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Die Treue des Highlanders (German Edition)

Die Treue des Highlanders (German Edition)

Titel: Die Treue des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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jeden Fall, Patrick Sandler so oft küssen zu dürfen«, warf Danny ein. »Wie ist er denn so? Ich meine, als Mann?«
Anna war viel zu sehr Profi, um dem Mädchen zu sagen, wie arrogant und selbstherrlich Patrick Frauen gegenüber war. Man sprach nicht schlecht über Kollegen, vor allen Dingen dann nicht, wenn man selbst nur ein kleines Licht im Vergleich zu einem Star wie Patrick Sandler war. Stattdessen bestätigte sie Danny, was für ein toller Mann Patrick doch war, und sie durfte den Laden nicht eher verlassen, bevor sie nicht versprochen hatte, Danny ein Autogramm von ihrem Schwarm zu besorgen.
Den restlichen Tag und die beiden folgenden konzentrierte sich Anna auf ihre Arbeit, schließlich war sie hier in dieser gottverlassenen Gegend, um sich intensiv auf ihre Rolle vorzubereiten. Eine Szene würde gleich zu Anfang gedreht werden: Lady Marjorie erfuhr, dass der Mann, den sie liebte, eine andere heiraten musste. Seine Familie hatte es so beschlossen, denn Alexander war ein Mitglied des Hofstaates um Maria Stuart und Marjorie nur die Tochter eines unbedeutenden Landadligen.
Marjorie weint und läuft den Berg hinauf. Alexander folgt ihr. Er holt sie bei einem kleinen See ein. Marjorie sinkt verzweifelt auf den Boden ...

Es folgte eine Liebesszene, in der Alexander versicherte, sie mehr als sein Leben zu lieben, er müsse aber seine Pflicht der Familie gegenüber erfüllen. Sie küssten sich, und langsam begann Alexander Marjorie zu entkleiden. Selbstverständlich würde im Film nur der Ansatz von Annas Brüsten zu sehen sein, trotzdem schauderte Anna bei der Vorstellung, Patricks Hände auf ihrer nackten Haut zu spüren. Solch intime Liebesszenen zu drehen, waren selten angenehm, besonders wenn Anna ihr Filmpartner derart zuwider war wie Patrick Sandler. Ganz am Anfang ihrer Laufbahn hatte sie einmal einen jungen Mann als Liebhaber gehabt, der zwar schwul war, Leidenschaft und Verlangen gegenüber seiner Partnerin dennoch hervorragend spielen konnte. Die Szenen mit ihm hatten Anna Spaß gemacht, und sie hatten viel zusammen gelacht. Anders bei Patrick. Er würde sie wieder unnötig betatschen, ungeachtet der Dutzenden von Menschen um sie herum, denn die Arbeit am Set hatte gar nichts Romantisches an sich.
Seufzend legte Anna das Drehbuch zur Seite, stand auf und ging in die Küche, um sich einen Tee aufzubrühen. Sie hörte das Vorfahren eines Wagens, und ihr Herz machte einen Hüpfer, als sie Bruce erkannte.
»Na endlich!« Anna flog in seine Arme. »Ich dachte, du kommst überhaupt nicht mehr zurück.«
Bruce küsste sie flüchtig auf die Wange. »Ich kann auch leider nicht lange bleiben, ich muss nur ein paar Sachen holen, denn ich werde wohl noch ein paar Tage in Inverness bleiben müssen.«
Anna drehte sich um, damit er ihre Enttäuschung nicht sehen konnte. Bruce mochte es nicht, wenn sie sich an ihn klammerte. Obwohl ihre Beziehung schon mehrere Jahre auf dieser Basis funktionierte und auch Anna immer wieder betont hatte, wie wichtig ihr ihre eigene Freiheit war, hatte sich in den letzten Monaten ein Gefühl bei ihr eingeschlichen, das sie sich selbst nicht erklären konnte. So wie es zwischen ihr und Bruce lief, war es doch für beide Seiten in Ordnung. Oder? Warum sehnte sich Anna aber immer öfter nach einer richtigen Familie? Einem Mann, den sie heiraten und mit dem sie Kinder haben würde? Natürlich liebte sie ihr Leben so, wie es war, und sehr wahrscheinlich stand sie am Anfang einer großen Karriere. Anna kannte viele Kolleginnen, die es wunderbar schafften, Karriere und Kinder unter einen Hut zu bringen. Schauspielerin zu sein schloss doch nicht aus, eine gute Mutter zu sein. Ach, warum musste sie gerade jetzt daran denken? Anna blinzelte und wischte sich schnell über die Augen. Bruce hasste weinende Frauen, darum sagte sie betont heiter: »Das ist schade, ich hatte gehofft, wir könnten uns ein gemütliches Wochenende machen und dabei etwas die Gegend erkunden.«
Bruce ging auf ihren Vorschlag nicht ein und nahm das Drehbuch in die Hand. »Wie weit bist du mit der Rolle? Hat die Faszination, die man der Gegend nachsagt, schon auf dich gewirkt?«
Anna lächelte gezwungen. »Ich muss zugeben, hier in den Highlands ist es schöner, als ich zuerst gedacht hatte, aber ganz ehrlich – das Verhalten von Lady Marjorie erscheint mir immer mehr sehr unwahrscheinlich. Bruce, ich kann es nicht nachvollziehen, dass sie sich Alexander regelrecht an den Hals wirft, obwohl dieser eine andere heiraten wird.

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