seltsamen Vogels. »Machen Sie Witze? Gegen mich?« Obwohl es wehtat, tippte ich mit zwei Fingern gegen den geschwollenen Wulst an meiner Stirn. »Er hat mich so fest geschlagen – ich denke, Sie finden noch seine DNA auf meiner Schädelplatte.«
    Strohman lehnte gelassen im Stuhl und sah ziemlich gelangweilt aus. »Er kam Feuer und Schwefel schnaubend herein und behauptete, Sie hätten sein Haus in West Cumberland ausfindig gemacht und seine Schwester mit Erinnerungsstücken an ihren gestorbenen Sohn drangsaliert. Er sagte, Sie schrieben ihr irgendeine Horrorstory in ein Heft, in der die beiden als Geistesgestörte dastünden.«
    Er fragte nicht, ob dies der Wahrheit entsprach, und ich verspürte den Drang, mich zu rechtfertigen. »Das alles beruht auf einer Reihe von Missverständnissen. Ich habe diese Frau nicht belästigt. Meine Frau und ich sind in das ehemalige Haus der beiden gezogen, in dem sie einige Sachen zurückgelassen haben. Ich wollte sie ihnen bloß wiederbringen.«
    Strohman seufzte und tippte an das dunkle Grübchen an seinem Kinn. »Es ist mir ehrlich gesagt egal.«
    »Wieso sitze ich dann hier?«
    »Weil ich Ihren Bruder mag«, entgegnete er. »Er ist ein guter Mann. Ich versuche, seine Familie nicht in Verlegenheit zu bringen«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Sie sorgen für gehörigen Aufruhr in der Stadt. Mordanschuldigungen und Stümperei bei der Polizei –«
    »Ich habe nie etwas über Polizei-Stümperei gesagt.«
    »Wie auch immer.« Er ließ geistesabwesend einen Zeigefinger in der Luft kreisen, um mir zu bedeuten, wie banal er die ganze Unterhaltung fand. »Westlake ist eine kleine familiäre Gemeinschaft, in der jeder jeden kennt. Meine Aufgabe besteht darin, für

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